Hausmittel liegen im Trend. Was Omas Gesundheit erhalten hat, kann für uns nicht schlecht sein. Medikamente werden immer teurer und man weiß nie, welche Nebenwirkungen sie mit sich bringen. Mit altbewährten Hausmitteln kann man sich Gutes tun und im Zweifel auch nicht schaden.
Die Gesundheit ist das wichtigste Gut des Menschen. Schon ein einfacher Schnupfen kann sehr unangenehm sein. Die Nase ist dicht, der Kopf brummt, die Augen tränen. Aber deswegen gleich zu Medikamenten aus der Apotheke greifen? Wäre das nicht mit Kanonen auf Spatzen schießen? Ein Hausmittel muss her.
Mit Zwiebeln und Kräutern die Gesundheit stärken
Gegen Schnupfen leistet das klassische Dampfbad mit einer Kräutermischung aus Kamille, Pfefferminze und Salbei immer noch gute Dienste. Auch Inhalieren mit Salzwasser wirkt gut gegen die verstopfte Nase: Einen Esslöffel Meersalz auf einen Liter kochendes Wasser geben und den Dampf inhalieren. Übrigens: Gurgeln mit Salzwasser (ein Teelöffel Salz auf ein Glas Wasser) hilft auch gut gegen Halsschmerzen. Auch Nasenspülungen mit Emser Salz machen dem Schnupfen den Garaus. Allerdings kostet das ein wenig Überwindung. Aber was tut man nicht alles für die Gesundheit?!
Hat sich der Schnupfen bereits zu einer Sinusitis, also einer Nebenhöhlenentzündung ausgewachsen, sollte man zu Medikamenten greifen und Hausmittel nur unterstützend anwenden. Linderung verschafft zum Beispiel Rotlicht, das auf die Stirn und die Nebenhöhlen gerichtet ist. Die Wärme verflüssigt den zähen Schleim und lässt ihn leichter abfließen. Entgegen der verbreiteten Annahme, sollte man sich bei Schnupfen nicht zu heftig schnäuzen. Der Druck presst den Schleim geradezu in die Nebenhöhlen, wo er sich dann festsetzt. Also lieber vorsichtig schnäuzen, statt imposant zu trompeten.
Eine Erkältung geht oft mit Husten einher. Hustenstiller aus der Apotheke sind nicht immer zu empfehlen, denn das Husten hat ja den Sinn, den bakteriellen Schleim aus der Lunge abzuhusten, damit er sich nicht zu einer Lungenentzündung entwickelt.
Im Anfangsstadium des Hustens kann man auf folgendes Hausmittel zurückgreifen, das die Gesundheit schnell wiederherstellen soll: Hacken Sie 2 kleine Zwiebeln in kleine Würfel. Vermischen Sie diese mit 150 Gramm braunem Rohrohrzucker und lassen die Mischung fünf Stunden ziehen. Anschließend die Masse durch ein Tuch pressen und den Sirup in eine Flasche abfüllen. Nehmen Sie davon stündlich einen Teelöffel, den Sie langsam im Mund zergehen lassen. Für die Hartgesottenen eignet sich auch folgendes Rezept gegen Husten: Den Saft einer Zwiebel in eine Tasse heiße Milch geben. Einen Teelöffel Honig einrühren und so heiß wie möglich trinken. Schmeckt nicht gut, ist aber gut für die Gesundheit.
Nach einem ähnlichen Prinzip funktioniert auch dieses alte, etwas aufwendigere Hausmittel: Einen Rettich bis zu einer Wandstärke von ca. einem Zentimeter aushöhlen. Das Innere des Rettichs klein hacken und mit Kandiszucker, Honig oder Rohrzucker mischen und in den Rettich füllen. In die Spitze des Rettichs ein kleines Loch bohren, etwa zwei bis drei Millimeter groß und den gefüllten Rettich mittels eines Schaschlikstäbchens über ein hohes Glas hängen. Innerhalb von 24 Stunden bildet sich ein Sirup, der aus dem Loch ins Glas tropft. Davon nehmen Sie über den Tag verteilt immer mal wieder einen Teelöffel ein.
