Neue Liebe – neues Glück! Zwei Menschen lernen sich kennen und lieben und verschwenden zunächst keine Gedanken an den schnöden Mammon. Man schwebt auf Wolke sieben! Natürlich hat jeder seine Vorstellungen, was der künftige Partner an Eigenschaften mitbringen und wie er oder sie finanziell dastehen sollte.
All das spielt aber in der Phase des Frisch-Verliebt-Seins keine Rolle. Später jedoch, wenn man langsam ein Stückchen von Wolke sieben zurück in Richtung Erde segelt, kommt es zu ersten Überlegungen. Nun wird man sich über die eigenen Prioritäten klar und denkt darüber nach, auf wie viele Kompromisse man sich einlässt. Kann ich zum Beispiel auf Dauer damit umgehen, dass mein Partner in gewisser Weise abhängig von mir sein wird, wenn ich mehr Geld als er zur Verfügung habe? Hält unsere Liebe das aus? Oder wird das ein Dauer-Streitthema in der Beziehung sein, weil es immer wieder eine Rolle spielen wird? Aber auch die umgekehrte Lage ist nicht einfach. Stand man im Leben immer auf eigenen Beinen, so ist es nicht einfach in eine Situation zu geraten, in der man auf das Geld des Partners angewiesen sein könnte. Man muss sich die Frage stellen, ob man damit klar kommen wird, nicht mit dem Lebensstandard des Partners mithalten zu können.
Liebe im Alltag
Schön wäre es, wenn wir uns ein Plätzchen auf Wolke sieben gemütlich einrichten könnten. Aber leider wird man doch vom Alltag schneller eingeholt, als es einem lieb ist. Es gibt zu viele Situationen, in denen Geld ganz praktisch eine Rolle spielt. Da kann man noch so verliebt sein, die Frage des Geldes bzw. des Vermögens lässt sich nicht komplett ausblenden. Spätestens wenn der Einzug in die erste gemeinsame Wohnung ansteht und damit die ersten gemeinsamen Anschaffungen, taucht die Frage auf, was kann man sich leisten und wer zahlt was? Das fängt schon bei der Wahl des Möbelhauses an: Bevorzugen Sie etwa schicke Designerware aus der Innenstadt, während Ihr Partner beim Kauf von Möbeln ganz automatisch an ein schwedisches Möbelhaus denkt? Hier einen Kompromiss zu finden, ist nicht einfach. Aber wichtig ist es, sich der Tatsache bewusst zu sein und vor allem darüber zu reden. Denn ignorieren kann man unterschiedliche Einkommensverhältnisse einfach nicht. Sie werden im Alltag immer wieder eine Rolle spielen und Ihnen begegnen. Nicht darüber zu sprechen, kann bedeuten, dass sich die Partner immer weiter voneinander entfernen.
Geld oder Liebe?
Wer kann sich nicht noch an die Fernsehsendung „Geld oder Liebe“ erinnern. Zwar ist das Motto der Sendung nicht ganz realistisch, denn zum Glück gibt es doch meist einen Mittelweg und man steht nicht vor der kategorischen Entscheidung. Aber Geld und Liebe sind zwei sehr wichtige Dinge für unser Leben, auch wenn wir das nicht immer wahrhaben wollen. Es gibt also kein allgemein gültiges Rezept. Jeder muss in sich hineinhorchen und herausfinden, wohin der Weg für ein glückliches Leben führt. Viele unterschiedliche Konstellationen und vor allem Lösungswege sind denkbar. Wichtig ist jedoch, dass das Problemthema Geld in der Beziehung erkannt wird, damit man dann den richtigen Umgang finden kann.
Autorin: Dorothee Ragg, Platinnetz-Redaktion