Sie versuchen Eindruck zu schinden, zeigen sich von Ihrer besten Seite. Sie geben sich geistreich, eloquent und humorvoll. Und dennoch macht sich in dem Gesicht Ihres Gegenübers keine echte Begeisterung breit. Im Gegenteil: Ein Gähnen, ein Blick auf die Uhr signalisieren Ihnen: Sie haben das erste Date gründlich vermasselt.
Wenn das erste Date gleichzeitig auch das letzte ist, muss irgendetwas schief gelaufen sein. Nicht immer müssen die Gründe dafür bei Ihnen liegen. Doch wenn sich die Zahl Ihrer einkassierten Körbe häuft, sollten Sie kurz einmal in sich gehen. Vielleicht haben Sie einen der folgenden Fehler gemacht – oder schlimmstenfalls: alle fünf gleichzeitig.
Hier gibt’s die rote Karte: Die Top 5 der Fehler beim Dating
Platz 5: Sie sind zu verkrampft
Immer schön locker bleiben – das ist einfacher gesagt als getan. Sobald hohe Erwartungen an eine Verabredung geknüpft sind, fällt es schwer, natürlich zu bleiben. Sicherlich: Spürbare Nervosität ist ehrlicher und bis zu einem gewissen Grad auch liebenswerter als zur Schau gestellte Coolness. Doch wird die Verkrampfung zu groß, leidet die Atmosphäre darunter – und die Unterhaltung sowieso. Denn Unsicherheit schlägt sich schnell auf die Sprache nieder. Während die einen stammeln, stottern oder vor lauter Nervosität die Zähne gar nicht auseinander bekommen, äußert sie sich bei anderen in unaufhörlichem Gequatsche: „Bloß keine Pause entstehen lassen“, denken sich viele und reden sich um Kopf und Kragen. Spätestens wenn Ihr Gegenüber anfängt zu gähnen oder verstohlen auf die Uhr zu gucken, sollten Sie sich Gedanken machen. Und eine andere Strategie wählen. Auch wenn es schwer fällt: Versuchen Sie ruhig zu bleiben. Schrauben Sie Ihre Erwartungen an das erste Date herunter. Sie müssen nicht brillant sein. Bleiben Sie Sie selbst. Bleiben Sie authentisch. Und beachten Sie die nächsten Regeln!
Platz 4: Sie sind zu aufdringlich
Casanova war bestimmt kein Softi. Mit seiner Verwegenheit hat er die Frauen reihenweise schwach gemacht. Doch nicht alle Menschen eignen sich als Casanova-Verschnitt und nicht jedes Gegenüber wirft sich willenlos in jeden Arm. Aufdringlichkeit kann gut gehen, wenn beide es wollen – muss es aber nicht. In der Regel wird Aufdringlichkeit, egal ob sie verbaler oder körperlicher Natur ist, als grenzverletzend empfunden. Je nach individuellem Abstecken der eigenen Grenzen kann schon eine flüchtige Berührung, ein unpassender Witz oder ein hartnäckiges Nachfragen aufdringlich wirken. Sich in Zurückhaltung zu üben ohne desinteressiert zu sein – das ist das Geheimnis des Erfolgs. Und wenn Sie die nächste Regel beachten, dürften Sie sowieso ein ganz gutes Gefühl für die Bedürfnisse und Grenzen Ihres Gegenübers bekommen.
Platz 3: Sie sind unhöflich und unaufmerksam
Dass Sie pünktlich zur Verabredung erscheinen, versteht sich von selbst. Aber auch nachdem Sie das geschafft haben, sollten Ihre Bemühungen nicht aufhören. Höflichkeit ist nicht antiquiert, sondern ein Zeichen von Respekt, Stil und Kultiviertheit. Trotz Emanzipation mögen es viele Frauen, galant, aber nicht aufdringlich, umhegt zu werden. Was nicht zwangsläufig bedeuten muss, dass der Herr am Ende die Rechnung zahlt, auch wenn dies als großmütige Geste durchaus honoriert wird. Viel wichtiger ist: Seien Sie interessiert an Ihrem Gegenüber, hören Sie ihm zu, fallen Sie ihm nicht ins Wort, greifen Sie Gesagtes auf, haken Sie nach, wo es angebracht erscheint. Am Ende zählt sowieso das Gesamtpaket, das Sie vermitteln: Ihrem Gegenüber permanent verständnisvoll zuzunicken, den Kellner aber ungehalten anzufahren, weil er etwas vergessen hat, offenbart, wie Sie wirklich ticken. Deswegen gilt: Alleine die Illusion reicht nicht, Sie müssen es schon verinnerlichen!
Platz 2: Sie sind mit sich selbst nicht im Reinen
Kaum etwas wirkt so uncharmant, wie ein Mensch, der aus tiefstem Herzen unzufrieden, frustriert oder verbittert ist. Und bilden Sie sich nicht ein, Sie könnten diesen Gemütszustand verbergen! Er offenbart sich früher oder später – in den Inhalten Ihrer Gespräche. Achten Sie darauf: Das erste Date ist keine psychotherapeutische Sitzung. Es ist vollkommen ungeeignet dafür, Ihre letzte Beziehung, den Stress auf der Arbeit oder gar Ihre gesamte Wut auf die Welt aufzuarbeiten. Grundsätzlicher Lebenspessimismus zieht Ihr Gegenüber nicht nur herunter, sondern wirkt auch abschreckend. Niemand verlangt, dass Sie den Alleinunterhalter oder Clown spielen, wenn es Ihnen nicht gut geht. Wenn Sie mit Ihrem Leben unzufrieden sind, sollten Sie etwas daran ändern, wenn nötig mit psychologischer Hilfe – und zwar nicht nur Ihrem Gegenüber zuliebe, sondern hauptsächlich für Sie selbst. Der Rest kommt dann von alleine: Zufriedene Menschen wirken einfach attraktiver!
Platz 1: Sie entpuppen sich als Lügner
Sich mit fremden Federn zu schmücken oder die Wahrheit zu beschönigen sind nette Bezeichnungen für ein übles Verhalten. Besonders im virtuellen Zeitalter wird das Lügen leicht gemacht. Sich zehn Jahre jünger zu machen, ein falsches Foto zu schicken, eine bestehende Beziehung zu verheimlichen, sich einen tollen Job und viel Geld anzudichten, sollen Interesse wecken und Eindruck schinden. Eine sehr kurzsichtige Strategie, denn derartige Lügen kommen immer raus. Und beim ersten Date ist die Freude Ihres Gegenübers sicherlich groß, wenn Ihr Lügengerüst nach und nach demontiert wird. Egal, warum Sie auf Lügengeschichten zurückgegriffen haben: Ihre Beweggründe interessieren am Ende niemanden mehr. Das Vertrauen Ihres Gegenübers haben Sie ein für alle Mal verspielt. Denn wer eine wahre Beziehung sucht, sollte auch selbst bei der Wahrheit bleiben.
Autorin: Kerstin Brenig, Platinnetz-Redaktion