Wer sich derzeit mit dem Thema Sommerurlaub beschäftigt, benötigt eine ordentliche Portion Vorstellungskraft. In Zeiten, in denen nicht nur Winterjacken zum gewohnten Straßenbild gehören, scheinen laue Sommernächte oder ausgedehnte Wanderungen in T-Shirt und kurzer Hose unendlich weit entfernt zu sein.
Dennoch kann es nur gut sein, schon jetzt mit den Planungen für die schönsten Wochen des Jahres zu beginnen. Wer wie Claudia (45) und Gerd (41) zu begeisterten Anhängern des Camping-Urlaubs zählt, kann dabei die lästige Suche nach einer ansprechenden Unterkunft außer Acht lassen und sich voll und ganz den Regionen widmen, die sie bereisen möchten.
Mobiles Ferienhaus in der Natur
„Wir haben unser Ferienhaus immer dabei“, sagt Claudia und deutet auf das Wohnmobil, das sich hinter ihr im Garten befindet. „Was wir beide an dieser Art zu verreisen besonders mögen, ist die Spontaneität und Flexibilität, die man als Camping-Urlauber hat. Wenn es uns irgendwo nicht gefällt, fahren wir halt woanders hin.“ Mit ihrer Haltung sind Claudia und Gerd nicht alleine. Insgesamt verbringen die Deutschen pro Jahr über 21 Millionen Übernachtungen alleine auf deutschen Campingplätzen. Zählt man ausländische Campingplätze dazu, dürften noch etliche Millionen Übernachtungen hinzukommen. Kurz gesagt: Die Deutschen sind begeisterte Camper.
Wer wie das Lehrer-Ehepaar ein eigenes Wohnmobil besitzt, verfügt auch auf mäßig ausgestatteten Plätzen über jede Menge Annehmlichkeiten, die man sonst nur in den eigenen vier Wänden hat. Dafür haben gut ausgestattete Wohnmobile oder Wohnwagen auch ihren Preis, und nicht jeder kann sich ein solches Gefährt leisten, um damit ein- oder zweimal im Jahr in den Urlaub zu fahren. „Für uns liegt der Reiz des Campens aber nicht in dem Komfort, den uns unser Wohnmobil bietet“, erläutert Gerd. „Früher sind wir fast jedes Jahr mit dem Zelt verreist – ganz früher sogar mit dem Fahrrad“.
Erschwinglicher Urlaub mitten in der Natur
Ob nun Familien, Jugendgruppen, Paare, junge oder ältere Menschen Urlaub machen wollen – ein Campingurlaub lässt sich hinsichtlich Kosten und des benötigten Komforts sehr gut auf die individuellen Lebensumstände anpassen. Eine Übernachtung im Zelt für zwei Personen gibt es auf schlichteren Plätzen schon ab zehn Euro. Günstiger geht es kaum. Andererseits bieten gehobene Anlagen auch mehr Komfort in Form von Kinderbetreuung, Animationsprogrammen sowie platzeigenen Restaurants und abendlichen Konzerten an.
Viele Menschen, die sich für einen Camping-Urlaub entscheiden, verbindet das Bedürfnis, viel Zeit an der freien Luft zu verbringen und dadurch der Natur ganz nah zu sein. „Für mich war das immer der Hauptgrund zu campen. Wenn man das Jahr über größtenteils in geschlossenen Räumen verbringt, gibt es für mich nichts Schöneres“, erzählt Claudia. Gerade wenn es um das Naturereignis geht, spielen Art und Lage des Campingplatzes eine entscheidende Rolle. Das Spektrum reicht hier vom in den Pinienwald integrierten, am kristallklaren Bergsee gelegenen Platz in den Alpen bis zur zum pflanzenlosen, eingezäunten Schotter-Quadrat nahe der Schnellstraße, in dem sich Zelt an Zelt reiht. Naturnähe ist eben ein relativer Begriff…
Autor: Torben Riener, Platinnetz-Redaktion