Bei einer Online-Umfrage wurden 1407 Teilnehmer nach ihren unausgesprochenen erotischen Wünschen und Vorlieben befragt. Das Ergebnis: Gerade die Frauen mögen sexuelle Rollenspiele. 68 Prozent der Frauen gab an, sexuelle Spielereien zu mögen – das gleiche sagten nur 23 Prozent der Männer.
Frauen lassen sich also generell gerne ins Reich der Fantasie entführen und erleben gerne neue und abwechslungsreiche Liebesabenteuer. Warum aber sind Rollenspiele so beliebt? Können Sie wirklich neuen Wind in das Schlafzimmer bringen oder sind Rollenspiele einfach nur peinlich?
Rollenspiele helfen, Hemmungen abzubauen
Das ein oder andere Paar wird es kennen: Ist die Phase des Frisch-Verliebt-Seins erst einmal vorbei, schwindet manchmal auch ein Stück weit die sexuelle Leidenschaft füreinander. Der Alltag lässt das Zusammensein zur Routine werden und das wirkt sich auch auf das Schlafzimmer aus. Eine solche Flaute kann eine Phase sein, kann aber durchaus auch mal länger anhalten als einem lieb ist. Sind beide Partner mit einer solchen Situation unzufrieden, gibt es viele Möglichkeiten, um neuen Wind in das Schlafzimmer zu bringen und der Flaute ein Ende zu bereiten – eine davon: Rollenspiele.
Rollenspiele eröffnen eine Unmenge an Variationsmöglichkeiten. Alle Vorlieben, Experimente oder Wünsche lassen sich ausleben, denn der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Das Interessante an Rollenspielen ist, dass man innerhalb von Sekunden jemand anderer sein kann. Man schlüpft in eine ganz neue Rolle und kann Situationen erleben oder Dinge ausprobieren, die man im Normalfall nicht ausprobieren würde. Dadurch, dass man sich hinter seiner Rolle verstecken kann, wagt man Experimente, die einem ohne Rollenspiele eventuell peinlich gewesen wären – denn in dem Moment agiert man schließlich nicht als man selbst, sondern lediglich als die gespielte Rolle. So können Hemmungen überwunden werden und man kann sich viel besser fallen lassen. Und das wirkt sich natürlich nicht nur positiv auf das eigene Empfinden, sondern auch auf das des Partners aus. Wenn beide sich nicht auf irgendeine spezielle Körperhaltung, einen möglichst erotischen Gesichtsausdruck und den eingezogenen Bauch konzentrieren, sondern sich einfach gehen lassen können, erhält das Sexualleben nicht nur eine neue Facette, sondern auch mehr Befriedigung.
Rollenspiele haben oft etwas mit Machtverhältnissen zu tun
Denkt man an gängige Rollenspiele, wie etwa Arzt/Krankenschwester und Patient oder Chef und Sekretärin, fällt auf, dass es meist einen dominaten und eine devoten Part gibt. Diese Machtverhältnisse erlauben es, beim Sex ganz neue Seiten des Partners zu entdecken. Hat in der Partnerschaft im Alltag eher der Mann die Hosen an, kann es ein besonderer Reiz sein, wenn durch Rollenspiele dieses Verhältnis umkehrt wird und die Frau im Bett das Sagen hat. Je nach Rollenspiel kann sich das Machtverhältnis auch von Mal zu Mal ändern, um immer wieder neue Situationen zu schaffen. Wichtig ist es hierbei, dass sich beide mit den jeweiligen Rollen und dem Szenario wohl fühlen. Keiner von beiden sollte sich unwohl oder unterdrückt fühlen.
Rollenspiele können verschieden umfangreich sein. So können sie etwa einfach nur einen ersten Anreiz geben und während des Liebesspiels in den Hintergrund treten oder auch ein voll durchdachte Handlung bereiten, die nach einer Art Drehbuch richtig gehend nachgestellt wird.
Rollenspiele bieten also die Möglichkeit, anders als beim „alltäglichen“ Sex, besonders gut abzuschalten. Man schlüpft in eine neue Rolle und eine Fantasiewelt, in denen der Stress der vergangenen Stunden nicht existiert. Durch Rollenspiele verwandelt man sich in jemand anderen und gewinnt so Distanz zur eigenen Person, was gerade besonders den Frauen gut zu gefallen scheint.
Autorin: Anne Bartel, Platinnetz-Redaktion