Einfacher geht es, indem Sie den Rettich einfach nur aushöhlen, die Hälften mit Honig füllen und das ganze 12 Stunden ziehen lassen. Drei Mal täglich einen Esslöffel von dem Honig nehmen. Den Rest im Kühlschrank aufbewahren.
Leichter herzustellen und schmackhafter ist der folgende Kräutertee gegen Husten: Je eine Hand voll Thymian, Pfefferminze, Salbei und Spitzwegerich in einem Liter Wasser aufkochen und abseihen. Den Tee mit viel Honig süßen (wirkt antibakteriell) und über den Tag verteilt schluckweise trinken.
Natürlich tut auch die altbewährte Hühnersuppe zuverlässig ihren Dienst für die Gesundheit. Die Wärme tut gut und die Brühe ist nahrhaft und kräftigend ohne zu beschweren.
Gesundheit für Blase und Darm
Eine Blasenentzündung ist lästig und unangenehm. Um dem vorzubeugen, kann man täglich morgens und abends ein Glas Cranberry-Saft aus dem Reformhaus trinken. Inhaltsstoffe der amerikanischen Preiselbeeren, die Tannine, verhindern, dass sich Keime in den Harnwegen festsetzen können und säuern den Urin, so dass einige Keime sich nicht vermehren können.
Allgemein sollte man bei einer Blasenentzündung viel trinken, damit die Blase gut durchgespült und die Bakterien herausgespült werden. Gut geeignet ist zum Beispiel Löwenzahntee, der harntreibend wirkt. Auch Salbeitee hilft, die Gesundheit wieder herzustellen. Dazu einen Teelöffel Salbeiblätter mit kochendem Wasser überbrühen, zehn Minuten zugedeckt ziehen lassen und schluckweise trinken.
Achten Sie unbedingt auch auf warme Füße! Sitzbäder und Fußbäder mit ansteigender Temperatur versprechen ebenfalls Linderung bei einer Blasenentzündung, da sie die Durchblutung des Unterleibs fördern und der Körper die Abwehrstoffe schneller an den Ort des Geschehens transportieren kann. Dazu eine Fußwanne mit etwa 35 Grad warmem Wasser füllen und die Temperatur innerhalb von 15 Minuten auf 39 Grad steigern.
Vorbeugend gegen Blasenentzündungen soll sich Brunnenkresse eignen, die man gut Salaten und Quarkspeisen zugeben kann.
Wenn die Verdauung nicht richtig funktioniert, kann das sehr quälend sein. Aber auch gegen Verstopfung gibt es Hausmittel. Bewährt hat sich zum Beispiel Sauerkraut, das man vor den Mahlzeiten isst. Alternativ kann man auch morgens ein Glas Sauerkrautsaft auf nüchternen Magen trinken. Wer es süßer mag, trinkt stattdessen eine Tasse warme Milch, in die 10 Gramm Milchzucker eingerührt werden. Generell wirken sich Äpfel, Buttermilch und Molke positiv auf die Darmflora aus. Wer täglich einen halben Liter Buttermilch oder Molke trinkt, beugt Verdauungsproblemen vor. Bei langfristigen Problemen kann es helfen, täglich ca. zwei Stunden nach dem Essen eine Scheibe Ananas zu essen.
Umgekehrt belastet Durchfall den gesamten Kreislauf und sollte möglichst schnell gestoppt werden. Um die Gesundheit wieder herzustellen eigenen sich auch hier wieder Äpfel. Die Früchte möglichst auf einer Glasreibe zu Mus reiben und essen. Vorsicht bei Bananen: Zwar haben sie eine stopfende Wirkung, doch können sie auch zu unangenehmen Blähungen führen. Schwarzer Tee wirkt adistringierend und lindert den Durchfall. Am besten wirkt er, wenn man eine Prise Salz zugibt und Zwieback und Bitterschokolade dazu isst.
Viele von Omas Hausmittel haben sich über die Jahrhunderte bewährt, um die Gesundheit zu erhalten oder sie wiederherzustellen. Lindern können diese Mittel mit Sicherheit. Wer aber öfter oder länger Probleme mit der Gesundheit hat, sollte auf jeden Fall einen Arzt aufsuchen.
Autorin: Elke Liermann, Platinnetz-Redaktion