Letzte Woche sagte mir eine Bekannte `Gestern vor dem Spiegel habe ich gesehen, wie breit meine Hüften geworden sind, von meinem Po ganz zu schweigen. Hoffentlich fällt meinem Mann das nicht auch auf…´. Da musste ich an die sogenannten positiven Illusionen denken.
Was sind positive Illusionen? Wenn man Menschen ihr Aussehen und das ihres Partners bewerten lässt, stellt sich heraus, dass die Einschätzung von sich selbst der Wahrheit sehr nahe kommt, der Partner aber durch eine rosarote Brille gesehen wird. Der Partner wird für schöner gehalten, als dieser sich selbst sieht. Wir nehmen Fettpölsterchen, schiefe Nasen oder Falten an unserem Partner weniger wahr – und das sind positive Illusionen. Sie stärken unsere Beziehung, weil sie uns das Gefühl geben, die richtige Wahl getroffen zu haben. So wird ein plötzlicher Sturz von Wolke sieben nach der ersten Verliebtheitsphase verhindert. Je ausgeprägter die positiven Illusionen, desto glücklicher sind auch die Paare, v.a. bei langen Beziehungen.
Warum? Weil wir im Laufe der Jahre eher unattraktiver werden – und da ist es natürlich wichtig und schön, wenn der Partner das nicht so sieht. 😉 Interessant finde ich, dass sich das auch in unserer Gehirnaktivität zeigt. Wenn Menschen Bilder ihrer Partner oder Kinder betrachten, zeigt sich folgendes Muster im Gehirn: Während die Emotionszentren wie erwartet sehr aktiv sind, bleiben die für die soziale Bewertung zuständigen Gehirnregionen völlig ruhig. Bei geliebten Personen ist unsere Bewertung also quasi ausgeschaltet…
Wie ist das bei Ihnen? Können Sie bestätigen, dass Sie Ihren Partner durch eine rosarote Brille sehen oder haben Sie das vielleicht schon mal bei Ihren Mitmenschen beobachtet?
verfasst von: Angelika Kallwass am 03.03.2009 um 10:12 Uhr, Quelle: SAT1-Website
„Zwei bei Kallwass“, Montag bis Samstag von 14 – 15 Uhr bei SAT1, produziert von der filmpool Film- und Fernsehproduktion GmbH.