Die Gürtelrose ist eine eigenartige Hautkrankheit, die mit großen Schmerzen verbunden ist. Windpocken gehen auf denselben Ursprung zurück, und fast jeder trägt das entsprechende Virus in sich. Aber warum kommt es nur bei verhältnismäßig wenigen Menschen zu einer akuten Erkrankung?
Gürtelrose ist eine traditionelle umgangssprachliche Bezeichnung für einen schmerzhaften Hautausschlag, der in der Fachsprache Herpes Zoster genannt wird. Er wird dabei vom selben Virus hervorgerufen, das eine eher harmlose Kinderkrankheit, die Windpocken, erzeugt: Das Varizella-Zoster-Virus gehört zur Gruppe der Herpesviren und ganz ähnlich wie bei Herpes auch, kann das Virus lange Zeit im Körper leben ohne aktiv zu werden. Ein inaktives Virus bezeichnet die Medizin als "schlafend". Das menschliche Immunsystem ist nicht in der Lage, das Virus zu zerstören, so dass es lebenslang im Körper bleibt. Tatsächlich findet es sich in 95 Prozent der erwachsenen Menschen: Jeder Mensch, der einmal Windpocken hatte, trägt das Virus in sich und ist damit potentiell gefährdet. Allerdings erkranken bei weitem nicht derart viele Menschen an Gürtelrose: Etwa 25 Prozent der Bevölkerung hat einmal im Leben unter Herpes Zoster zu leiden. Ansteckend ist eine Gürtelrose aber nur für Menschen, die weder diese Krankheit, noch die Windpocken jemals bekommen haben. Zwar kann Gürtelrose bei allen Altersgruppen auftreten, der Hautausschlag tritt aber besonders bei Menschen in fortgeschrittenem Alter auf: Die meisten Erkrankten sind zwischen 50 und 70 Jahre alt. Kinder dagegen erkranken nur sehr selten an einer Gürtelrose. In der Regel bricht Gürtelrose bei Menschen mit einem geschwächten Immunsystem aus. Bei Menschen, die an Aids erkrankt sind oder sich einer Chemotherapie unterziehen müssen, tritt die Gürtelrose mit größerer Wahrscheinlichkeit auf. Aber auch weniger genau bestimmbare Gründe wie Stress, Infektionen oder starke körperliche Belastung können Auslöser für den Ausbruch einer Gürtelrose sein.
Symptome einer Gürtelrose und medizinische Maßnahmen
Bei einer Erkrankung an Gürtelrose stellt sich bei dem Betroffenen zunächst starke Müdigkeit ein. Zusätzlich kann Fieber hinzukommen. Später dann treten Schmerzen an den Hautstellen auf, an denen das Virus über Nervenbahnen entlangläuft: Diese als Dermatome bezeichneten Hautareale verlaufen gürtelförmig um den Körper herum. Nach zwei bis drei Tagen kommt der charakteristisch aussehende Hautausschlag hinzu. Es handelt sich dabei um kleine Blasen auf einem geschwollenem und gerötetem Hintergrund. Durch diese Auswirkungen hat die Krankheit auch ihren Namen erhalten. "Wundrose" ist ein heute veralteter Begriff für lokale Hautausschläge. In Kombination mit dem gürtelförmigen Verlauf entstand der umgangssprachliche Ausdruck Gürtelrose. Charakteristisch für die Gürtelrose ist, dass der Ausschlag stets nur auf einer Körperseite in Erscheinung tritt. Die Bläschen verkrusten meist innerhalb von einer Woche. Durch das sehr charakteristische Erscheinungsbild kann ein Arzt recht schnell herausfinden, ob ein Patient an Gürtelrose erkrankt ist. Zwar ist in den meisten Fällen die Gürtelrose spätestens nach vier Wochen ausgeheilt, aber es können auch später noch Schmerzen an den entsprechenden Stellen auftreten. Gerade bei älteren Menschen treten diese Schmerzen häufig auf. Falls man die genannten Symptome an sich bemerkt, sollte man so schnell wie möglich einen Arzt aufsuchen. Medikamente können die weitere Ausbreitung der Viren verhindern. Gerade angesichts der Ansteckungsgefahr, sollte ein Arztbesuch dringend und so schnell wie möglich erfolgen.
Autor: Edgar Naporra, Platinnetz-Redaktion