Haben Sie nicht auch diverse Bonuskarten? Wenn nicht, wären Sie ein selten gewordenes Einzelexemplar. Rein statistisch besitzt jeder Deutsche vier dieser schönen Karten, deutschlandweit gibt es ca. 200 Millionen. Zeit die Frage zu stellen: Habe ich wirklich einen Vorteil davon, oder warum lohnt es sich für die Unternehmen diese Karten anzubieten?
Wie geht der Verbraucher mit seinen persönlichen Daten um?
Manchmal kann es schon nervig sein, wenn man fast bei jedem Einkauf, egal ob Super- oder Drogeriemarkt, Tankstelle oder Kaufhaus, die Frage nach der Rabattkarte gestellt bekommt. Der Hauptkritikpunkt von Datenschützern an diesen Bonuskarten ist der Umgang mit den Kundendaten. Vor kurzem hat der Bundestag ein Gesetz verabschiedet, das den Verbraucher schützt: Bisher hatte dieser der Weitergabe seiner Daten eindeutig widersprechen müssen, sonst kamen sie in Umlauf. Jetzt muss er der Weitergabe zustimmen, ist also besser geschützt. Die Adressdaten sind in der Industrie sehr wertvoll und werden wie eine Ware gehandelt. Eine der Motivationsgründe für die Bonuskarten-Systeme ist also das Erlangen der Kundendaten. Mit dem Ausfüllen eines Anmeldebogens gebe ich für das jeweilige System meine persönlichen Daten, wie etwa Adresse, aber auch das Geburtsdatum etc. preis. Auch wenn ich der weiteren Vermarktung dieser Daten widerspreche, einmal habe ich sie weitergegeben und kann zumindest mit gelegentlicher Werbung im Briefkasten rechnen. Meist wird das Kaufverhalten ausgewertet und Nutzungsprofile der Kunden erstellt. Diese dienen dazu dem Verbraucher zum Beispiel gezielte Werbung zukommen zu lassen. Je mehr Details im Anmeldebogen auszufüllen sind, desto transparenter wird der Konsument zusätzlich. Nun ist ja der Umgang mit unseren privaten Daten insgesamt etwas lockerer geworden und so mancher sieht die Weitergabe seiner Daten nicht so eng. Schließlich findet man die Adressen der meisten Leute ohnehin im Telefonbuch. Wenden wir uns also den erhofften Prozenten und Gutscheinen zu, mit denen diese Karten beworben werden.
Rabatte und Gutscheine für Verbraucher
Es gibt unzählige verschiedene Systeme, die für den Verbraucher oft undurchsichtig sind. Die Prozentpunkte für einen Einkauf bewegen sich zwischen 0,5 und 3%. Diese bekommt man meist nicht in Geld ausgezahlt, sondern in Gutscheine oder Sachprämien umgewandelt. Für den Verbraucher ist der tatsächliche Rabatt oft nicht erkennbar. Manchmal gibt es nur für ganz bestimmte Artikel einen Nachlass. Oder der Kunde muss nach langem Sammeln von Punkten zur erhofften Sachprämie auch noch etwas zuzahlen. Den tatsächlichen Gegenwert kann man als Verbraucher so nur schlecht bestimmen. Durch die Maßnahmen erreichen Unternehmen eine stärkere Kundenbindung: Denn wenn ich nur durch das eifrige Sammeln von Punkten Rabatt gewährt bekomme, oder Gutscheine, die ich nur vor Ort einlösen kann, werde ich dort auch weiterhin einkaufen.
Die Experten von Finanztest empfehlen den Besitz einer Rabattkarte nur dann, wenn man ohnehin schon Stammkunde im entsprechenden Unternehmen ist. Abgesehen davon sind die ehrlichsten Varianten des Rabatts Stempelkarten: Ob beim Friseur oder in der Tankstelle für die Autowäsche ist zum Beispiel der 10. Besuch gratis! Eine wirkliche Ersparnis, für die noch nicht einmal die Weitergabe der eigenen Daten erforderlich ist! Fazit: Für den mündigen Verbraucher sind die Bonuskarten also weder Fluch noch Segen. Er oder sie ist sich im Klaren, dass es kein Teufelswerk ist, man spart von Zeit zu Zeit ein wenig und dafür gibt man seine Daten preis. Das ist schon alles!
Einfacher ist es auf der Internetplattform Groupon.de. Dort macht man einen Deal und man weiß im Voraus wieviel Prozent man spart.
Autorin: Dorothee Ragg, Platinnetz-Redaktion