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Den Traumpartner basteln – Schönheit aus dem Computer


Von wegen Schönheit liegt im Auge des Betrachters – Schönheit ist messbar! Das belegen zumindest unzählige Untersuchungen in der Attraktivitätsforschung. Die Schönheit von Gesichtern und Figuren lässt sich in Zahlen fassen. Wie das funktioniert und was wahre Schönheit wirklich ausmacht, erfahren Sie hier.

Die Ergebnisse der Forschung beziehen sich beim Thema Schönheit auf die Mehrheit der Bevölkerung. Als „schön“ gilt also das, was die meisten Menschen schön finden. Dies ist dann das Maß, an dem man das Aussehen einzelner Menschen messen kann. Dieser Massengeschmack beinhaltet jedoch keinerlei persönliche Vorlieben – wird also nicht jedem Menschen gefallen.

Die Formel der Schönheit

An der Universität Regensburg konnte die erste sehr genaue Schönheits-Formel auf mathematischer Grundlage erstellt werden. Sie misst die Schönheit eines Frauenkörpers, also die Attraktivität der Figur, und lautet:
Y = b0 + b1 * x1 + b2 * x2 + … + bn * xn

  • Y ist der zu ermittelnde Attraktivitätswert einer Figur.
  • Die x-Werte sind die verschiedenen Figur-Messwerte (Prädiktoren), z. B. Taillenweite oder Beinlänge.
  • Die b-Werte sind die zu dem jeweiligen x-Wert gehörenden konstanten Faktoren, mit denen jeder x-Wert multipliziert wird (Gewichtungsfaktoren).

Per Computerprogramm lässt sich aufbauend auf der Formel, der perfekte Frauenkörper modellieren. Dabei wird ein digitales Foto einer Frauenfigur so verändert, dass die Körpermaße mit den Optimalmaßen übereinstimmen. Dabei machen hier viele Kleinigkeiten das große Ganze aus. Je mehr der entscheidenden Schönheits-Kriterien in der Formel berücksichtigt werden, desto genauer wird das Ergebnis. Eine große Rolle für die Attraktivität einer Frauenfigur ist zum Beispiel das Verhältnis von Taille zu Hüfte. Statistiken beweisen: Je kleiner das Taille-Hüfte-Verhältnis, desto attraktiver die Frauen-Figur. Aber auch andere Dinge wie das Verhältnis von der Breite der Hüfte zur Beinlänge, die Beinbreite oder die Größe der Oberweite spielen für die Berechnung der Attraktivität der weiblichen Figur eine Rolle. Am Computer kann „Mann“ sich also tatsächlich seine absolute Traumfrau generieren. „Frau“ muss darauf übrigens noch warten – das Rätsel der männlichen Ästhetik ist nämlich noch nicht entschlüsselt. Zum Trost: Die Frauen, die bei der Untersuchung als die attraktivsten abschneiden, sind keine Konkurrenz – in der Realität gibt es sie nämlich gar nicht.

Das perfekte Gesicht

Die aktuellen Untersuchungen ergeben, dass die Theorie „Durchschnittsgesichter sind am attraktivsten“ nicht haltbar ist. Bei künstlich am Computer generierten Gesichtern zeigte sich, dass nicht die Proportionen, sondern vielmehr die Oberflächen durchschnittliche Gesichter attraktiv wirken lassen. Auch der Glaube, die symmetrischsten Gesichter seien die schönsten, muss nach den neuesten Ergebnissen revidiert werden. Zwar lässt sich die Symmetrie als Schönheitsmerkmal eines Gesichtes anführen, doch fanden die Forscher heraus, dass dies ein eher schwaches Kriterium für objektive Schönheit ist. Bedeutender ist dagegen zum Beispiel das berühmte Kindchen-Schema. Die Versuchsergebnisse zeigen, dass bei Frauengesichtern kindliche Merkmale wie große, rundliche Augen, eine große gewölbte Stirn, sowie kleine, kurze Ausprägungen von Nase und Kinn die Attraktivität stark erhöhen. So wurden im Versuch digitale Fotos am Computer bearbeitet und realen Frauengesichtern per Technik kindliche Merkmale hinzugefügt. Es zeigte sich, dass diese virtuellen, in der Realität nicht existenten Gesichter von den meisten Probanden als am attraktivsten eingestuft wurden. Überraschend ist, dass die entscheidenden Schönheitsmerkmale, die für weibliche Gesichter gelten, auch für männliche Gesichter gültig sind. Dazu gehören etwa eine braunere Haut, ein schmaleres Gesicht, vollere Lippen, dünnere Augenlider, dunklere Wimpern, dunklere Augenbrauen und höhere Wangenknochen. Ein attraktives Männergesicht zeichnet sich zudem auch durch einen markanteren Unterkiefer und ein markanteres Kinn aus.

Schönheit in Perfektion gibt es nur virtuell

Die Ergebnisse der Untersuchung zeigen, dass die am Computer hergestellten Figuren und Gesichter als wesentlich attraktiver bewertet werden als die realen. Die virtuellen Schönheiten zeigen Merkmale wie sie von normalen Menschen nicht erreicht werden können. Absolut makellose Haut beispielsweise ist ein völlig unrealistischer Maßstab, spielt aber für die Beurteilung eines Gesichtes eine sehr große Rolle. Zum Problem kann die Computertechnik werden, wenn man sich an den Schönheiten, die die Medien tagtäglich präsentieren, misst. Aus der Werbung, aus Filmen, Musik-Clips, von Plakaten und Titelseiten lächeln uns computertechnisch nachbearbeitete Gesichter an. Die Gefahr, sich dieses völlig unrealistische Schönheitsideal als Maßstab aller Dinge zu setzen, wird immer größer. Man sollte sich demnach, auch bei der Partnersuche, immer vor Augen führen, dass weder man selbst, noch der Partner jemals dem übersteigerten Schönheitsideal der Medien gerecht werden kann.

Autorin: Anne Bartel, Platinnetz-Redaktion