Einen Garten anzulegen macht viel Arbeit aber auch viel Spaß. Bevor man drauf los gräbt, hackt und pflanzt, sollte man sich einen genauen Plan machen, damit es später auch so wird, wie man es sich vorgestellt hat. Ziergarten, Nutzgarten, japanisch oder naturnah? Was darf’s denn sein?
Wer einen Garten anlegen will, der hat meistens schon eine Vorstellung davon, wie es später einmal aussehen soll und oft läuft die Gartengestaltung so ab: Man lässt sich im Gartencenter von all den wunderschönen Sträuchern und Blumen inspirieren, macht sich Zuhause viel, viel Arbeit und stellt dann im nächsten Jahr fest, dass die Pflanzen einfach nicht richtig wachsen wollen. Einige haben sogar gelbe Blätter bekommen, am mühsam angelegten Teich will sich auch kein Leben einstellen und der Sitzplatz hinten rechts, der wird auch nie genutzt. Ist ja immer im Schatten. Wie konnte das passieren?
Überlegungen vor der praktischen Gartengestaltung
Gartengestaltung beginnt je nach Vorliebe auf dem Papier oder am Rechner. Zuerst sollte man sich überlegen, welchen Stil der Garten bekommen soll. Möchte man einen geometrischen, reduzierten japanischen Garten als Ruheoase für die Sinne? Vielleicht doch lieber mediterrane Lebensfreude mit vielen duftenden Kräutern und einem sonnigen Sitzplatz? Üppige Natürlichkeit mit einem Teich und heimischen Pflanzen? Oder soll es ein Nutzgarten sein, in dem Sie Gemüse und Obst anbauen? Möglichkeiten gibt es viele. Wenn Sie sich für einen Stil entschieden haben, behalten Sie ihn bei allen Gestaltungselementen bei, damit es insgesamt harmonisch wirkt. Pflanzen, Wege, Gartenmöbel von Merxx und Deko-Elemente sollten sich alle im gleichen Stil präsentieren.
Bei der Gartengestaltung muss man sich auch an den natürlichen Gegebenheiten des Gartens orientieren. Welche Teile der Fläche liegen in der Sonne, welche immer im Schatten? Mediterrane Kräuterbeete oder eine liebevoll gemauerte Kräuterspirale zum Beispiel brauchen einen sonnigen Platz. Die meisten Kräuter mögen die Sonne. Auch Tomaten, Zucchini, Kartoffeln und Co. freuen sich über viel Sonne. Wer sich gern an einem bunten Staudenbeet an der Terrasse erfreuen will, muss dafür ebenfalls einen sonnigen Platz wählen. Rosenfans brauchen halbschattige Plätze für ihre sensiblen Schönheiten und auch der Teich sollte nur fünf bis sechs Stunden pro Tag der prallen Sonne ausgesetzt sein. Das gleiche gilt für die Anlage des Sitzplatzes. Wann möchten Sie die Sonne dort haben? Möchten Sie gern sonntags morgens in der Sonne frühstücken oder genießen Sie lieber die Abendsonne mit einem Glas Wein? Wer einen Garten anlegen möchte sollten also nicht nur optische Gesichtspunkte bedenken, sondern auch ganz praktische. Dazu zählt auch die Überlegung, wie viel Arbeit man in seinen Garten auf Dauer investieren möchte. Staudenbeete wollen gepflegt werden, damit sie schön bleiben. Ein Teich im Garten ist wunderschön, macht aber ebenfalls viel Arbeit. Kein Problem, wenn man das Gärtnern zu seinem Hobby macht. Wenn man aber seinen Garten lieber nur genießen will, statt täglich darin zu arbeiten, sollte man sich für eine pflegeleichte Anlage entscheiden. Die kommt zwar weniger prächtig daher als ein Garten mit üppigen Rosenbeeten, bunten Stauden oder üppigen Blütenhecken, lädt dafür aber zum entspannten Genießen ein.
