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Der Koi: König im Gartenteich


Viele Teichbesitzer träumen davon, einmal Koi in ihrem Gartenteich zu halten. Die japanischen Karpfen gelten als die Könige unter den Fischen. Die artgerechte Haltung der robusten Tiere ist relativ anspruchsvoll, erfordert viel Zeit, ein gewisses Know-How und eine Menge Geld.

Kaum ein Ort strahlt so viel Ruhe aus wie ein japanischer Garten. Das Bild eines großen Teichs, in dem prächtige Koi schwimmen, gehört untrennbar dazu. Das Wort Koi, oder eigentlich Nishikigoi, ist japanisch und bedeutet nichts weiter als bunter Karpfen. Die zutraulichen Tiere gibt es in nahezu 100 verschiedenen Farbvariationen und jeder Koi-Fan hat seine Lieblingsvariante. In Japan ist besonders der rein weiße Koi „Tancho“ mit dem roten runden Fleck auf dem Kopf beliebt, da er an die japanische Flagge erinnert.

Koi können bis zu einem Meter groß und bei idealen Haltungsbedingungen bis zu 60 Jahre alt werden. Die Preise für Koi variieren je nach Größe, Alter und Farbe. Kleine Tiere sind schon um 150 Euro zu haben, Jumbo-Varianten können leicht 10.000 Euro kosten. Koi-Liebhaber in Japan zahlen für ganz besondere und seltene Koi auch sechsstellige Beträge.

Koi im Teich halten

Wer Koi halten will, braucht einen sehr großen Teich. Da die Tiere bei entsprechender Pflege bis zu einem Meter groß werden können, brauchen sie viel Platz. Zwei Kubikmeter Wasser sollte man pro Koi rechnen. Die Tiere sind sehr gesellig und sollten daher in Gruppen von mindestens sechs Fischen gehalten werden. Damit die Koi im Winter nicht erfrieren, sollte der Teich im Idealfall 1,80 bis zwei Meter tief sein. Damit ist klar: Koi sind nichts für einen kleinen Gartenteich.

Fast noch wichtiger als die Größe des Teichs ist die Qualität des Wassers. Koi sind zwar robust und kommen auch mit relativ schlechten Bedingungen zurecht, sind dann jedoch anfällig für Infektionen, Krankheiten und Parasitenbefall. Wer seine Koi lange gesund und munter erhalten möchte, sollte für sehr gute Wasserqualität sorgen.

Koi sind wechselwarme Tiere, das heißt sie passen ihre Aktivität der Wassertemperatur an. Am wohlsten fühlen sie sich bei einer konstanten Temperatur von 20 bis 25 Grad. Im Winter sollte die Wassertemperatur auf keinen Fall unter vier Grad sinken. Unterhalb dieser Temperatur verbrauchen die Koi so viel Energie, dass es zu unheilbaren Gesundheitsschäden kommt, die sich im Frühjahr zeigen. Ideal ist eine Teichheizung für den Winter, damit die wertvollen Fische nicht erfrieren.

Anders ist es im Sommer: Durch die hohen Temperaturen wird der lebensnotwendige Sauerstoff im Wasser schnell knapp. Der Teich muss also in den Sommermonaten ausreichend belüftet werden. Dafür sorgen entsprechende Lüfter, Luftsteine, Luftschläuche und Luftplatten im Koi-Teich.

Neben der Temperatur muss die Wasserqualität ständig überwacht werden. Eine gute Filterung des Wassers ist absolut notwendig, um die Tiere gesund zu erhalten. Eine Kombination aus biologischen und technischen Filteranlagen wird oft empfohlen. So ist eine Filterung des Wassers auch dann garantiert, wenn ein technischer Filter ausfällt, denn schon ein kurzer Ausfall der Anlage kann das empfindliche Gleichgewicht des Wassers durcheinander bringen und den Koi schaden.

Damit sich das Wasser nicht in eine grüne Brühe verwandelt, muss man die Grenzwerte für Stickstoff, Phosphat, Nitrit und Nitrat überwachen. Gerade wenn man viele Tiere im Teich hält, kann sich die Wasserqualität schnell verschlechtern, wenn man sie nicht im Auge behält. Die richtige Fütterung trägt auch zur Wasserqualität bei. Ist zum Beispiel der Fettgehalt im Koifutter zu niedrig, setzt der Koi vermehr Ammoniak über die Kiemen frei. Das belastet Tiere und Wasser gleichermaßen.

Koi richtig füttern

Grundsätzlich sind Koi Allesfresser und sie fressen auch dann, wenn sie eigentlich satt sind. Koi, die an den Teichrand geschwommen kommen und gierig um Futter betteln, sind also nicht immer hungrig. Die Futtermenge, die sie tatsächlich brauchen, verändert sich mit der Temperatur: Bei hohen Temperaturen fressen sie wesentlich mehr als bei niedrigen. Bei Wassertemperaturen über 20 Grad im Sommer sollte man die Fische daher ruhig drei bis viermal am Tag füttern. Im Herbst und Winter, wenn die Wassertemperatur unter 13 Grad fällt, kann man die Futtermenge deutlich reduzieren. Eine Fütterung pro Woche ist dann ausreichend, da der Stoffwechsel der Koi deutlich verlangsamt ist und die Fische so gut wie nicht mehr aktiv sind.

Koi sind wörtlich Allesfresser. Man kann ihnen spezielle Futterpellets kaufen, kann ihnen aber auch einfach Futter selbst machen. Sie fressen zum Beispiel gern weiches Obst wie Orangen oder Honigmelonen. Sie freuen sich auch über Salat und gedünstetes Gemüse, Mais oder gekochten Reis. Aber auch Algen, Wasserpflanzen, lebende Mückenlarven, Schnecken und Regenwürmer stehen auf ihrem Speiseplan. Es gibt allerdings Züchter, die das Füttern von Obst, Reis oder Gemüse als nicht artgerecht ablehnen. Mit speziellen Koi-Pellets ist man auf der sicheren Seite. Sie sollten schwimmfähig und langsam absinkend sein, damit sie nicht zu schnell auf dem Grund des Teichs landen, wo sie nicht gefressen werden. Stattdessen belasten sie dort das Teichwasser. Gesunde Pellets enthalten Eiweße, Fett, Kohlehydrate, Vitamine, Rohfaser und Mineralien.

Wichtig ist in jedem Fall, die Menge an Kohlenhydraten und Proteinen im Futter den Verhältnissen anzupassen. Ist die Wassertemperatur niedrig, sollte man leichte Kost mit wenig Fett und Proteinen füttern, denn die Fische können das, was sie fressen schlecht verdauen. Die niedrige Temperatur verlangsamt den Stoffwechsel der Tiere und damit auch die Verdauung. Bei steigenden Temperaturen sollte man auf ein Futter mit höherem Fett- und Proteingehalt umstellen.

Bei der Futtermenge kann man sich grob daran orientieren, wie lange die Fische brauchen, bis nichts mehr übrig ist. Ist nach zehn Minuten noch Futter vorhanden, das nicht gefressen wurde, kann man davon ausgehen, dass die Futtermenge insgesamt zu groß war. Innerhalb von drei bis fünf Minuten sollten sie alles gefressen haben.

Koi sind wunderschöne, edle Tiere. Ihre Haltung ist nicht leicht aber für echte Fisch-Fans lohnt sich der Aufwand auf jeden Fall. Koi werden im Gegensatz zu anderen Fischen schnell zutraulich und lassen sich sogar anfassen. So fühlt man sich als Besitzer für die viele Arbeit doch belohnt.

Autorin: Elke Liermann, Platinnetz-Redaktion