Unkompliziert, kostengünstig und effektiv: Das ist das Flexiband, auch Latexband, Gymnastikband oder Thera-Band genannt. Mit ihm lassen sich vielfältige Übungen in der Physiotherapie, für Muskelaufbau und Ausdauer ausführen.
Sein Vorteil: Durch die unterschiedlichen Stärkeabstufungen kann das Training auf individuelle Bedürfnisse abgestimmt werden.
Vielfältigkeit mit dem Flexiband
Flexibänder gibt es in verschiedenen Stärke-Graden, so dass sowohl Anfänger als auch Profis effizient trainieren können. Die Farbe des Flexibandes zeigt den Stärke-Grad an – je dunkler die Farbe, desto höher der Widerstand des Bandes. Anfänger können also klein anfangen und sich im Laufe der Zeit langsam steigern. Generell gilt: Frauen sollten das Training mit einem Band in Beige oder Gelb starten, Männer mit Gelb oder Rot. Die Stärke der Bänder sollte auf die persönliche Körperleistung und Körperkraft abgestimmt werden.
Die Übungen mit dem Flexiband sind sehr individuell und mit der entsprechenden Anleitung leicht zu verstehen. Für ein einfaches Armmuskel-Training können Sie beispielsweise das Latexband in der Mitte mit Ihrem Fuß auf dem Boden fixieren und die Enden nach oben ziehen. Bei einer einfachen Übung für die Beine fixieren Sie beide Enden des Seiles mit einem Fuß auf dem Boden und schlüpfen mit dem anderen in die entstandene Schlaufe. Durch ein seitliches Abspreizen des Beines, werden die Beinmuskeln trainiert. Außerdem können Sie das Latexband auch an Gegenständen wie Stühlen oder Geländern befestigen, so dass sich unzählige Trainings-Varianten eröffnen. Durch den Widerstand des Bandes erreichen Sie ein zielgerichtetes Krafttraining, ohne viel Aufwand betreiben zu müssen. Wichtig für die Übungen ist, dass Sie das Band um die Hand und/oder den Fuß wickeln, um ein Zurückpeitschen des Latexbandes zu verhindern. Die Länge des Flexibandes lässt sich dabei individuell auf Ihre Körpergröße abstimmen. Ist das Band für eine bestimmte Übung zu lang, wird es einfach mehrfach um die Hand gewickelt.
Der Umgang mit dem Flexiband
Die meisten Flexibänder bestehen aus Natur-Latex, wobei es für Allergiker auch latexfreie Varianten gibt. Das Flexiband ist generell ein sehr leicht zu pflegendes Trainingsgerät. Eventuelle Verschmutzungen, wie Schweiß, können Sie einfach abwaschen. Die Bänder sind bei der Auslieferung mit Talkum gepudert. Das Pulver verhindert, dass der Natur-Latex austrocknet und rissig wird. Möchten Sie die Lebenszeit Ihres Flexibandes erhöhen, dann pudern Sie es regelmäßig mit Talkum nach. Beim Training sollten Sie darauf achten, dass Sie das Band nicht mit scharfkantigen Gegenständen, wie Schmuck oder langen Fingernägeln, beschädigen. Sie können die Übungen mit dem Latexband auch in ein Schwimmtraining einbauen. Nach dem Gebrauch im Wasser sollten Sie es mit chlorfreiem Wasser abspülen und danach gut abtrocknen.
Gerade Bewegungsmuffel, denen ein Sport wie Joggen nicht liegt, können mit dem Flexiband ihrem Körper etwas Gutes tun. Wer Spaß an Gymnastik hat, sich fit halten möchte oder seine Muskeln trainieren will, findet darin ein flexibles Trainingsgerät. Durch seine leichte Handhabung und sein geringes Gewicht und Größe, müssen Sie auch unterwegs nicht auf Ihre Übungen verzichten.
Da mit dem Latexband sehr zielgerichtet einzelne Körperpartien trainiert werden können, wird es besonders in der medizinischen Rehabilitation und im Leistungsport verwendet. Einer der Ersten, der mit Latexbändern im Sport gearbeitet hat, war Erich Deuser, der Physiotherapeut der Fußballnationalmannschaft von 1951 bis 1982. Deuser benutzte im Training zunächst Fahrradschläuche für bestimmte Übungen, bis er 1967 ein geeignetes Latexband für das Krafttraining der Mannschaft entwickelte: Das Deuser-Band. Heute gibt es verschiedene Versionen und Hersteller von Flexibändern, die Sie mittlerweile in jeder Sportabteilung finden.
Autorin: Anne Bartel, Platinnetz-Redaktion