Eine Verbrennung bezeichnet in der Medizin eine Schädigung durch übermäßige Hitzeeinwirkung, die auf unterschiedliche Art und Weise entsteht. Verbrennungen, zum Beispiel durch Flüssigkeit, Dämpfe, Gase, Feuer und Explosionen, schädigen primär die Haut und die Schleimhaut.
Die meisten Verbrennungen werden durch Flammen verursacht, bei etwa einem Drittel dieser Fälle handelt es sich um Arbeitsunfälle. Bei Kindern ist die Ursache der Verbrennung häufig eine Verbrühung, also eine Verbrennung durch heißes Wasser. Etwa 70 Prozent aller Verbrennungen sind bei Kleinkindern bis vier Jahre auf eine solche Verbrühung zurückzuführen. Dabei ist oft das Herunterreißen von Flüssigkeitsbehältern oder zu heißes Badewasser die Ursache. Ältere Kinder sowie Jugendliche fügen sich häufig durch Feuer oder brennbaren Flüssigkeiten wie Benzin eine Verbrennung zu. Bei der Ursache der Verbrennung spielt also das Alter eine große Rolle.
Die Grade der Verbrennung
Der Grad einer Verbrennung wird durch die beteiligten Hautschichten entsprechend eingestuft. Insgesamt unterscheidet man drei Verbrennungsgrade: Bei einer Verbrennung ersten Grades handelt es sich um eine Rötung und leichte Schwellungen der Haut, wobei nur die Oberhaut betroffen ist. Eine Verbrennung zweiten Grades ist bereits mit starken Schmerzen verbunden, charakteristisch ist die Blasenbildung. Hierbei ist auch die sich unter der Oberhaut befindende Dermis bzw. Lederhaut betroffen. Bei diesem Verbrennungsgrad kann die Haut vollständig heilen, in einigen Fällen jedoch auch Narben hinterlassen.
Die gefährlichste Verbrennung ist die Verbrennung dritten Grades, wobei alle drei Hautschichten betroffen sind. Auch die Hautanhangsgebilde wie Haarfollikel, Drüsengewebe sowie Tast- und Schmerzrezeptoren sind von der Verbrennnung betroffen. Dadurch, dass die Rezeptoren zerstört sind, ist eine Verbrennung dritten Grades nicht schmerzhaft. Allerdings gehen die Verbrennungen des dritten Grades am Rande in Verbrennungen zweiten Grades über, weshalb diese Randbereiche sehr schmerzhaft sind. Da die Blutgefäße ebenfalls verbrannt sind, ist die Haut in den betroffenen Bereichen nicht mehr durchblutet. Die Brandwunde ist stark infektionsgefährdet, wodurch es zu Blutvergiftungen und Entzündungen kommen kann. Sie können Organe betreffen, die anfangs nicht beteiligt waren. So kann es zum Beispiel auch zu einem Nierenversagen kommen. Die Wunde ist nicht mehr reversibel und hinterlässt Narben, die sogar zu Bewegungseinschränkungen führen können, wenn diese über die Gelenke hinwegziehen. Auch Muskeln oder Knochen können von der Verbrennung betroffen sein. Bei einer Verbrennung, bei der mehr als zehn Prozent der Körperoberfläche betroffen sind, kann es zu einem lebensgefährlichen hypovolämischen Schock kommen. Bei einem Kind reichen schon fünf Prozent aus.
Therapie bei einer Verbrennung
Bei einer Verbrennung oder Verbrühung sind sofort Erste-Hilfe-Maßnahmen einzuleiten. Wenn möglich, sollte die Kleidung an betroffenen Körperteilen entfernt werden. Am wichtigsten ist es, die Wunde zunächst zu kühlen. Damit verhindert man das sogenannte Nachbrennen durch heiße Gewebeteile. Am besten eignet sich zum Kühlen keimarmes Leitungswasser, das zwischen 15 und 25 Grad Celsius temperiert ist. Von einer Kühlung von kaltem Wasser oder gar Eiswasser ist abzuraten, da es aufgrund dessen zu Erfrierungen kommen kann. Die Kühlung sollte solange erfolgen, bis die Schmerzen nachlassen, jedoch nicht länger als 20 Minuten, da es zu einer Unterkühlung kommen kann. Brandblasen sollten nicht geöffnet werden, da sie ein natürlicher Schutz gegen das Eindringen von Bakterien sind. Auch alte Hausmittel wie zum Beispiel Mehl aufzutragen, sollte vermieden werden.
Bei einer schweren Verbrennung sollten verletzte Personen außerdem in Decken eingehüllt werden. Bei einer mittelschweren bis schweren Verbrennung ist eine Behandlung im Krankenhaus unbedingt erforderlich. Die Therapie einer schweren Verbrennung ist extrem aufwendig und schwierig, deshalb gibt es dafür in Deutschland spezialisierte Zentren.
Autor: Marcel Exner, Platinnetz-Redaktion