Lange Zeit galt Kaffee als entwässerndes ungesundes Genussmittel und Koffein als gesellschaftlich geduldetes Aufputschmittel. Aber gerade jüngere Forschungen haben gezeigt, dass dieses Bild nicht ganz der Wahrheit entspricht. So kann Koffein auch gesundheitsfördernde Wirkungen haben.
Mit jeder Tasse Kaffee nimmt der Mensch zwischen 80 und 120 mg Koffein zu sich, was das Getränk zu einem Energielieferant macht. Eine leicht antidepressive Wirkung wird dem Konsum dabei schon länger nachgesagt. Außerdem kann Kaffee unter bestimmten Bedingungen sogar das Einschlafen erleichtern: Etwa eine Viertelstunde lang nach dem Trinken einer Tasse Kaffee tritt eine beruhigende Wirkung ein, was unter anderem daran liegt, dass bestimmte Teile des Gehirns besser durchblutet werden. Danach allerdings wirkt das Koffein als Aufputschmittel und macht ein Einschlafen schwierig bis unmöglich. Neuere Studien kamen außerdem zu teilweise verblüffenden Ergebnissen. Jahrelang war man beispielsweise der Meinung, dass Kaffee den Körper entwässere, was heutzutage wissenschaftlich zumindest teilweise widerlegt worden ist. Harntreibend ist Kaffee auf jeden Fall, aber das ist nicht mit einer Entwässerung gleichzusetzen. Heute kommt noch nicht einmal die Deutsche Gesellschaft für Ernährung zu dem Schluss, dass Kaffee dem Körper Wasser entzieht. Interessant ist vor allem auch, dass regelmäßiger Kaffeekonsum das Schlaganfallrisiko senken kann. Wer hätte das von einem Aufputschmittel erwartet? Eine Studie aus den USA mit 20 000 Teilnehmern kam zu dem Schluss, dass regelmäßiger Konsum von Kaffee oder schwarzem Tee das Risiko, einen Schlaganfall zu erleiden, um bis zu einem Fünftel senken kann.
Ein Wundermittel ist Koffein aber nicht
Aber Koffein ist auch kein Wundermittel und kann natürlich bei übertriebener Dosierung schädlich sein. So können durch das Koffein Insulinspiegel, Blutdruck und Blutzucker erhöht werden. Vor allem für den Magen ist Kaffee in großen Mengen nicht gesund: Die Säurehaushalt kann aus dem Gleichgewicht gebracht werden, was Bauchschmerzen und Sodbrennen zur Folge haben kann. Man sollte außerdem immer auch bedenken, dass Kaffee eine leichte Abhängigkeit erzeugen kann. Das rechte Maß ist beim Kaffeetrinken von ganz entscheidender Bedeutung. Vor allem Menschen in fortgeschrittenem Alter sollten darauf achten, das Getränk nicht zu stark zu dosieren. Bei einer moderaten Verwendung aber sind Kaffee und Koffein durchaus nicht so schädlich wie das jahrelang angenommen worden ist.
Autor: Edgar Naporra, Platinnetz-Redaktion
Datum: 9. Juli 2010