Kondome, auch Präservative genannt, werden aus Kautschuk bzw. Naturkautschuk-Latex hergestellt. Ihre Schutzwirkung bei richtiger Anwendung gegen sexuell übertragbare Krankheiten ist enorm hoch. Es gibt Kondome in unterschiedlichen Farben, Geschmackssorten, Größen, Oberflächen und inzwischen auch Alternativen für Latex-Allergiker.
Das Kondom gibt es zwar schon seit Casanovas Zeiten, doch auch heute taucht es immer wieder in den Medien auf. Erst jüngst zur Winterolympiade in Vancouver wurden von der Organisation „SafeGames 2010“ extra 100.000 Kondome verteilt und noch einmal 8500 in nachhinein nachbestellt. Die Kondomqualität ist überhaupt lobend hervorzuheben. Laut Stiftung Warentest sind die Verhütungsmittel optimal genormt und getestet. Die Kondome müssen sehr hohe Standarts erfüllen und müssen mindestens 18 Liter Luft fassen ehe sie platzen dürfen. Im Reißtest werden sie auf das siebenfache gedehnt. Das wird alles beim Sex nie passieren aber man kann sich so sicher sein, dass sie besonders robust und reißfest sind. So garantieren Kondome immer eine Sicherheit vor dem HI-Virus und sie fungieren nebenbei noch als Verhütungsmethode. Das kann keine anderes Mittel nachmachen. Laut Stiftung Warentest sind Latexkondome generell äußerst belastbar und zuverlässig. Wenn sie richtig angewendet werden zumindest und vor allen Dingen nicht, wie sehr verbreitet einfach zu groß gekauft werden.
Keine Verhütungsmethode bietet einen Schutz zu 100 Prozent doch der sogenannte Pearl-Index eines Kondoms, der angibt wie viele Frauen innerhalb eines Jahres bei sexueller Aktivität schwanger werden, liegt immerhin bei 2-14. Das bedeutet, dass innerhalb eines Jahres 2-14 Frauen (von 100) trotz Kondom schwanger wurden. Sex ohne die Anwendung von Verhütungsmitteln hat einen Pearl-Index von 60 – 80.
Entwicklung der Kondome
Sogar die ehemals aus Tier-Därmen oder tierischer Membranen hergestellten Kondome konnten schon als recht wirksam gelten, kommen aber nicht an die Zuverlässigkeit der heutigen, modernen Kondome heran. Diese bieten den besten Schutz gegen alle sexuell übertragbaren Krankheiten, wie Aids oder Hepatitis B. Schon im 18. Jahrhundert begann die Entwicklung des Kondoms, um sich ebenso vor diversen Krankheiten, wie auch der gefürchteten Syphilis zu schützen. Über die Namensherkunft des Kondoms gibt es allerdings diverse Theorien. Am häufigsten hört man, dass es einen Oberst Dr. Condom gegeben haben soll, der bereits mit Tierdärmen gearbeitet habe, um eine Schwangerschaft oder Infektionen bei seinen Patienten zu verhüten. 1855 wurde sogar schon das erste Kondom aus Gummi hergestellt, nachdem man entdeckt hatte wie man den Kautschuk vorher entsprechend bearbeiten muss. Nach einer langen Phase der Entwicklung wurde schließlich Latex als Material verwendet und die Kondome waren frei verfügbar, allerdings fast überall noch verboten.
Kondome sind immer noch aktuell und unersetzlich
Erschreckenderweise verliert das Kondom, als historisches und äußerst nützliches Schutzmittel in der heutigen Zeit, immer mehr Anhänger und Anhängerinnen. Trotz häufigem Wechsel der Partner und eine hohen Anzahl an One-Night-Stands. Umfragen ergaben sogar, dass in Deutschland ca. 20 Prozent der Frauen und 22 Prozent der Männer Sex mit fremden Partnern ohne Kondom praktizieren. Sicherlich dürfte diese Anzahl inzwischen sogar noch angestiegen sein. Es gibt den deutlichen Trend, auf das Kondom zu verzichten und es scheint inzwischen bei der Altersgruppe der 15- 20 Jährigen eher ein missachtetes Thema zu sein. Scheinbar ist die Angst vor einer Infektion mit einer sexuell übertragbaren Krankheit in diesem Fall weniger groß. Und das in einer Zeit, in der Sexualität so präsent wie nie zuvor ist und bei einer ständig steigenden Anzahl von Teenagern, die ungewollt schwanger werden. Viel eher möchten viele Menschen einen ungestörten Verkehr erleben, der mit keinem Verlust an Stimulanz oder Befriedigung einhergeht, ohne sich groß Gedanken über eventuelle Konsequenzen zu machen.
Doch auch heute noch sind Kondome unersätzlich und sollten eigentlich ebenso wie mindestens ein Aids-Test vor einer Partnerschaft oder in Phasen mit häufigen Partnern Pflicht und Standart sein. Seit der Entdeckung der Krankheit Aids etwa um 1981 leben bereits 33,4 Millionen Menschen mit HIV. Jeweils 3000 Neuinfektionen mit HIV wurden in den letzten beiden Jahren in Deutschland gemeldet. Und wer denkt, dass Aids weit weg von Deutschland oder ausschließlich in der Szene der Homosexuellen existiert, der irrt. In Deutschland gibt es etwa 67.000 Menschen mit HIV. Zur Zeit ihrer Diagnose sind die meisten bis Mitte 30 Jahre alt. Die Anzahl der Neuinfektionen steigt unentwegt an und ein einziger Sexualkontakt mit einer Person, die vielleicht selbst erst einen Kontakt hatte, reicht aus, um sich mit AIDS oder anderen Infektionen anzustecken. Man kann es aber ganz einfach verhindern und zwar mit einem Kondom.
Autorin: Nele Zymek, Platinnetz-Redaktion