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Carmen – eine Oper voller Liebe und Leidenschaft


Lieben Sie Spanien und das feurige Temperament, das den Spaniern nachgesagt wird? Wie wäre es, wenn Sie eine Aufführung der Oper Carmen besuchen würden? Liebe, Eifersucht und Leidenschaft, das alles spielt eine große Rolle und wird untermalt von dramatischer aber auch herzerwärmender Musik.

Bereits 1875 wird die Oper Carmen in Paris uraufgeführt – die Musik ist von Georges Bizet, das Libretto wird von zwei französischen Autoren nach einer Novelle von Prosper Mérimée auf französisch verfasst. Bis heute hat die Thematik und auch die Musik nichts an Aktualität verloren.

Carmen und Don José

Die Oper Carmen spielt in Sevilla im Jahr 1820. Don José ist Leutnant beim Militär und soll nach dem Willen seiner Mutter das Mädchen Micaela aus seinem Heimatdorf heiraten. Er beobachtet die Arbeiterinnen einer Zigarettenfabrik unter denen auch Carmen ist, die ihm provozierend eine Blume zuwirft. Zunächst möchte er sie ignorieren, doch als Don José Carmen wegen eines Streits in der Fabrik inhaftieren muss, ist es um ihn geschehen: Es gelingt Carmen, Don José mit ihrem Charme dazu zu überreden, sie laufen zu lassen. Beim nächsten Aufeinandertreffen singt und tanzt Carmen in einer Taverne für Don José unter den Augen der übrigen Männer, die alle in Carmen verliebt sind. Nach einigen Verwicklungen landen beide zusammen in einem Schmuggler-Lager in den Bergen, doch Carmen interessiert sich nun nicht mehr für Don José. Er gerät in eine eifersüchtige Auseinandersetzung mit dem Stierkämpfer Escamillo und kann nur durch Carmen davon abgehalten werden, diesen zu töten. Don José lauert, von seiner Eifersucht getrieben, Carmen vor einer Stierkampfarena auf, obwohl er eigentlich seine im Sterben liegende Mutter aufsuchen wollte. Er versucht Carmen zu überreden, zu ihr zurückzukehren, doch sie möchte ihre Freiheit nicht mehr aufgeben. Schließlich wirft sie ihm den Ring, den er ihr einst geschenkt hat, vor die Füße. In einem Anfall verzweifelter Eifersucht ersticht Don José Carmen und bricht über ihrem leblosen Körper zusammen.

Die Musik der Oper Carmen

Viele Melodien aus Carmen sind im Laufe der Jahre zu wahren Klassikern geworden. Manchem ist es vielleicht gar nicht bewusst, aber es gibt einige Arien, die fast jeder mitsingen kann. Zum Beispiel „L’amour est un oiseau rebelle“, (Die Liebe ist ein rebellischer Vogel), der ein spanischer Tanz, die Habanera, als Grundlage dient. Mit dieser Arie umgarnt Carmen Don José in der Taverne. Oder die so genannte Blumenarie "La fleur que tu m’avais jetée" (Die Blume, die du mir zugeworfen hast), in der Don José Carmen seine Liebe gesteht. Diese Arie wird oft auf Deutsch gesungen und trägt dann den Titel "Hier an dem Herzen treu geborgen". Wer nah am Wasser gebaut ist, kann bei dieser mit gefühlvoller Musik untermalten emotionalen Liebeserklärung, sicher nicht mehr an sich halten. Sehr bekannt ist auch die Arie des Stierkämpfers "Votre toast, je peux vous le rendre" (Euren Toast, den kann ich euch erwidern). Escamillo flirtet mit Carmen, wird jedoch von ihr nicht erhört. Von der Sängerin, die die Rolle der Carmen darstellt, verlangt der Komponist, dass sie Kastagnetten auf der Bühne spielt. Doch nicht jede Sängerin ist dazu in der Lage und so wird es meistens so gestaltet, dass ein Schlagzeuger aus dem Orchestergraben den Sound der Kastagnetten liefert. Die Sängerin tut oft nur so, als ob sie spielen würde. Insgesamt ist die Oper Carmen eine wundervolle Mischung aus feurigen spanischen Rhythmen und gefühlvollen Arien – für jede Stimmung ist etwas dabei.

Carmen Jones – der Film

Zunächst entsteht 1943 eine Musical-Fassung von Carmen, die am Broadway aufgeführt wird. In den 1950er Jahren wird schließlich ein Film mit dem Titel Carmen Jones gedreht. In ihm wird die Handlung in die Südstaaten der USA verlegt und er ist ausschließlich mit dunkelhäutigen Schauspielern besetzt, was für die damalige Zeit, eine große Sensation ist. Dies kommt sowohl beim Publikum als auch bei den Kritikern sehr gut an und der Film wird mit zahlreichen Auszeichnungen bedacht. Unter anderem gibt es die allererste Oscar-Nomminierung einer dunkelhäutigen Schauspielerin. Die musikalisch und gesangstechnisch äußerst anspruchsvollen Arien werden dabei synchronisiert, das heißt von Sängern und nicht von den Schauspielern gesungen.
Wer also offen ist für emotionale Musik und nicht zurückschreckt vor den ganz großen Gefühlen, dem sei die Oper Carmen ans Herz gelegt.

Autorin: Dorothee Ragg, Platinnetz-Redaktion
Datum: 18. September 2009