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Jugendwahn – abgehakt?


Die meisten Menschen denken wahrscheinlich, wenn sie den Begriff „Jugendwahn“ hören, an ein Phänomen, das sich erst in letzter Zeit entwickelt hat. Tatsächlich gab es aber schon in der Antike eine Verehrung junger, sportlicher Körper. Antike Skulpturen und Statuen halten dieses Bild bis heute fest.

Aber nicht nur das: Bei Auftragswerken von älteren Menschen ließen Bildhauer des Öfteren einfach die Falten und andere unschöne Dinge weg und pumpten stattdessen zum Beispiel die Muskeln etwas auf. Der Photo-Shop der Antike! Was hat sich nun in den letzten Jahren getan? Wie nehmen sich heute die Menschen selber wahr?

Neues Selbstbild?

Die Lebenserwartung der Menschen steigt stetig, gleichzeitig sind wir besser medizinisch versorgt und gesünder. Das führt zu folgendem Phänomen: Viele fühlen sich umso jünger, je älter alle werden. Dazu passt eine Umfrage unter über 50-jährigen: 72 % von ihnen glauben, dass sie jünger aussehen, als sie sind. Eine so positive Selbsteinschätzung spricht für sich. Natürlich gibt es auch heute noch Menschen, die ihr Glück mit Antifaltencreme versuchen oder sogar eine Schönheitsoperation in Betracht ziehen. Nun beschränkt sich der Begriff „Jugendwahn“ nicht nur auf das äußere Erscheinungsbild.

Generation 50+

Peter (64) ist das beste Beispiel für einen jung gebliebenen Mann in den besten Jahren. An seine baldige Rente verschwendet er weniger Gedanken, stattdessen geht er lieber seinen zahlreichen Hobbys nach und hält sich mit regelmäßigem Walken fit. Wichtig ist ihm aber der Hinweis, dass er all das nur für sich macht und nicht um Erwartungen anderer zu entsprechen. Peter fühlt sich so gut wie selten zuvor: er ist gesund, hat keine finanziellen Sorgen und freut sich, bald noch mehr Zeit für seine privaten Interessen zu haben.

Jugendwahn –  kein Thema mehr?

Peter ist mit Sicherheit kein Einzelbeispiel. Die meisten Menschen ähnlichen Alters haben ein völlig neues, positives Selbstbild und werden auch anders wahrgenommen. Dies zeigt sich unter anderem in der Werbung. Werbespots, die dem Jugendwahn verfallen sind, existieren zum Glück kaum noch. Die Schönheit des Alters wird anerkannt und mit Überzeugung gezeigt. Der Satz: „Man ist so alt, wie man sich fühlt“, mag zwar oft zitiert sein, gilt aber heute mehr denn je. Überwiegend spielt das Alter im Grunde keine Rolle mehr. Noch vor gar nicht langer Zeit beendeten viele Menschen ihr aktives Leben mit dem Eintritt in die Rente. Für uns heutzutage ist das überhaupt nicht vorstellbar. Stattdessen genießen viele sehr aktiv diesen Lebensabschnitt voller Freiheit und Unabhängigkeit. Die Antwort auf die Eingangsfrage: „Jugendwahn – abgehakt?“ müsste also lauten: Ja, wenn vielleicht auch noch nicht zu 100 %. Wir sind auf einem guten Weg. Das Selbstverstrauen einer ganzen Generation ist erwacht, wenn es auch noch nicht bei allen angekommen ist. Der Anfang ist gemacht!

Autorin: Dorothee Ragg, Platinnetz-Redaktion