Welchen Sinn hat eine Lebensversicherung, fragt sich so mancher, der vor der Überlegung steht, zum Beispiel eine Risikolebensversicherung abzuschließen. Abgesehen von dem Zweck, das persönliche Risiko abzusichern, kann eine Lebensversicherung auch dazu dienen, Kapital anzusparen.
Ist die Laufzeit einer Lebensversicherung zu Ende, erhält man je nach Art der abgeschlossenen Versicherung einmalig eine Summe und auch im Falle des Todes erfolgt die Auszahlung einer so genannten Todesfall-Summe.
Die wichtigsten Vorteile einer Lebensversicherung sind folgende:
- Sicherung steuerlicher Vorteile
- Altersvorsorge
- Absicherung der Familie und/oder einer Immobilienfinanzierung
- Geldanlage
Die zwei Formen der Lebensversicherung
1. Kapitallebensversicherung
2. Risikolebensversicherung
Bei einer Kapitallebensversicherung wird die Risikolebensversicherung mit einer kapitalbildenden Geldanlage kombiniert. Auf der einen Seite wird also Kapital angespart und auf der anderen Seite ist das Todesfallrisiko des Versicherungsnehmers abgesichert. Am Ende der Laufzeit der Kapitallebensversicherung hängt die Auszahlungssumme von der Überschussbeteiligung der jeweiligen Versicherung ab, die im Regelfall die Höhe der Versicherungssumme noch übertrifft. Versicherungen legen die Beiträge ihrer Versicherten an, sie müssen jedoch jederzeit in der Lage sein, einem Versicherungsnehmer bei einer vorzeitigen Kündigung die bereits geleisteten Beiträge zurückzuerstatten. Dies kann z.B. dann nötig sein, wenn ein Hauskauf ansteht und die Finanzierung über Immobilienkredite vermieden werden soll. Das heißt, die Versicherungen bilden Rücklagen, die nicht am Kapitalmarkt investiert werden. Da bei Vertragsabschluss nicht abzusehen ist, wie viele Zinsen insgesamt anfallen werden, kann die Höhe der Überschussbeteiligung, die durch die Investitionen entsteht, nicht garantiert werden. Sie variiert und hängt davon ab, wie die Versicherung die Beiträge anlegt hat und welche Erträge letztendlich auf diesem Weg erzielt wurden. Zusätzlich kann man eine Kapitallebensversicherung auch als Sicherheit bei der Finanzierung von Immobilien verwenden.
Bei einer Risikolebensversicherung ist nur das Todesfallrisiko des Versicherungsnehmers versichert, es gibt keine Auszahlung bei Vertragsende. Der Vorteil gegenüber der Kapitallebensversicherung liegt in den erheblich niedrigeren Beiträgen.
Die erste Überlegung vor dem Abschluss einer Lebensversicherung sollte also sein, ob es um die Absicherung eines Todesfalls oder auch zusätzlich um das Ansparen von Kapital geht.
Lebensversicherung – Beiträge und steuerliche Vorteile
Die Beiträge bleiben im Normalfall über die gesamte Laufzeit des Vertrags konstant. Ausnahmen gibt es bei einer dynamischen Erhöhung, dies bedeutet, dass bei Vertragsabschluss eine jährliche Erhöhung der Beiträge vereinbart wird. Dadurch nimmt auch dementsprechend der Umfang der Leistungen zu. Die Beitragshöhe ist abhängig von Geschlecht und Alter – gibt es eine Kombination mit einer Berufsunfähigkeitsversicherung, spielt auch noch der Beruf des Versicherten eine Rolle. Aufgrund der höheren Lebenserwartung von Frauen und dem Umstand, dass die Versicherungsgesellschaften deswegen weniger Geld für die weiblichen Versicherungsnehmer bereithalten müssen, zahlen Frauen niedrigere Beiträge.
Seit 2005 werden neu abgeschlossene Kapitallebensversicherungen zum Zeitpunkt der Auszahlung voll besteuert. Läuft der Vertrag mindestens zwölf Jahre und wird erst nach dem 60. Geburtstag des Versicherten fällig, halbiert sich die zu versteuernde Summe. Außerdem sind nur noch Beiträge zur Lebensversicherung als Vorsorgeaufwendung steuerlich absetzbar, wenn die Lebensversicherung den Anforderungen einer so genannten lebenslänglichen Leibrente genügt und damit als Altersvorsorge dient. Vorsorgeaufwendungen gehören bei einer Steuererklärung zu den Sonderausgaben. Die neuen Anforderungen bedeuten, dass folgende Bedingungen erfüllt sein müssen, die Lebensversicherung ist nicht:
beleihbar, vererblich, veräußerbar, übertragbar und kapitalisierbar.
Zusätzliche Merkmale einer Lebensversicherung
Bei der Aufnahme eines Kredits dient eine Lebensversicherung als Absicherung, außerdem gibt es häufig das Angebot der Versicherungsgesellschaft von zinsgünstigen Darlehen für ihre Versicherungsnehmer. Im Todesfall erhalten Angehörige oder die eingetragenen Begünstigten die Versicherungssumme. Möchte der Versicherte den Beitrag erhöhen, wird der Gesundheitszustand erneut überprüft und bei einer Verschlechterung kann es zu Problemen bei der gewünschten Anpassung kommen.
Wie so oft bei Versicherungsverträgen und langfristigen Planungen für die Altersvorsorge, sollte man sich genau beraten lassen und gut überlegen, bevor es zu einem Vertragsabschluss kommt.
Autorin: Dorothee Ragg, Platinnetz-Redaktion
Datum: 25. September 2009