Aktiengeschäfte sind im Zuge der jüngsten weltweiten Finanzkrise erneut in den Fokus geraten. Waren es nicht die Börsen-Spekulanten zwischen Frankfurt und New York, die zur Misere beigetragen haben? Einen Beitrag geleistet haben sie sicher. Doch ist der Börsenhandel nicht grundsätzlich etwas Schlechtes.
Was sind überhaupt Aktien
Aktien sind Besitzanteile am Grundkapital eines wirtschaftlichen Unternehmens. Für den Aktienbesitzer, den Aktionär, sind Aktien eine Art Geldanlage. Sie unterliegen jedoch anderen Gesetzmäßigkeiten als beispielsweise Sparbücher oder der Besitz von Wertgegenständen. Aktien können einzeln oder in Paketen (in einem Fonds) gehalten werden. In diesem Fonds oder Paket werden bestimmte Aktien nach Branche oder Themen, regional oder global gebündelt und so gehandelt.
Wie funktioniert die Börse
An den Finanzbörsen der Welt wird mit Wertpapieren gehandelt. Diese werden gekauft, verkauft (beziehungsweise abgestoßen) und deren Werte „notiert“. Im Grunde ist das Bestreben eines Börsianers, bei niedrigem Kursstand billig einzukaufen und Aktien bei gestiegenem Wert wieder abzustoßen. Was so simpel klingt, ist allerdings im Alltagsgeschäft hoch komplex. Denn erstens können nicht alle Papiere ständig im Wert steigen. Zweitens sind die Börsenmärkte international vernetzt und überall sitzen Aktienbesitzer, die Gewinn machen wollen. Ein Wertpapierkurs wird außerdem von einer Menge anderer Faktoren bestimmt, die selten vorhersehbar und berechenbar sind. Oder wenn, dann nur mit viel Erfahrung.
Spekulieren und Aktien = Glückssache oder solide Geldanlage
Wegen dieser Unvorhersehbarkeit ist es üblich, über Werte zu spekulieren und darauf zu bauen, dass man mit seiner Spekulation ins Schwarze trifft. Von Aktienspekulation spricht man, wenn Aktienpakete nicht mit dem Ziel einer langfristigen Investition, sondern dem eines kurzfristigen Gewinnes durch einen schnellen Wiederverkauf erworben werden. Da hinter einer Spekulation lediglich die Erwartung eines möglichen Gewinns steht, kann es passieren, dass man Geld verliert, wenn der Wert der Aktie an der Börse sinkt. Gewinne und Verluste sind jedoch nur „virtuell“, das heißt, sie schlagen sich erst dann auf dem Konto nieder, wenn die Werte eingelöst oder eingefordert werden.
Man kann Gewinn an den Kapitalmärkten erzielen. Und dabei ist weniger Glück im Spiel als beim Lottospielen. Denn es zeigt sich, dass ein wenig Gespür für die Finanzbörsen sowie Erfahrung dem Glück auf die Sprünge helfen können.
Was Sie bei der Geldanlage beachten sollten
Trotz des Misserfolges des so genannten „Neuen Marktes“ und trotz der weltweiten Finanzkrise treibt es zunehmend Privatpersonen als Anleger an die Börsen. Und das, obwohl die Lage selten so unsicher war wie heute. Am besten vertraut man seinem Instinkt. Falls dieser in Sachen Finanzen und Geldanlage nicht stark ausgeprägt ist, sollte man sich Rat bei einem Fachmann holen. Ihm sollten Sie vertrauen. Achten Sie daher auf seine Referenzen und seinen beruflichen Hintergrund. Informieren Sie sich und geben Sie niemals wirklich das Heft aus der Hand.
Wichtig ist es, eine gewisse Geduld an den Tag zu legen. Sie sollten die Kurswerte zwar verfolgen, aber nicht jede Kursänderung überbewerten. Eine Aktie, die sich momentan „im Keller“ befindet, kann bald wieder im Wert steigen. Und anders herum ebenso: Wochenlange Höhenflüge schützen nicht vor plötzlichen Abstürzen.
Achtung: Egal, wie gut und lukrativ die Gewinnaussichten sind, investieren Sie niemals ihr gesamtes Geld in Aktien und streuen Sie ihren Aktienbesitz möglichst breit. Auch das gute alte Sparbuch bringt einen Gewinn. Ebenso kann sich eine kapitalgedeckte Lebens- oder Rentenversicherung lohnen. Bei Menschen, die noch eine Zeit lang im Berufsleben stehen werden, sind Bundesanleihen eine sichere Anlage.
Als Faustregel gilt: Je höher die Gewinnaussichten einer Geldanlage, desto höher auch das Risiko, Geld zu verlieren.
Autor: Torben Riener, Platinnetz-Redaktion
Datum: 19. März 2009