Finde Singles in deiner Nähe

f
  1. Platinnetz
  2. Gesellschaft / Engagement
  3. Helfer gegen den größten Hunger: Tafeln in Städten

Helfer gegen den größten Hunger: Tafeln in Städten


In Deutschland, so denken viele Menschen, muss kein Mensch Hunger leiden. Die Wahrheit aber ist: Immer mehr Menschen sind nicht mehr in der Lage für ihr "täglich Brot" zu sorgen. Nicht nur Erwachsene, auch Kinder sind von Armut betroffen. Gut zu wissen, dass es in vielen Städten und Gemeinden die so genannten Tafeln gibt.

Die Helfer spenden Essen für Bedürftige

Ursprünglich entstanden die Tafeln dort, wo die Not der Menschen am größten war, in den Großstädten. Finanziell schwache Menschen können hier Lebensmittel zu einem symbolischen Preis erwerben. Die erste Tafel in Deutschland wurde 1993 in Berlin ins Leben gerufen. Inzwischen ist ihre Zahl auf 191 Tafeln in ganz Deutschland angewachsen. Und der Bedarf steigt von Jahr zu Jahr. Finanziert werden sie in erster Linie durch karitative Vereine beziehungsweise durch Spenden. Geschäfte unterstützen die wohltätigen Einrichtungen, indem sie überschüssiges Brot, Obst und Gemüse abgeben.
Die größte Anzahl an Tafeln gibt es dort, wo man sie am wenigsten vermuten würde: In den reichsten Regionen des Landes. Spitzenreiter sind Baden-Württemberg und Bayern, Schlusslicht dagegen bilden Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt. Der Grund für diese Verteilung ist einfach: Viele wohlhabende Menschen können wenigen Armen etwas abgeben. Dort, wo die Bevölkerung am ärmsten ist, fehlt auch das Geld für die, denen es am Nötigsten mangelt.

Die Helfer

Neben den Hotels, Supermärkten und Großküchen als Spender von Lebensmitteln sind auch zahlreiche ehrenamtliche Mitarbeiter für den reibungslosen Ablauf der Tafeln nötig. Über 32.000 Menschen leisten regelmäßig Hilfe. Ob in der Küche, der Verwaltung oder als Fahrer zum Transport der Ware, viele Menschen stellen ihre Arbeitskraft und Zeit auf diese Weise in den Dienst hilfsbedürftiger Menschen.
So genannte Tafel-Läden stellen die größte Zahl der Einrichtungen dar. Hier werden neben verschiedenen Obst- und Gemüsesorten auch zahlreiche Getreideprodukte angeboten. An Orten, wo die Tafeln über eine Küche verfügen, können bedürftige Menschen warme Mahlzeiten zum Preis von einem Euro bekommen. Und sogar für die Kleinsten wird gesorgt: Spezielle Kindertafeln sollen eine gesunde, ausgewogene Ernährung der Kinder sicherstellen.

Die Bedürftigen

Ob Hartz-IV-Empfänger, Mini-Jobber oder ältere Menschen mit knapper Rente: Für viele Menschen machen Arbeitslosigkeit, ein kleines Einkommen und vor allem gestiegene Lebensmittelpreise eine ausreichende Ernährung nahezu unmöglich. Ziel der Tafeln ist es, eine möglichst breite Palette an gesunden Lebensmitteln zur Verfügung zu stellen.
Doch Preissteigerungen machen nicht nur Bedürftigen zu schaffen. Auch die ehrenamtlichen Helfer haben zunehmend Schwierigkeiten, genügend Spenden zusammenzutragen. So steigern zum Beispiel hohe Benzinpreise die Transportkosten. Auch viele Supermärkte kalkulieren inzwischen härter, da auch sie mit höheren Einkaufpreisen zu kämpfen haben. Mehr denn je sind die Tafeln auf die Unterstützung der Bürger angewiesen.

Autor: Torben Riener, Platinnetz-Redaktion