Gartengestaltung braucht genaue Planung
Egal für welche Variante man sich entscheidet, zuerst muss der zukünftige Garten in einzelne Bereiche aufgeteilt werden. So bringt man Struktur in die leere Fläche. Erstellen Sie sich einen detaillierten Plan bevor Sie den ersten Spatenstich tun. Wo ist Schatten, wo Sonne? Welche Pflanzen eignen sich für den jeweiligen Bereich? Welchen Boden bevorzugen die gewählten Sträucher? Wo soll der Sitzplatz hin? Wie sollen die Laufwege gestaltet werden? Welches Material wählt man dafür? Kies oder Pflaster?
Man sollte auch darüber nachdenken, wie der Rasen genutzt werden wird. Soll er eine saftige grüne Fläche zum Ansehen werden, oder werden Hund und Kinder darauf herumtollen? Je nach Verwendung braucht man entweder englischen Rasen oder strapazierfähigen Gebrauchsrasen. Vergessen Sie auch nicht, einen Sichtschutz zur Straße oder zu den Nachbarn einzuplanen.
Für die Planung der Gartengestaltung gibt es günstige Software zu kaufen, die einem viel Denkarbeit und erst recht viel unnötiges praktisches Ausprobieren abnimmt. Mit diesen Programmen kann man seine Gartenfläche maßstabsgetreu eingeben und alle einzelnen Komponenten am Bildschirm ausprobieren. Denken Sie auch an die Anlage von Wasser und Strom. Wer seinen Garten stimmungsvoll ausleuchten möchte, braucht resistente Kabel, die er im Boden verlegt. Wenn man schon dabei ist, kann man auch gleich eine Steckdose mit verlegen, so wird das Rasenmähen gerade bei größeren Flächen leichter.
Schön ist es, wenn man die Bepflanzung bei der Gartengestaltung so wählt, dass zu jeder Jahreszeit etwas blüht. So hat man im Frühjahr etwa das leuchtende Gelb der Forsythien, den betörenden Duft des Flieders und das bescheidene Rosa des Mandelbäumchens, im Herbst bunte Dahlien, Petunien, Astern und gelben Sonnenhut, und erfreut sich im Winter an Immergrünen Gehölzen und Erika in weiß, violett und altrosa.
Bevor man aber zum Gartencenter fährt und wild entschlossen Berge von Pflanzen kauft, sollte man genau ausmessen, wie viel Platz man überhaupt hat. Pflanzen wachsen nicht nur in die Höhe, sondern auch in die Breite. Die meisten Gehölze sind daher mit einem Schildchen ausgestattet, auf dem der ideale Pflanzabstand angegeben ist. Halten Sie diesen Abstand beim Pflanzen unbedingt ein, auch wenn es erst etwas kahl erscheinen mag. Wenn Gehölze zu dicht gepflanzt werden, behindern sie sich gegenseitig. Gartengestaltung erfordert eben Geduld.
Geduld braucht man auch bei der Vorbereitung der Gartengestaltung. Der Boden sollte tiefgründig mit der Grabgabel gelockert und von Steinen und Unkräutern befreit werden. Beides sollte man sehr gründlich tun, denn aus dem kleinsten Rest einer Wurzel wird garantiert wieder ein neues Unkraut wachsen. Da man sich ja einen Bepflanzungsplan gemacht hat, weiß man, wo welche Sträucher stehen werden. Dementsprechend kann man den Boden vorbereiten. Rosen haben andere Ansprüche an die Bodenqualität als Rasen oder Kräuter. Je nachdem kann man gleich Humus, Torf oder Sand mit einarbeiten. Ein Blick in die einschlägige Garten-Literatur ist hierbei hilfreich.
Mit der Gartengestaltung wird man niemals wirklich fertig. Einmal angelegt, will die Pracht erhalten und gepflegt werden. Immer verändert sich etwas im Garten. Pflanzen wachsen, blühen, verblühen, wollen vielleicht umgepflanzt werden. Sträucher müssen geschnitten, der Rasen gedüngt, vertikutiert und geschnitten werden. Und die viele Arbeit lohnt sich auf jeden Fall, denn es macht Spaß in der Natur zu arbeiten, die Pflanzen wachsen und gedeihen zu sehen und schließlich man wird mit der ganz persönlichen Oase der Ruhe belohnt. Ein Stück Natur in der Stadt.
Autorin: Elke Liermann, Platinnetz-Redaktion