Jedes Jahr zur selben Zeit plagt uns der Mückenstich. Vor allem nachts schlagen die kleinen Plagegeister zu. Und an feuchten warmen Tagen ist es besonders schlimm. Ein Mückenstich ist hierzulande zwar so gut wie nie eine gefährliche Angelegenheit, kann aber manche Betroffene nerven bis zur Unerträglichkeit.
Hierzulande ist kaum ein Mückenstich gefährlich, und meist verschwinden die Symptome auch relativ schnell. Hält man sich allerdings in tropischen Regionen auf, sollte man weitaus vorsichtiger sein, denn in solchen Gebieten kann ein Mückenstich manchmal lebensbedrohlich werden. Man müsste sich in Deutschland also noch glücklich schätzen, weil unsere Stechmücken vergleichsweise harmlos sind: Tropische Mosquitos können im Gegensatz dazu gefährliche Krankheiten wie Malaria übertragen.
Was passiert bei einem Mückenstich?
Über hundert verschiedene Arten von Stechmücken gibt es in Mitteleuropa. Für einen Mückenstich verantwortlich sind aber nur die größeren weiblichen Exemplare. Dabei tut dieser nicht weh während er passiert. Während des Vorgangs sondert das Insekt Speichel in eine winzige Wunde ab, die ein Gerinnen des Blutes verhindert und die Umgebung der Einstichstelle gleichzeitig betäubt, so dass das Opfer zunächst nichts von dem Angriff bemerkt. In diesem Sekret sind aber auch Inhaltsstoffe, die den Mückenstich am Ende zu einer unangenehmen Angelegenheit machen. Das Problem tritt erst auf, wenn sich die Mücke längst wieder entfernt hat: Jeder Mensch kennt wohl die typischen geröteten Stellen. Die Reaktionen fallen teilweise sehr unterschiedlich aus: Quaddeln oder Blasen können sich bilden, die mehr oder weniger stark jucken. Die Quaddeln entstehen dabei durch vom Mensch ausgeschüttetes Histamin, ein Abwehrstoff, der körperfremde Stoffe bekämpfen soll. Im Extremfall kann es bis zu einem allergischen Schock kommen, der gefährliche Nebenwirkungen haben kann. Aber das kommt bei einem normalen Mückenstich nur sehr selten vor. Beim Thema Mückenstich ist der Unterschied zwischen Schnaken und Stechmücken ganz entscheidend: Schnaken, deren Mundwerkzeuge nicht stark genug sind, um die menschliche Haut zu durchdringen, können im Gegensatz zu Stechmücken dem Menschen nichts anhaben – auch wenn die Meinung sich weiterhin hält. Oft werden beide Insektenarten aber auch verwechselt.
Einem Mückenstich vorbeugen…
Noch heute gibt es die Meinung, dass Menschen mit süßem Blut häufiger von den Insekten gestochen werden. Das stimmt aber nicht. Die Zusammensetzung des Blutes spielt zwar eine Rolle, allerdings werden Stechmücken von einer komplizierten Mischung aus Körpergeruch, Körperwärme und Schweiß angezogen. Fettsäuren und Ammoniak sind im Schweiß enthalten und ziehen die blutsaugenden Insekten magisch an. Meist setzen die Insekten ihren Mückenstich an Stellen, die gut durchblutet sind und wenige Haare aufweisen. Schützen kann man sich vor einem Mückenstich, indem man am Abend kalt duscht und damit Körpertemperatur und Schweißbildung reguliert. Am wohlsten fühlen sich Stechmücken, wenn es feucht und warm ist. Ist man abends oder nachts in Gegenden unterwegs, in denen viele Mücken herumschwirren, dann sollte man eher auf langärmlige Kleidung zurückgreifen und möglichst keine kurzen Hosen anziehen. Fliegengitter oder Moskitonetze können Mücken aus Räumen fernhalten. Viele Menschen benutzen auch spezielle Schutzmittel, die als Spray oder Lotion auf die Haut aufgetragen werden. Mittlerweile ist eine ganze Reihe von Produkten auf dem Markt, die haut- und umweltfreundlich sind und ohne Bedenken verwendet werden können. Allerdings sollte man nicht vergessen, dass die Wirkung solcher Produkte nur ein paar Stunden anhält. Ein weitere Vorbeugemaßnahme ist es, Kleidung aus hellem Stoff zu tragen. In der Regel landen Mücken nämlich bevorzugt an dunkleren Gebieten. Eine Klimaanlage in Haus oder Wohnung kann auch sehr gut gegen Mücken helfen, denn kalte Luft hassen die Insekten. Auch spezielle Kerzen und Lampen mit Duftstoffen gegen Mücken können die Insekten vertreiben.
…und erste Hilfe bei Mückenstich
Kratzen sollte man sich bei einem Mückenstich möglichst nicht, denn dadurch kann die Stelle sich entzünden. Man sollte eine stark juckende Stelle nach Möglichkeit kühlen: Ein paar Eiswürfel helfen oft schon sehr gut. Eine kühlende Wirkung hat natürlich auch Franzbranntwein. Aber auch das Gegenteil kann helfen: Da ab einer bestimmten Hitze das aus Eiweißproteinen basierende Gift der Stechmücke neutralisiert werden kann, hilft es auch, einen heißen Gegenstand auf die Stelle zu drücken. Besonders häufig wird empfohlen, Essig auf die betroffene Stelle zu reiben, was den Juckreiz verschwinden lassen kann. Als Alternative dazu wird auch häufig Zitronensaft genannt. Auch Zwiebeln können bei einem Mückenstich den Juckreiz lindern. Zwar ist die Wirksamkeit dieser Hausmittel wissenschaftlich noch nicht nachgewiesen worden, aber ihre Verwendung ist lange erprobt und macht durchaus Sinn. Spezielle Salben und Gels sind natürlich in großer Auswahl im Handel erhältlich. Auch sie helfen in der Regel gut, indem sie kühlen und den Juckreiz bekämpfen. Bei einer solchen Fülle an Möglichkeiten sollte man selbst ausprobieren, welche im individuellen Fall am besten wirkt. Gelegenheit, die Hausmittel auszuprobieren, hat man im Sommer ja mehr als genug.
Autor: Edgar Naporra, Platinnetz-Redaktion