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Bei Gicht spielen Veranlagung und Lebensstil eine Rolle


Die Wohlstandskrankheit Gicht wird in unserer Gesellschaft zu einem immer größeren Problem. Diese Form einer rheumatischen Erkrankung geht auf einen fehlerhaften Stoffwechsel zurück und kann für Betroffene zunehmend gefährlich werden, wenn sie zu spät erkannt wird.

Gicht wird in der medizinischen Fachsprache Arthritis urica genannt und ist eine Erkrankung, die auf einen gestörten Stoffwechsel und einen erhöhten Harnsäurespiegel im Blut zurückgeführt werden kann. Die organische Verbindung Purin spielt dabei eine entscheidende Rolle. Purin ist ein Stoff, den der menschliche Körper selbst bildet und der eigentlich dem Körper nicht zugeführt werden muss. Durch eine Störung des Purinstoffwechsels entsteht diese zu hohe Harnsäurekonzentration im menschlichen Körper. Bei Gicht lagern sich mit der Zeit Harnsäurekristalle im Körper ab, was nach und nach zu einer Veränderung der Gelenke führt.
Bevor es aber zu einem Anfall kommt, wirkt Gicht im Verborgenen, so dass oft erst nach mehreren Jahren die Krankheit akut auftritt, obwohl schon lange vorher ein veränderter Harnsäurespiegel bestanden hat. Gicht kann in einem fortgeschrittenem Stadium für Betroffene gefährlich werden, weil die Störung des Purinstoffwechsels im weiteren Verlauf zu einer Niereninsuffizienz führen kann. Es ist bezeichnend, dass Gicht zu einer Wohlstandskrankheit gezählt wird, die in der westlichen Welt generell im Steigen begriffen ist. Immerhin weisen heute bis zu 20 Prozent der Bewohner von Industrieländern zu hohe Harnsäurewerte auf. Erkrankungen an Gicht in Zeiten des Mangels sind dagegen immer schon selten gewesen. Akut tritt Gicht meist im Alter zwischen 40 und 60 Jahren auf. Prinzipiell können zwar Männer wie Frauen an Gicht erkranken, allerdings sind bedeutend mehr Männer betroffen. Vor den Wechseljahren sind bei Frauen Erkrankungen an Gicht selten, weil weibliche Hormone den Harnsäurespiegel niedrig halten können.

Symptome und Ursachen von Gicht

Gicht verläuft in einzelnen Krankheitsschüben. Der Krankheitsverlauf kann dabei trügerisch sein, weil zwischen dem ersten Anfall und weiteren Schüben der Krankheit Jahre liegen können. Akute Symptome eines Gichtanfalls bestehen in der Regel aus plötzlich auftretenden starken Gelenkschmerzen, die sich bei Berührung noch zusätzlich verstärken. Rötung und Erhitzung der betroffenen Gelenke sind typische Merkmale eines akuten Gichtanfalls. Der erste Gichtanfall betrifft meist nur ein einzelnes Gelenk und findet meist in der Nacht statt. In mehr als der Hälfte aller Fälle ist dabei der große Zeh betroffen, manchmal allerdings tritt der erste Gichtanfall auch im Sprunggelenk auf. Dabei schmerzt das betroffene Gelenk in vielen Fällen derart, dass selbst geringer Druck als unerträglich empfunden wird. Weitere Symptome von akuter Gicht sind Übelkeit, Kopfschmerzen, Erbrechen und Fieber. In einem fortgeschrittenen Stadium können sich von Gicht betroffene Knorpel im Körper verändern. Eine Reihe von Folgeerkrankungen können durch Gicht entstehen oder begünstigt werden.
Die Ursachen einer Gichterkrankung können unterschiedlich sein. Im Allgemeinen gelten dabei aber erhöhter Alkoholkonsum, unausgewogene Ernährung, Stress, aber auch längeres Fasten als Faktoren, die den Harnsäurespiegel des menschlichen Körpers verändern können. In einigen Fällen ist aber auch eine vererbte Stoffwechselstörung ein Auslöser derartiger Erkrankungen. Erhöhte Harnsäurewerte führen allerdings nicht immer zu einer Erkrankung. Bei einem Arztbesuch nach einem Gichtanfall werden folgerichtig zunächst die Harnsäurewerte des Betroffenen durch eine Blutuntersuchung bestimmt. Oft werden anschließend Schmerzmittel und entzündungshemmende Medikamente eingesetzt, um akute Symptome zu behandeln. Die weitere Therapie von Gicht besteht meist in erster Linie darin, den Harnsäurespiegel des Körpers zu normalisieren, so dass keine neuen Beschwerden mehr auftreten können. Gicht kann sich zu einer chronischen Erkrankung entwickeln, wenn sie zu spät bemerkt und behandelt wird. Wenn mehrere Gelenke gleichzeitig betroffen sind oder die Anfälle ungewöhnlich oft auftreten, befindet sich die Krankheit in einem fortgeschrittenem Stadium. Lebensbedrohliche Folgen können dauerhafte Nierenschäden und Bluthochdruck sein.

Bei Gicht spielt die Ernährung eine entscheidende Rolle

Bei der Therapie von Gicht spielt eine Ernährungsumstellung eine ganz wichtige Rolle. Bei vielen Fällen von Gicht reicht eine dauerhafte Umstellung der Nahrungsaufnahme aus, um die Krankheit erfolgreich zu bekämpfen. Dabei geht es in erster Linie darum, die Zufuhr von Purin zu verringern. Bestimmte Fischsorten und Innereien sind Beispiele für Lebensmittel, die einen hohen Puringehalt aufweisen und aus diesem Grund nicht verzehrt werden sollten. Lebensmittel mit hohem Eiweißgehalt weisen meist auch einen hohen Puringehalt auf. Aus diesem Grund sollte bei einer Erkrankung auf Fleischwaren möglichst verzichtet werden. Auch Alkohol spielt bei der Entstehung von Gicht häufig eine entscheidende Rolle, weil ein erhöhter Konsum den Harnsäurespiegel negativ beeinflussen kann. Da der Puringehalt von Bier recht hoch ist, sollte auf dieses Getränk bei einer Gichterkrankung gänzlich verzichtet werden. Vor allem die Kombination aus fettreicher Nahrung und Alkohol begünstigt die Entstehung von Gicht. Eine ausgewogene Ernährung kann von Anfang an die Entstehung von Gicht verhindern.

Autor: Edgar Naporra, Platinnetz-Redaktion