In Buchhandlungen füllen Bücher zum Thema „Entschlackung“ oft einige Reihen in den Regalen, doch interessanterweise gibt es den Begriff in der Medizin so nicht. Ist es also wirklich möglich den Körper zu entschlacken und wenn ja – was sind Schlacken überhaupt?
Entschlacken – wozu?
Viele Naturheilkundler bezeichnen als Schlacken Abbauprodukte von Eiweißen, die zu langsam verarbeitet werden und somit das Verdauungssystem verlangsamen. Außerdem spielen Kristalle und vor allem Säuren eine Rolle, die sich zum Beispiel im Bindegewebe ablagern. Diese Schlacken sorgen dann für Müdigkeit, Antriebslosigkeit, aber auch für Übersäuerung und Hautprobleme. Manche gehen sogar soweit, von Giften zu sprechen: Hierzu gehören dann auch Konservierungs- und Zusatzstoffe, Alkohol und Nikotin.
Naturheilkundler gehen nun davon aus, dass man mit Hilfe von Heilfasten diese schädlichen Produkte aus dem Körper „schwemmen“ kann:
Der Körper kann sich von alten Ablagerungen befreien, indem man ihm keine weiteren Schlacken zuführt. Die Schulmedizin vertritt dagegen die Auffassung, dass Abbauprodukte und andere „schlechte“ Produkten vom Körper ohnehin ausgeschieden werden, ein bewusst herbeigeführtes Entschlacken aber überhaupt nicht möglich sei. Bisher konnte ein positiver Effekt des Heilfastens in medizinischen Studien nicht nachgewiesen werden. Sollte das Heilfasten jedoch nicht nur Auswirkung auf den physischen sondern auch auf den psychischen Zustand haben, dann schlägt sich das nicht unbedingt als messbares Ergebnis einer medizinischen Studie nieder, dennoch kann es einen persönlichen Nutzen bringen.
Entschlacken durch Heilfasten
Die gängigsten Methoden sind die Ernährung ausschließlich mit Fastensuppen und Fastentees, weitere Beispiele sind das Saft-Fasten oder das Molke-Fasten. Es gibt natürlich viele verschiedene Konzepte, wie im Einzelnen eine Fastenperiode ablaufen sollte. Gemeinsamer Nenner vieler Experten ist jedoch, dass man sich für das klassische Heilfasten zwei Wochen Zeit nehmen sollte. Wichtig ist danach das Einhalten von Aufbautagen, in denen man sich nicht gleich wieder auf die altbekannten Verführer stürzt. Entscheidet man sich für eine Heilfastenkur, die man zu Hause mit Hilfe von Büchern durchführt, ist es ganz wichtig, sich vorher von einem Arzt durchchecken zu lassen. Denn negative Auswirkungen des Fastens bei zum Beispiel vorher noch nicht entdeckten Krankheiten, sind nicht zu unterschätzen. Während des Fastens ist es entscheidend auf seinen Körper zu hören. Im Zweifelsfall sollte man lieber den Mut aufbringen abzubrechen, wenn gesundheitliche Probleme auftauchen. Dies ist aber wohl sehr selten der Fall, wenn man sich an die Vorgaben hält.
Folgende Auswirkungen werden von Menschen, die eine Heilfasten-Kur gemacht haben, beschrieben:
- Gewichtsabnahme
- Verbesserung des Zustands von Haut und Haaren
- Steigerung der Abwehrkräfte
- Zunahme an Energie
- Verbesserung der Geschmackssinne
- Stimmungssteigerung und optimierte Körperhaltung
- Motivation für eine wirkliche Ernährungsumstellung
- Der Einschnitt in der Ernährung, kann auch dazu führen, dass man insgesamt etwas Abstand vom Alltag gewinnt. Man kommt wieder mehr zu sich.
Die Frage ob das Entschlacken möglich ist oder nicht, lässt sich nicht eindeutig beantworten. Wenn keine gesundheitlichen Gründe gegen eine Heilfastenkur sprechen, kann diese insgesamt positive Auswirkungen auf Körper und Seele haben. Ob dabei nun Schlacken den Körper verlassen oder nicht, ist dann vielleicht gar nicht mehr so wichtig.
Autorin: Dorothee Ragg, Platinnetz-Redaktion