Viele Menschen schwören auf das sogenannte Heilfasten. Wobei man Heilfasten nicht nur aus religiösen Gründen erwägen kann, sondern auch, um sich selbst etwas Gutes zu tun. Heilfasten dient der Entgiftung des Körpers und hat eine reinigende und entschlackende Wirkung auf den menschlichen Körper und die Seele.
Zu den häufigsten Methoden des Heilfastens gehört Aufnahme von Gemüsebrühe, Säften, Vitaminen und Mineralien, während man ansonsten komplett auf Essen verzichtet. Es gibt viele weitere Arten des Fastens, bei denen diese Variante abgewandelt wird. Beispielsweise nehmen manche Fastende nur Saft zu sich und manche ergänzen den Fastenplan mit eiweißhaltigen Produkten. Und dann gibt es auch noch die Variante des Teefastens, bei der ausschließlich Tee zu sich genommen wird. Hier ist es sehr wichtig, dass das Fasten nur von gesunden Menschen durchgeführt wird, denn sonst kann es zu gesundheitlichen Problemen kommen.
Als Heilfasten bezeichnet man die absichtliche, verminderte Nahrungsaufnahme bis zum Nahrungsverzicht und damit verbunden das Zehren an den eigenen körperlichen Reserven. Das Wort Fasten erklärt sich aus dem gotischen Wort „fasten“, das soviel wie ‚halten‘, also ‚an den Geboten der Enthaltsamkeit festhaltend‘, bedeutet. In früheren Zeiten hatte das Fasten auch immer eine religiöse Bedeutung. Davon abgesehen, dass es auch in einem kulturellen Kontext eingebunden ist, versprechen sich viele Menschen eine Steigerung der eigenen Aufmerksamkeit, der Willenskraft, der Demut und der Harmonie durch das Heilfasten. Allgemein dient den meisten das Heilfasten zur Entschlackung und Reinigung, was zu einem höherem körperlichen und geistigen Wohlbefinden führen soll.
Heilfasten – Was passiert im Körper?
Der Körper verändert nach ein, zwei Tagen des Fastens seinen Stoffwechsel. Denn er versucht nun, da keine Nahrungsaufnahme erfolgt, so wenig Energie wie möglich zu verbrauchen. Das verändert zusätzlich den Kreislauf und den Blutdruck und dem Körper wird sehr viel Flüssigkeit entzogen. Nach einigen Tagen des Fastens sind einfach alle Reserven des menschlichen Körpers in jeglicher Form aufgebraucht. Es beginnen bestimmte Stoffwechselvorgänge, wie auch die Ausschüttung von Endorphinen, was viele Menschen als ein sehr schönes Erlebnis beschreiben, da sie weder Hunger noch Unwohlsein verspüren. Dadurch, dass der Körper gezwungen ist, die Fettreserven zu verbrennen und keinerlei Kalorien aufgenommen werden, kann man pro Tag etwa 400 Gramm an Gewicht verlieren. Das ist allerdings am Anfang eher Wasser, Eiweiß und Muskelmasse. Gerade um dem Jojo-Effekt und gesundheitlichen Problemen vorzubeugen und seinen Körper nicht sinnlos zu belasten, sollte Heilfasten nie als Diät eingesetzt werden. Man kann das Heilfasten allerdings dazu nutzen, sich auf eine längerfristige Ernährungsumstellung vorzubereiten.
Was muss man beim Heilfasten beachten?
Es kommt vor allem darauf an, den Körper ein, zwei Tage langsam auf das Fasten vorzubereiten. In dieser Zeit beginnt man schon die Kalorienzufuhr stark einzuschränken und sich fett- und ballaststoffarm zu ernähren. Außerdem sollte entweder durch einen Einlauf oder durch ein Abführmittel eine Darmreinigung stattfinden. Das ist deshalb notwendig, weil der Darm sich nie vollständig entleert. Da während des Fastens eine völlige Entgiftung stattfinden soll und der Darm seine Tätigkeit einstellt, sollte er vorher gereinigt werden, um ihn nicht zusätzlich zu belasten und vorhandene, alte Ablagerungen im Darm zu entfernen.
Man sollte beim Heilfasten mindestens drei Liter Flüssigkeit am Tag zu sich nehmen und sich im besten Fall von einem Arzt begleitend untersuchen lassen. Sowohl der Beginn als auch das Ende des Heilfastens müssen langsam und behutsam gestaltet werden, damit der Körper nicht überfordert wird. Die Umstellung von gar keiner Nahrungsaufnahme zu normaler Nahrungsaufnahme kann nicht von jetzt auf gleich geschehen, da sich ja der ganze Stoffwechsel darauf einstellen muss.
Die wichtigste Regel beim Heilfasten lautet: Flüssigkeitsaufnahme. Gerade während des Fastens ist der Körper dringend auf die Flüssigkeit angewiesen. Ohne genügend Flüssigkeitsaufnahme kann ein Mensch nicht länger als rund ein, zwei Tage überleben. Man muss auch bedenken, dass der Körper durch die Stoffwechselveränderung Wasser verliert und natürlich auch noch mal durch die Darmentleerung.
Gerade wegen der wichtigen Flüssigkeitsaufnahme trinken viele während des Heilfastens Tee. Dabei sollte man Folgendes beachten: Es ist besser, anregende Teesorten, also grünen und schwarzen Tee, zu vermeiden. Genau wie Kaffee beeinflussen sie den Kreislauf und der wird ohnehin beim Heilfasten stark beansprucht. Da kann man mit diesen Teesorten nichts anfangen, denn sie werden dann eher zu Unwohlsein führen. Außerdem wirkt schwarzer Tee den Abführmitteln entgegen. Die Ausnahme ist grüner Tee bei sehr niedrigem Blutdruck. Ansonsten sollten aber alle anregenden Teesorten vermieden werden. Außerdem sollten die Tees natürlich frei von Zusatzstoffen sein und möglichst die Entschlackung unterstützen.
Über das Heilfasten gibt es verschiedene Ansichten. Die einen betonen die Erholung und die Reinigung des Körpers, die anderen halten das Heilfasten für eine große Belastung des Körpers und raten eher davon ab. Die Befürworter betonen aber, dass bei richtiger Anwendung die Abwehrkräfte gestärkt und neue Energien freigesetzt werden. Durch den Endorphin-Schub, der nach den ersten Tagen des Hungerns entsteht, steigert sich sogar die Laune, was man gar nicht vermuten würde, da man mit Hunger eher negative Gefühle verknüpft.
Viele Menschen, die heilfasten, betonen, dass man dadurch eine neue Haltung gegenüber der Ernährung gewinnen kann. Zudem steigert es stark den Geschmacks- und den Geruchssinn. Allein durch die Zeit, die man gewinnt weil man sich weder mit Essen ablenken kann, noch sich um Kochen oder Nahrungszubereitung kümmern muss, ist man dazu anhalten, zur Ruhe zu kommen und auch eine Art geistige Reinigung durchzumachen.
Autorin: Nele Zymek, Platinnetz-Redaktion