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Aktiv im Museum – ein Ausflug ins Freilichtmuseum


Die Sommermonate laden ein zu Ausflügen und Unternehmungen. Doch es gibt nicht nur Wanderungen, Radtouren oder Bootsfahrten. Freilichtmuseen sind ein Erlebnis für Groß und für Klein. Denn nirgendwo lässt sich Naturerlebnis, Lernen und Experimentieren besser verbinden als hier.

Zu schönes Wetter, um ins Museum zu gehen? Falsch! Wer an einem sonnigen Sommertag keine Lust auf dunkle, kühle Räume mit staubigen Glasvitrinen hat, der stattet einfach einem der zahlreichen Freilichtmuseen einen Besuch ab. Die haben natürlich besonders in den Sommermonaten Hochkonjunktur. Kein Wunder, dass sich Freilichtmuseen der höchsten Besucherzahlen unter den Museen erfreuen, sind sie doch attraktives Ausflugsziel für die ganze Familie.

Lebendiges Museum

Im Freilichtumseum wird Geschichte lebendig! Ein Spaziergang in vergangene Jahrhunderte führt im Freilichtmuseum vorbei an historischen Wohngebäuden, Sammlungen, Werkstätten und Ställen. Besonders spannend, gerade für Kinder, sind die oft zahlreichen Möglichkeiten, selbst aktiv zu werden. Hier kann man das Melken lernen, erfahren wie am offenen Feuer gekocht, Brot selbst gebacken oder auch getöpfert wurde. Selbst in den Sommerferien kann eine historische Schulstunde mit Federkiel, Tintenfass, Pergament und Sütterlin-Schrift zum Highlight werden. Während sich die Kleinen etwa am Streichelzoo erfreuen, können die Erwachsenen bei der Einkehr in einem „Dorfkrug“ die Atmosphäre genießen.

In ganz Deutschland gibt es an die 200 Freilichtmuseen. Die meisten davon finden Sie in Baden-Württemberg und Bayern, doch auch in anderen Regionen gibt es die beliebten Museen. Zu den größten Anlagen gehören aktuell die Freilichtmuseen in Kommern sowie in Detmold. Hier einige Beispiele für Freilichtmuseen aus verschiedenen Regionen:

Rheinisches Freilichtmuseum Kommern

Auf dem über 80 ha großen Gelände in der Eifel können Sie erleben wie man früher im Rheinland lebte. Zu Fuß gelangt man vom Westerwald in die Eifel, weiter zum Niederrhein und ins Bergische Land – und das Dank des Freilichtmuseums innerhalb kürzester Zeit. Über 60 historische Gebäude wie Bauernhöfe, Wind- und Wassermühlen, Werkstätten, Schul- und Backhaus, Tanzsaal und Kapelle stehen stellvertretend für die Gebäude der preußischen Rheinprovinz und zeigen wie das Wohnen und Wirtschaften der Landbevölkerung seit dem Ende des 15. Jahrhunderts aussah. Kinder können Brot backen, die Herstellung vom Schafsfell zur Wolle nachvollziehen oder Korn im Flegel dreschen. Außerdem erleben Sie eine historische Unterrichtsstunde, in der die meisten Schüler feststellen, wie viel besser sie es im eigenen Klassenzimmer doch haben. In Kommern können Sie sich mit der Bäuerin Anna Ippendorf unterhalten, die in einem Haus aus Kessenich im Jahre 1871 lebt. Auch Johann Nepomuk von Schwerz, der Anfang des 19. Jahrhunderts als Agrarökonom die Rheinprovinz bereist, steht jeder Zeit gerne zum Plausch bereit.

Ein ganzes Dorf als Museum in Cloppenburg

Das niedersächsische Museumsdorf macht vergangene Zeiten des Bundeslandes Niedersachsen lebendig. Über 50 ländliche Baudenkmäler dokumentieren die Vergangenheit und ermöglichen museumspädagogische Programme, die in Veranstaltungen und Aktionstage münden. Hier gibt es spezielle Sonntagsspaziergänge, Handwerkertage, Wechselausstellungen, Erlebnistage, Filmnächte und sogar Konzerte. Das Freilichtmuseum ist Forschungsstätte und nimmt an vielen verschiedenen Projekten teil. So wird zum Beispiel das Projekt „Kulturschatz Bauernhof“ unterstützt, dass sich mit dem Aussterben der traditionellen deutschen Bauernhöfe befasst. Im Museumsdorf Cloppenburg erfährt man außerdem wie Hunde bei der Butterherstellung halfen, wie eine Waschmaschine ohne fließend Wasser funktioniert oder wie Bauer Haake sein Bier unter die Leute brachte.

Schwäbisches Bauernhofmuseum Illerbeuren

Auf dem weitläufigen Museumsgelände warten nicht nur eingerichtete Häuser und Höfe, sondern auch historische Sammlungen und Tierarten auf den Besucher. Hier wird ein Kontrapunkt zu den industriellen und kulturellen Veränderungen des 19. und 20. Jahrhunderts gesetzt und die ländliche Kulturgeschichte zwischen Allgäu und Ries wiederbelebt. Ob durch historische Werkzeuge, Maschinen oder vergessene Nutztiere – hier wird kulturelles Erbe vom Wandel und vom Vergessen bewahrt. Die wechselnden Sonderausstellungen zeigen etwa die Zusammenhänge zwischen Technik, Landwirtschaft und Gesellschaft auf. Aktuelle Veranstaltungen sind zum Beispiel Kinderfeste, stimmungsvolle Museumsnächte oder Museumsrallyes. Das abwechslungsreiche Programm des Freilichtmuseums bietet für jeden Geschmack etwas.

Brandenburgisches Freilichtmuseum Altranft

Auf dem platten Land des 18. Jahrhunderts werden alle Sinne des Besuchers angesprochen: Während Sie die Landschaft und die Gebäude rund um das Herrenhaus Altranft betrachten, werden Sie in der Ferne den Klang des Schmiedehammers, der auf den Ambos trifft, hören. Geruch und Geschmack werden am historischen Backofen gefordert. Hier probieren Sie fast vergessene Gerichte aus Hirse oder Buchweizen. Erspüren Sie zudem Stoffe wie Flachs und Hanf, die wir aus unserem modernen Alltag gar nicht mehr kennen. Hier wird das deutsch-polnische Erntedankfest gefeiert sowie die Brandenburgische Meisterschaft im Gespannpflügenausgetragen. Sie können das brandenburgische Freilichtmuseum übrigens auch unter geschulter Leitung oder bei einer Kutschfahrt erkunden.

Autorin: Anne Bartel, Platinnetz-Redaktion