Vermögen in Gold anzulegen hat derzeit Hochkonjunktur. Der Goldpreis steigt täglich an und Wirtschaftsexperten raten zum Kauf, denn Gold gilt im Gegensatz zu Aktien als sichere Geldanlage. Vor allem in Barren oder Münzen zu investieren wird dem normalen Anleger mit dem nötigen Kleingeld empfohlen.
In Zeiten der Wirtschaftskrise und der Inflation ist Gold bei Anlegern ein Dauerbrenner. Aber wieso ist Gold gerade in der Krise so viel wert?
Gold hat in der Krise Hochkonjunktur
In den letzten zehn Jahren ist der Goldpreis geradezu in die Höhe geschnellt. Während 1999 eine Feinunze Gold ungefähr bei 300 US Dollar lag, wird heute regelmäßig die magische Grenze von 1000 $ überschritten. Und der Goldpreis, der in US Dollar gehandelt wird, steigt immer weiter. Vor allem in einer Wirtschaftskrise wie jetzt, in der Anleger nicht mehr so sehr in Geld oder gar Aktien vertrauen, haben sichere Anlagen wie Gold Hochkonjunktur. Der Goldpreis schwankt zwar mittelfristig, wie man am Vergleich mit 1999 sehen kann, aber er pendelt sich immer wieder auf einem guten Niveau ein. Beispielsweise in den Achtziger Jahren lag der Goldpreis ähnlich hoch wie heute. Daher gilt Gold als eine der sichersten Anlage Tipps. Der Goldpreis wird zwar stark von Angebot und Nachfrage bestimmt, ist aber langfristig gesehen stabiler als Geld oder Aktien, deren Wert schnell ins Bodenlose fallen kann.
Warum in Gold investieren?
Der Grund für die Stabilität des Goldpreises liegt in dessen gleichbleibendem Vorkommen. Die Menge an verfügbarem Gold ist limitiert und kann nicht beliebig erhöht werden. Zwar wird immer noch Gold gefördert, aber im Prinzip verändert sich der weltweite Goldbestand nicht merklich. Ganz im Gegensatz dazu das Geld: Wenn es am Finanzmarkt kriselt, wird mehr Geld hergestellt, um der Nachfrage entgegen zu kommen. Als Konsequenz wird das Geld immer weniger wert und eine Inflation setzt ein. Durch sein gleichbleibendes Vorkommen bleibt der Goldpreis dagegen relativ unabhängig vom Finanzmarkt und das macht für Anleger den Reiz aus. Allerdings hat Gold als Anlage auch einen Nachteil: Es wirft keine Zinsen ab. Mit Gold kann man also nur durch An- und Verkauf zu den richtigen Zeitpunkten Geld verdienen. Deswegen ist es eher als sichere Geldanlage geeignet, die sich bei Langzeitinvestitionen auszahlt und relativ unabhängig vom aktuellen Wirtschaftsgeschehen aufbewahrt werden kann.
Wer sich für den Ankauf von Gold interessiert, kann entweder in Wertpapiere investieren oder sich für den Kauf von sogenanntem physischen Gold entscheiden. Derzeit liegt vor allem physisches Gold als Anlage im Trend, da es vom Werteverfall der Aktien überhaupt nicht betroffen ist. Wer sich Gold kaufen möchte, sollte dies in den gängigsten Einheiten tun, also entweder in Goldbarren oder Münzen investieren.
Goldmünzen und Goldbarren
Bei Goldmünzen ist die sogenannte Krügerrand-Goldmünze die gängige Form des Goldhandels. Die Goldmünze wiegt immer genau 31,1 Gramm, also eine Unze. Praktischerweise wird der aktuelle Goldpreis immer in der Einheit Feinunzen angegeben – das sind genau diese 31,1 Gramm. Für eine Krügerrand-Münze aus feinstem Gold bezahlt man derzeit je nach Kurs etwas mehr als 700 Euro. Der größte Vorteil: Wer sich eine Krügerrand-Münze kauft, der entgeht der Mehrwertsteuer und im Verkaufsfall auch der Abgeltungssteuer, die grundsätzlich für Goldmünzen nicht anfallen. Außerdem kann die Krügerrand-Goldmünze beim Goldhändler oder bei Banken auch von normalen Anlegern leicht erworben und wieder verkauft werden. Man ersteht sie allerdings nicht zum reinen Goldpreis, tatsächlich bezahlt man noch einen Prägeaufschlag, der ungefähr 10 Prozent zusätzlich beträgt und natürlich will auch noch der Händler einen Anteil haben. Doch diese Anlageform ist die am wenigsten komplizierte Methode und kann auch schon mit einem relativ kleinen Betrag – trotzdem immerhin über 700 Euro – getätigt werden.
Wer mehr Geld investieren kann, für den bieten sich Goldbarren an. Für einen Ein-Kilo-Goldbarren werden derzeit um die 23.000 Euro fällig. Je mehr man davon kauft, desto besser, denn bei größeren Mengen spart man bei den anfallenden Nebenkosten. Interessant sind Goldbarren daher für den normalen Anleger seltener. Doch egal wofür das Vermögen ausreicht, Barren und Münzen sollte man auf keinen Fall Zuhause aufbewahren. Für einen verhältnismäßig geringen Mietpreis bietet es sich an, echtes Gold bei einer Bank im Safe einzulagern.
Gold anlegen in Schmuck
Wie schön wäre es doch, Gold in der Form von schönen Halsketten und Ohrringen zu kaufen und das Gesparte nicht in einem Safe versauern zu lassen, sondern sich mit dem warmen Glanz des Goldes schmücken zu können! Diesen Traum kann man sich mit dem nötigen Kleingeld zwar erfüllen, aber Geldanlage ist Schmuck leider ungeeignet. Denn häufig ist das Schmuckgold leicht verunreinigt, was den Materialwert mindert, außerdem handelt es sich um verarbeitetes Material. Das macht den Schmuck teurer, da die Dienstleistung auf den Preis drauf geschlagen wird. Während man also beim Kauf nicht nur für das Gold bezahlt, sondern auch für die Verarbeitung, bekommt man später beim Verkauf nicht einmal den reinen Goldpreis als Erlös. Goldschmuck hat daher eher einen ideellen Wert und wird als Geldanlage weniger empfohlen. Doch wer noch alten Goldschmuck bei sich daheim hat, der könnte jetzt seine Chance wittern. Der Goldpreis liegt gerade überdurchschnittlich hoch und wird auch noch weiter steigen, daher kann sich ein Verkauf beim Händler nebenan gerade jetzt besonders lohnen.
Autorin: Julia Heilig, Platinnetz-Redaktion
Datum: 5. November 2009