Immer wieder geistern Meldungen durch die Presse, die vor gefährlichen elektromagnetischen Strahlungen warnen. Handy und Co sollen zu Kopfschmerzen, Schlaflosigkeit oder sogar Hirntumoren führen. Obwohl das schon in einigen Studien untersucht wurde, gibt es für diese Thesen bis heute keinen einzigen wissenschaftlichen Beleg.
Experten beschränken sich dementsprechend auf den Rat, Strahlung zu vermeiden, wo es geht, aber nicht in Panik zu verfallen. Kritiker wenden ein, dass nicht genügend Anstrengungen unternommen würden, um eindeutige Beweise zu finden, da das nicht im Interesse der Industrie liege. Diese Theorie lässt sich allerdings auch nicht belegen, den Verbrauchern bleibt also tatsächlich nur die Möglichkeit, Strahlung aus dem Weg zu gehen.
SAR – was bedeutet das?
Der Begriff SAR begegnet uns vor allem beim Handy-Kauf. Die Abkürzung steht für die „Spezifische Absorptionsrate“. Bewiesen ist nämlich, dass die Strahlung eines Handys in den Körper eindringen kann und dort Wärme erzeugt: Der SAR-Wert zeigt den Grad der Absorption der Strahlung an. Das heißt, wie stark die Strahlung des Handys in den Körper eindringt. Wobei nicht feststeht, welche Folgen die Erwärmung hat und ob sie überhaupt die einzige Auswirkung ist.
Wie kann ich Elektrosmog vermeiden?
Handys und schnurlose Telefone
Die Hersteller sind heutzutage verpflichtet, bei Handys den SAR-Wert anzugeben. Diesen sollten Sie beim Neukauf eines Handys unbedingt vergleichen. Ab einem Wert von 0,6 würde einem Handy der Blaue Umweltengel zustehen, auch wenn dieser von vielen Herstellern selten beantragt wird, ist der Wert an sich eine gute Orientierungshilfe. Ansonsten gilt die Regel:
Telefonieren Sie so wenig wie möglich und vor allem, schalten Sie Ihr Handy aus, wann immer es geht. Wenn Sie Ihr Handy oft im Auto nutzen, besorgen Sie sich unbedingt eine Außenantenne. Da das Auto eigentlich Strahlen abschirmt, läuft Ihr Handy ansonsten auf Hochtouren, um nach draußen senden zu können.
Beim schnurlosen Telefon zu Hause kommt es auch zu Strahlung, da die Basisstation mit dem Telefon kommuniziert. Hierbei kann man leider selten den SAR-Wert vergleichen, da die Hersteller nicht verpflichtet sind, ihn anzugeben. Bevorzugen Sie also lieber ein Gerät, bei dem sich der SAR-Wert herausfinden lässt.
Internet und Monitore
Wir alle surfen gerne im Internet, damit das auch schnurlos funktioniert, nutzen immer mehr Menschen die Verbindung per W-Lan. Aber auch das bedeutet eine Strahlung, die sich kaum vermeiden lässt.
Röhrenmonitore und –fernseher verursachen mehr Strahlung als Flachbildschirme oder Plasma-Fernseher. Durch einen Neukauf, lässt sich also die Strahlungsmenge reduzieren.
Elektrosmog – wird es besser?
Letztendlich ist es wichtig zu wissen, dass die Strahlung mit zunehmender Entfernung stark abnimmt. Das heißt, alle Geräte, sei es der Router für die Internetverbindung oder die Basisstation des Telefons, sind besser im Flur, als im Wohnzimmer aufgehoben und keines dieser Geräte gehört in das Schlafzimmer.
Panik hilft auf keinen Fall weiter, denn Strahlung lässt sich in der heutigen Zeit kaum vermeiden. Da müssten Sie schon ans Ende der Welt ziehen, um tatsächlich keiner Strahlung ausgesetzt zu sein. Gehen Sie nur mal durch eine größere Stadt und achten Sie auf die großen Mobilfunk-Antennen, deren Anzahl so zugenommen hat, dass man kaum Abstand zu ihnen halten kann. Ihnen bleibt also nur die Chance, in Ihrem direkten Umfeld das zu tun, was möglich ist.
Autorin: Dorothee Ragg, Platinnetz-Redaktion