Der Herzinfarkt entwickelt sich immer mehr zur einer Volkskrankheit. Lesen Sie, wie man sich vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen schützen kann, was einen Herzinfarkt auslöst und was für Möglichkeiten für Betroffene bestehen.
Die Zahlen sind besorgniserregend: 17,5 Millionen Menschen sterben jährlich an Herzinfarkten oder ähnlichen Erkrankungen. Allein in Deutschland erleiden jedes Jahr etwa 250000 Menschen einen Herzinfarkt. Dank entscheidender Fortschritte in der medizinischen Forschung sind heute bei weitem nicht mehr alle derartigen Erkrankungen tödlich. Dennoch bleibt der Herzinfarkt in den Industrienationen eine der Haupttodesursachen. Dabei gilt ein Herzinfarkt als Zivilisationskrankheit: Bei Tieren beispielsweise kommt es nur ganz selten zu einem Herzinfarkt.
Was genau passiert bei einem Herzinfarkt?
Ein Herzinfarkt, in der Fachsprache Myokardinfarkt genannt, bedeutet, dass Teile des Herzens aufgrund einer andauernden Durchblutungsstörung absterben. Die geschieht meist durch Blutgerinnsel in den Herzkranzgefäßen. Der Verschluss eines Blutgefäßes durch ein solches Gerinnsel nennt man Thrombose. Dies kommt beim Menschen am häufigsten in den Bein- und Beckenvenen vor. Krampfadern sind als Folge davon zwar unangenehm, aber noch relativ harmlos. Wenn Thrombose im Herzbereich auftritt, dann kommt es zunächst zu Herzrhythmusstörungen: Im Gegensatz zum Kammerflimmern ist das Vorhofflimmern nicht tödlich und wird häufig vom Betroffen noch nicht einmal bewusst wahrgenommen. Das am häufigsten beobachtete spürbare Merkmal für einen akuten Herzinfarkt ist ein mindestens 20 Minuten andauernder starker Schmerz im Brustbereich. Aber ein Herzinfarkt muss nicht mit Schmerzen verbunden sein. Manche Betroffenen bemerken überhaupt keine besonderen Symptome an sich.
Ursachen für einen Herzinfarkt
Übergewicht, Bluthochdruck und Diabetes sind Faktoren, die dafür bekannt sind, das Risiko für einen Herzinfarkt zu erhöhen. Was kann man tun? Fettleibigkeit ist in den meisten Fällen eine Folge falscher Ernährung und mangelnder Bewegung. Durch mehr Aktivität im Alltag kann eigentlich jeder das Risiko für einen Herzinfarkt einschränken. Schon ein wenig mehr Bewegung wird Sie in ein paar Wochen wirkliche Erfolge spüren lassen. Dabei geht es natürlich nicht um einen Marathonlauf oder ähnliche Höchstleistungen: Es ist äußerst wichtig, die Ziele anfangs nicht zu hoch anzusetzen. Bluthochdruck ist aber nicht nur auf Fettleibigkeit, sondern sehr oft auch auf Stress zurückzuführen. Stress hat oft starke Blutdruckschwankungen zur Folge. Zusätzlich zu den Vorschlägen eines Arztes lässt sich durch Methoden wie autogenes Training, Yoga, Meditation und natürlich auch durch normale sportliche Aktivitäten das Risiko für einen Herzinfarkt herabsetzen. Zwar lassen sich nicht alle Formen von Bluthochdruck durch solche Maßnahmen vermeiden, aber in den meisten Fällen kann die Umstellung der Lebensweise sehr viel mehr bewirken als man selbst annehmen möchte. Dem Betroffenen ist seine ungesunde Lebensweise oft selbst überhaupt nicht bewusst: Übermäßiger Alkoholkonsum, Rauchen und unausgewogene Ernährung sind weitere bekannte Faktoren, die zu einem Herzinfarkt führen können. Diabetes ist dabei ein besonders wichtiger Punkt: Zuckerkranke erleiden häufiger einen Herzinfarkt als andere Menschen. Chronische Durchblutungsstörungen, wie sie bei Zuckerkranken häufig vorkommen, sind dabei große Probleme. Besonders schädlich für die Herzkranzgefäße ist das Rauchen: Bereits 1960 wurde durch eine große Studie ein Zusammenhang zwischen Rauchen und dem Herzinfarkt nachgewiesen. Angesichtes der Problematik, sollte man aber natürlich auch nicht in Panik ausbrechen. Dennoch können eine frühes Erkennen der Risiken und regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen beim Arzt zeigen, ob ein erhöhtes Herzinfarktrisiko besteht. Und eine gesunde oder zumindest gesündere Lebensweise kann die eigene Lebenserwartung entscheidend verbessern und das Risiko auf einen Herzinfarkt so minimal wie möglich werden lassen.
Autor: Edgar Naporra, Platinnetz-Redaktion