Sie fühlen sich wohl, wenn es Ihren Meerschweinchen sichtbar gut geht und sie Ihnen lange viel Freude bereiten? Dann achten sie vor der Anschaffung dieses Tieres auf umfassende Informationen über die entsprechende artgerechte Haltung und über die Möglichkeiten, ein Gehege mit viel Platz selbst zu gestalten.
Die wichtigste Regel zur artgerechten Haltung dieses possierlichen Nagers lautet nämlich: Meerschweinchen sind Rudeltiere und brauchen viel Auslauf. Dabei gilt: ein Meerschwein gehört nicht alleine oder zusammen mit anderen Nagern wie Kaninchen in einen Stall, sondern artgerecht in den Familienverbund mit anderen Meerschweinchen. Um dieser Haltung entgegen zu kommen und zugleich die eigene Kreativität und das handwerkliche Geschick zu testen, kann man ein Gehege Marke Eigenbau empfehlen. Dafür gibt es verschiedenste Bauanleitungen.
Bei der Haltung von Meerschweinchen kommt es nicht nur darauf an, möglichst viel Freiraum und Auslauf zu schaffen, sondern auch Schutz und Unterschlupf-Möglichkeiten zu bieten. Im Prinzip brauchen Sie dafür genauso viel Platz wie für einen Schrank oder eine Kommode.
So entsteht ein schönes Zuhause für Ihr Meerschweinchen
Zur Vorarbeit gehört die Auswahl der richtigen Stall-Größe. Wieviel Platz habe ich für das Gehege? Es gibt Bauanleitungen zu verschiedensten Größen, bis zu 5 m² mit mehreren Etagen sind möglich, die Grenzen nach oben offen. Ersteinmal beginnt man mit der Materialbeschaffung und kann dafür, je nach Größe und Ausstattung, ca. 90-200 Euro einplanen. Mindestvoraussetzung für einen Meerschweinchenkäfig sind aber zwei Etagen und ein Freilauf von ca. 1 m² für Meerschweinchen.
Zudem sollte sicher gestellt sein, dass in dem Gehege später ein vernünftiges Klima herrscht. Die Nager sollten keinem Durchzug und keiner prallen Sonne ausgesetzt sein und immer genügend Sauerstoffzufuhr durch ein Gitter am Gehege bekommen. So sollte mindestens eine ganze Wand aus Gitter oder Draht bestehen. Beim Eigenbau werden entweder Massivholz oder Spanplatten verwendet, wobei es auch Sichtmöglichkeiten aus Glas oder Plexiglas geben muss. Mehrere Wände aus Glas machen das Gehege natürlich heller und attraktiver. Allerdings darf man den Kleinnagern nie die Möglichkeit für schattigere Plätze und Versteckmöglichkeiten nehmen und so sollte auch mindestens eine Wand abgedunkelt sein.
Wenn der Boden dann noch dicht und versiegelt ist und nichts ‚An-nagbares‘ mehr zu sehen ist, steht dem Einzug in die behagliche Luxuswohnung für Ihre Meerschweinchen fast schon nichts mehr im Wege. Mit extra starker Folie kann der Käfigboden geschützt und wunderbar gereinigt werden. Die Deckel und Türen für den Auslauf der Tiere kann man gegebenfalls ganz einfach aus einem Rahmen mit Draht herstellen und mit Scharnieren befestigen. Optimal wären ansonsten 4 Rollen am Käfig, so daß Sie ihn praktisch manövrieren können.
Bauen für das Meerschweinchen – was braucht man?
Beim Bau brauchen Sie neben dem Material eine handelsübliche Handwerkerausstattung, also mindestens Zollstock, Bohrmaschine, Schraubendreher und Holzspiralbohrer. Achten Sie zu Beginn darauf, dass Sie sich über die genauen Platzmöglichkeiten und die passende Stelle in Ihrer Wohnung, falls es kein Außengehege ist, Gedanken machen. So passt dann für Halter und Tier am Ende alles optimal. Etagen im Gehege sind für Meerschweinchen übrigens besonders zu empfehlen. Dafür kann man Sperrholzplatten verwenden, also kleine Tische mit Beinen bauen und eine jeweilige Rampe dazu. So haben die Nager zugleich Unterschlupf und Überblick. Die wohl einfachste Variante zum Selberbauen für den Anfang ist allerdings ein Gehege ohne Etagen mit einer Fläche von ca. 1-2 m² für Meerschweinchen.
Man nehme hierfür Sperrholzplatten, welche lackiert, mit Folie beklebt oder mit PVC belegt sind. Bei dem Material muss vor allem darauf geachtet werden, dass keinerlei giftige Stoffe enthalten sind, die für die Tiere schädlich sein können. Die Sperrholzplatten werden dann als Boden der Behausung verwendet. Rückwände und Seitenwände sind aus beschichteten Sperrholz, sie ergeben das Grundgerüst und werden zusammen mit den Glasfenstern (Glas ist urinabweisender als Plexiglas, ist also besser zu verwenden) zu einem perfekten Eigenheim für ihre Meerschweinchen ergänzt. Alle Wände werden letztendlich miteinander verschraubt und ergeben einen Kasten, der nach oben offen ist. Ein Eingang mit Türpfosten kann, wenn man will, nun die ganze Behausung perfekt machen. Zuletzt versiegelt man die Kanten mit Aquariumsilikon und sollte alles drei bis vier Tage auslüften lassen.
Besonders beliebt neuerdings auch: Bauanleitungen im Internet in Form eines Regals oder einer Kommode, welche zu einem Käfig ausgebaut werden. Das ergibt eine Käfigform, die nach oben gebaut wird und vorne Fenster zur Einsicht hat. Auf diversen Seiten finden sich weitere Anleitungen und viele andere schöne, kreative Ideen!
Autorin: Nele Zymek, Platinnetz-Redaktion