Frühjahrszeit – Blütezeit. Nicht bloß alle Vögel sind schon da, auch viele Pollen fliegen durch die frische Luft. Für viele von uns bedeutet das nicht nur Freude an der bunten Blütenvielfalt. So schön und gut das ist, für Menschen, die unter Heuschnupfen leiden, ist der Blick auf die Natur oft verstellt – durch tränende Augen.
Heuschnupfen von Gräsern und Pollen
Der so genannte Heuschnupfen ist ein Sammelbegriff für allergische Reaktionen auf Pollen. Früher bezog er sich ausschließlich auf sommerliche Gräser-Allergien, daher der Bezug zum Heu. Heute weiß man, dass allergische Reaktionen nicht auf die Blütezeiten im Frühjahr und Sommer begrenzt sind, sondern auch durch Bäume, Sträucher, Kräuter und Gräser hervorgerufen werden können.
Auch viele Menschen der Generation 40plus können davon ein Lied singen. Stellen Sie sich vor, Sie sitzen gemütlich in einem Biergarten oder im Garten, und plötzlich geht es los: Die Augen jucken, brennen und tränen, Sie müssen häufig niesen, der Rachen juckt. Vielen Allergikern fällt das Atmen insgesamt durch eine verstopfte oder ständig laufende Nase schwer.
Was passiert eigentlich im Körper?
Die Symptome des Heuschnupfens betreffen hauptsächlich die Schleimhäute. Diese schützen den Körper davor, dass sich Bazillen, Keime oder sonstige Krankheitserreger einnisten. Jeden Tag werden wir millionenfach damit konfrontiert. Gesunde Schleimhäute in Nase, Mund und Rachen schützen uns in der Regel sehr gut vor diesen Angriffen. Treffen Pollen ein, passiert bei Nicht-Allergikern nichts anderes als bei anderen Stoffen. Bei Allergikern hingegen ist die natürliche Abwehrreaktion extrem ausgeprägt. Der Körper reagiert dann mitunter überempfindlich auf eigentlich harmlose „Eindringlinge“ wie Blütenpollen. Denn Krankheitserreger im direkten Sinne sind Pollen nicht.
Was kann man gegen Heuschnupfen tun?
Die schnellste Linderung tritt ein, wenn man das betreffende Allergen meidet. Der Arzt kann über verschiedene Tests oder eine Blut-Untersuchung feststellen, gegen welche Art Pollen man allergisch ist. Oft sind das ganze Gruppen oder Pakete. Über das Internet oder auch in der Apotheke können Sie sich eine Übersicht darüber verschaffen, wann welche Pollen gerade unterwegs sind, und entsprechend vermeiden sich ihnen verstärkt auszusetzen.
Drinnen sind für gewöhnlich weniger Pollen unterwegs als an der frischen Luft, in der Stadt weniger als auf dem Land. Zusätzlich können Sie häufiger Staubsaugen und Haare und Kleidung öfter waschen, um damit die Pollen zusätzlich aus der näheren Umgebung zu entfernen.
Die folgenden Tipps und Hinweise sollen Ihnen eine Hilfestellung geben, wenn Sie sich von Ihrem Heuschnupfen nicht die Lust auf die Zeit an der frischen Luft vermiesen lassen wollen:
- Nehmen Sie Ihre Heuschnupfenmedikamente vor Aufenthalten an der frischen Luft ein
- Packen Sie Ihre Medikamente auch bei Aufenthalten im Freien ein, damit Sie beim Auftreten akuter Probleme Maßnahmen zur Linderung Ihrer Beschwerden ergreifen können
- Früh morgens (in der Stadt) oder abends (auf dem Land) ist die Pollenbelastung durchschnittlich geringer
- Bei Regenwetter oder kurz danach befinden sich weniger Pollen in der Luft. Nutzen Sie diese Zeiten, um Ihr Bedürfnis nach frischer Luft zu stillen
Ist Heuschnupfen heilbar?
In der Regel lässt sich Heuschnupfen mit Medikamenten lindern, aber nicht heilen. Manchmal bessern sich die Symptome mit den Jahren von alleine, in anderen Fällen verschlimmert sich die Allergie oder tritt erst im Alter von 40plus auf. Bei anhaltenden und starken Beschwerden empfiehlt es sich, eine Hyposensibilisierung beim Arzt durchführen zu lassen. Der kann im Einzelfall zu weiteren Maßnahmen raten.
Als Medikamente kommen so genannte Mastzellstabilisatoren (z.B. Cromoglicinsäure und Nedocromil) zur Vorbeugung von Heuschnupfen infrage. Bewährt hat sich zudem Seeluft. Vielleicht planen Sie als Allergiker ihren nächsten Sommerurlaub einfach am Meer und lassen die Pollen einfach zu Hause.
Autor: Torben Riener, Platinnetz-Redaktion