Jede Bewerbung braucht ein gutes Anschreiben als Türöffner. Es ist weit mehr als ein begleitender Brief zu Lebenslauf und Zeugnissen. Nicht alle Bewerbungsschreiben sind gleich aber ein paar Grundregeln gelten immer. Lesen Sie, worauf Personaler achten und was Sie unbedingt vermeiden sollten.
Wie bei einem guten Artikel ist auch beim Bewerbungsschreiben der erste Satz der schwierigste. Er muss kurz und prägnant sein und den Leser – beim Bewerbungsschreiben den Personaler – packen und bei der Stange halten. Je nach Größe der Firma landen monatlich hunderte Bewerbungen auf seinem Schreibtisch. Er muss einen Grund haben, ausgerechnet diese weiter zu lesen. Das Bewerbungsschreiben muss ihn neugierig machen auf den Menschen, der dieses Anschreiben verfasst hat, damit nicht die gesamte Bewerbung gleich ungelesen in den Papierkorb wandert.
Wichtig für das Bewerbungsschreiben – Der richtige Aufbau
Das Bewerbungsschreiben ist kein Brief, sondern eine kurze, prägnante Darstellung der eigenen Qualifikation. Der Personaler hat weder Lust noch Zeit, Aufsätze zu lesen. Er hat täglich einige Bewerbungen zu bearbeiten und er ist positiver gestimmt, wenn man ihm seine Arbeit erleichtert, indem man ihm alle relevanten Informationen kurz und knapp präsentiert. Das Bewerbungsschreiben sollte daher höchstens eine Din A 4 Seite lang sein. Es sollte in einem ansprechenden Layout gestaltet und auf hochwertigem, sauberem Papier gedruckt sein. Vergessen Sie nicht, es zu unterschreiben! Wichtig ist auch, dass im Briefkopf alle wichtigen Kontaktdaten richtig geschrieben sind. Frau Meier möchte nicht als Herr Mayer angeschrieben werden. Wenn Sie unsicher sind, fragen Sie telefonisch nach dem passenden Ansprechpartner. Der Aufbau ist klassisch gegliedert: Das Bewerbungsschreiben beginnt mit Ihren Kontaktdaten oben links. Rechtsbündig tragen Sie Ort und Datum der Bewerbung ein. Unter Ihrer Adresse folgt die Empfängeradresse, so, wie sie in der Stellenanzeige angegeben ist. Nach den Kontaktdaten folgt die Betreffzeile, in der die Position benannt wird, auf die sich die Bewerbung bezieht. Das Wort „Betreff“ am Anfang der Zeile lässt man weg. Lassen Sie zwei Zeilen frei bevor der knifflige Teil, das eigentliche Bewerbungsschreiben, beginnt.
Das Bewerbungsschreiben – Auf den Inhalt kommt es an
Kommen Sie gleich zum Punkt. Nichtssagende Floskeln sollte man unbedingt vermeiden. Verzichten Sie also besser auf Einleitungssätze wie „Darf ich mich Ihnen vorstellen?“, „Hiermit bewerbe ich mich auf…“ oder „Mit großem Interesse habe ich Ihre Stellenanzeige gelesen…“ Es ist auch nicht nötig, dem Personaler zu berichten, dass sein Unternehmen großartig ist, wo Sie die Offerte gefunden haben und dass Sie sich darüber gefreut haben. Hätten Sie kein Interesse an der Stelle, würden Sie sich nicht die Mühe machen, ein Bewerbungsschreiben aufzusetzen. Wer nicht lange drum herum redet, sondern gleich zum entscheidenden Punkt kommt, zeigt, dass er Prioritäten setzen kann und weiß, worauf es ankommt. Der erste Satz sollte daher gleich das stärkste Argument für die eigene Person sein. Aber vermeiden Sie unglaubwürdigen Lobeshymnen auf sich selbst oder auf den Arbeitgeber. Seriös und überzeugend sind die derzeitige Position und erfolgreiche Projekte. Stellen Sie im Bewerbungsschreiben nicht einfach eine Qualifikation in den Raum, sondern belegen Sie diese anhand Ihrer bisherigen Tätigkeiten. Vergessen Sie auch die wichtigen Soft Skills wie Teamfähigkeit und Kommunikationsstärke nicht. Aber bleiben Sie dabei kurz und knapp! Schließlich beinhaltet die Bewerbung einen Lebenslauf, der über alle Stationen und Tätigkeiten Ihres Werdegangs Auskunft gibt. Das muss nicht im Bewerbungsschreiben wiederholt werden. Nennen Sie nur die Erfolge, die für die angebotene Stelle von besonderem Interesse sind. Es geht darum, präzise zu begründen, warum Sie genau der richtige Kandidat für die Stelle sind.
Der Schlusssatz sollte etwa lauten. „über eine Einladung zum Vorstellungsgespräch freue ich mich sehr“ oder „für ein persönliches Gespräch stehe ich gern jederzeit zur Verfügung“. Nun fehlt nur noch die Grußformel und die Unterschrift. Anlagen müssen Sie nicht einzeln aufzählen. Es genügt der Hinweis „Anlagen“ am Ende des Bewerbungsschreibens. Vergessen Sie beim Schreiben nicht, dass Sie dem Arbeitgeber etwas zu bieten haben, an dem er interessiert ist. Man darf also ruhig selbstbewusst an die Sache heran gehen. Das Anschreiben ist übrigens nicht Teil der Bewerbung, sondern wird lose auf die Bewerbungsmappe gelegt. Achten Sie auch darauf, bei der Bewerbung Anschreiben, Deckblatt und Lebenslauf das gleiche Layout zu geben.
Deckblatt Bewerbung
Auch auf das Deckblatt Ihrer Bewerbung sollten Sie Wert legen. Mit dem Deckblatt kann man seiner Bewerbung eine persönliche Note geben und sich von den anderen Bewerbern abheben. Das Deckblatt sollte nicht überladen werden, sondern nur Überschrift, Kontaktdaten und Foto enthalten. Im Lebenslauf lassen Sie das Foto dann weg. Beim Layout des Deckblatts sollte man sich an Lebenslauf und Anschreiben orientieren. Ein übersichtliche und einfache Aufteilung sähe zum Beispiel so aus: Die Überschrift wird im oberen Bereich zentriert. Eine Trennlinie zwischen Überschrift und Foto macht sich gut. Darunter platziert man mittig das Bewerbungsfoto, das ruhig etwas größer sein darf, als im Lebenslauf. Rechts unten in die Ecke kommen die Kontaktinformationen einschließlich Ihrer privaten Mailadresse. Achten Sie darauf, eine seriöse Mailadresse anzugeben. "Kuschelbär@fisch-sucht-fahrrad.de" macht keinen guten Eindruck. Natürlich können Sie das Deckblatt auch aufwendiger und individueller gestalten.
Wenn man eine umfangreiche Bewerbung mit außergewöhnlichen Elementen verschickt, kann es sinnvoll sein, ein Inhaltsverzeichnis (ohne Seitenangaben) auf das Deckblatt zu schreiben. So bekommt der Leser gleich einen besseren Überblick über die Bestandteile der Mappe.
Autorin: Elke Liermann, Platinnetz-Redaktion