Welche Frau möchte nicht gerne von heute auf morgen schönes langes Haar? Keine jahrelange Geduld ist nötig, keine seltsamen Übergangsfrisuren, die einen immer wieder in Versuchung führen, den Plan die Haare wachsen zu lassen aufzugeben. Die Lösung aller bisherigen Probleme könnte in einer Haarverlängerung liegen.
Haarverlängerung – Methoden, Kosten und Aufwand
Hair Extensions, wie der englische Fachbegriff lautet, lassen sich entweder mit Echthaar oder mit billigerem Kunsthaar herstellen. Alle verwendeten unterschiedlichen Methoden haben eine Gemeinsamkeit: In das vorhandene eigene Haar wird fremdes Haar integriert. Je nach Art der Methode variiert dabei die Haltbarkeit der Haarverlängerung von drei bis fünf Monaten. Etwas Geduld sollte man allerdings für den Friseurtermin mitbringen, denn das Einarbeiten kann bis zu fünf Stunden dauern. Die verwendeten Methoden lassen sich in zwei verschiedene Gruppen unterteilen, die rein mechanischen und damit kalten und die Art der Haarverlängerung, bei der Wärme im Spiel ist.
Warme Methoden der Haarverlängerung
- High Speed Selector: Die fremden Haare sind an Verbindungsstellen, den so genannten Bondings verbunden. Diese Bondings bestehen aus einem thermoelastischen Polymer (ein Kunststoff), der mit Hilfe einer Wärmezange erhitzt und dadurch aufgeweicht wird. Der erwärmte Kunststoff kann dann um das Haar herumgewickelt und somit befestigt werden. Eine ähnliche Methode gibt es auch mit einem Laser oder Ultraschallwellen. Wobei der Laser gleichzeitig bis zu acht Haarsträhnen automatisiert verarbeiten kann.
- Shrinkies: Dies sind kleine Schläuche, die sich durch Erhitzen zusammenziehen. Vor dem Erwärmen auf bis zu 120 C° werden sie mit den Bondings über das Echthaar gestülpt und umschließen dann das eigene Haar.
Kalte Methoden der Haarverlängerung
- Microrings/Eurolocks: Kleine Metallringe, mit einer je nach Haarfarbe farblich variierenden Kunststoffschicht überzogen, werden mit Hilfe einer Zange mit dem eigenen Haar verbunden. Je nach Anbieter gibt es auch noch andere ähnliche patentierte Verfahren, die angeboten werden.
- Clip-Extensions: Diese werden einfach in das Haar geklemmt und sind dadurch schonend für das eigene Haar.
- Skin-Weft und Tressen: Zwei unterschiedlichen Methoden, bei denen das fremde Haar mit dünnen Klebestreifen am eigenen Haar befestigt wird.
- Hairweaving: Hierbei wird das fremde Haar mit einem Garn und dem eigenen Haar verflochten.
Je nach Menge und Art der verwendeten Haare und der gewählten Methode variieren die Kosten von einigen hundert bis sogar über tausend Euro. Echthaar ist natürlich teurer als Kunsthaar und wird nach Gewicht berechnet.
Haarverlängerung – wer schön sein will, muss leiden?
Astrid (43) hat sich nach reiflicher Überlegung zu einer Haarverlängerung entschlossen: „Ich habe mich im Internet nach den Methoden erkundigt und dann einen Friseur in meiner Umgebung gesucht, der von vielen gut bewertet worden war. Die Kosten von knapp tausend Euro fand ich okay, ich habe mich auch für Echthaar entschieden. Vom Ergebnis war ich echt begeistert und so mancher schaut mir jetzt bewundernd nach. Allerdings ist der Pflege-Aufwand relativ hoch, man braucht eine Spezialbürste und muss regelmäßig Haarkuren machen, damit die Hair Extensions auch gut aussehen und nicht verfilzen.“
Bei einer Haarverlängerung ist es wichtig sich gut beraten zu lassen, denn je nach Methode werden die eigenen Haare unterschiedlich in Mitleidenschaft gezogen. Das kann auch bedeuten, dass die eigenen Haare nachdem die Hair Extensions wieder herausgenommen wurden, noch kürzer geschnitten werden müssen, um schadhafte Stellen zu entfernen. Auch mit der Haarverlängerung muss man ca. einmal im Monat zum Friseur, da regelmäßig die anfälligen Spitzen nachgeschnitten werden müssen. Aber wenn man einer Umfrage glauben schenken mag, finden 65 Prozent der Männer lange Haare sexy, also kann sich all der Aufwand neben dem eigenen guten Gefühl nicht zuletzt aus diesem Grund lohnen.
Autorin: Dorothee Ragg, Platinnetz-Redaktion