Haben Sie davon gehört, dass sich die Spülmaschine hervorragend dafür eignet, Lachs zu garen? Oder haben Sie schon Fruchtsaftkaviar gegessen, den man mit Hilfe der Molekularen Küche herstellen kann? Mit traditionellem Kochen haben diese Zubereitungsarten nichts zu tun, aber interessant sind sie dennoch.
Seit der Mensch das Feuer entdeckt hat, hat sich bei der Zubereitung von Lebensmitteln nicht sonderlich viel geändert. Das Fleisch kam auf das Feuer (oder in die Pfanne), wurde durchgebrutzelt und schon war es verzehrfertig. Seit einigen Jahren tut sich aber etwas bei der Zubereitung von Lebensmitteln. Die Molekulare Küche beispielsweise macht es möglich, Soßenschaum oder Saftkaviar herzustellen. Aber auch für die normale Hausfrau gibt es immer exotischere Ideen und Methoden, Lebensmittel zu garen.
Lachs aus der Spülmaschine
Eine Methode hat in den letzten Jahren Furore gemacht: Das Zubereiten von Lachs in der Spülmaschine. Was äußerst seltsam klingt, wird allerdings sogar von Köchen nachgemacht und für tauglich befunden. Wie aber funktioniert Kochen mit der Spülmaschine? Der Trick ist der heiße Wasserdampf, der über die gesamte Spülzeit innerhalb der Spülmaschine herrscht. Da die Temperatur durchweg sehr hoch ist, sind die Bedingungen ideal, um darin Fisch zu garen. Wer möchte, kann sogar das normale Reinigungsprogramm laufen lassen und zudem noch das Geschirr dazu reinigen! Dazu muss man allerdings den Lachs sehr gut einpacken. Egal ob mit oder ohne Spültab: Zuerst sollte man das Lachsfilet waschen, abtupfen und dann jede Scheibe einzeln würzen. Zum Beispiel mit Dill, Pfeffer und Zitronenscheiben. Dann wickelt man die Lachsfilets dick in Alufolie ein und packt sie anschließend am besten noch in einen Frischhaltebeutel. Dann kommen die Lachspakete in die Spülmaschine. Wichtig ist dabei, die höchst mögliche Temperatur zu wählen. Während sonst Sparprogramme und niedrige Temperaturen meistens ausreichen, um das Geschirr zu reinigen, sollte die Spülmaschine mit Lachs auf vollen Touren laufen, damit der Fisch gar wird.
Spülmaschine & Co – weitere Ideen
Doch nicht nur Lachs, auch andere Lebensmittel kann man auf ungewöhnliche Weise zubereiten. So kann man sogar Lasagne in der Spülmaschine machen, die Nudelplatten werden erstaunlicherweise gar. Das dauert zwar etwas länger als im Backofen und eine knusprige Käseschicht gibt es auch nicht, aber die Gäste werden mit Sicherheit staunen, wenn die Lasagne nicht aus dem Ofen, sondern aus der Spülmaschine kommt. Hierfür bereitet man die Lasagne auf Alufolie anstelle in einer Auflaufform zu und wickelt sie, wie auch den Lachs, wasserdicht in mehrere Schichten Folie ein.
Wem das zu experimentell ist, kann stattdessen die Mikrowelle zum Garen einer leckeren Entenkeule mit Orangenlikör benutzen. Dazu muss man die Entenkeule würzen und kurz in einer Pfanne scharf anbraten und anschließend das Fett mit Küchenrolle abtupfen. Danach spritzt man Orangenlikör mit Hilfe einer Spritze in das Fleisch, das im Inneren noch nicht gar ist. Die Entenkeule gibt man dann in die Mikrowelle und erhitzt sie fünf bis acht Minuten. In dieser Zeit gart das Alkohol-Wasser-Gemisch im Inneren der Keule das Fleisch durch und versorgt es außerdem mit schmackhaftem Orangenaroma. Nach dieser kurzen Zeit ist die Entenkeule sanft durchgegart, was nicht nur die Nährstoffe erhält, sondern außerdem schnell funktioniert. Probieren Sie’s aus!
Molekulare Küche
Nicht unbedingt zum Nachmachen, aber umso mehr zum Staunen, funktioniert die Molekulare Küche. Inzwischen hat sicher jeder einmal von dieser ungewöhnlichen Art gehört, Lebensmittel zuzubereiten. Hierfür werden biochemische Vorgänge genutzt, um zum Beispiel aus normalem Orangensaft, der mit einem besonderen Geliermittel vermischt und in eine Kalziumlösung getropft wurde, kleine Saftperlen herzustellen. Diese Kügelchen sehen dann aus wie orangefarbener Kaviar, der dann im Mund zerplatzt und für ein besonderes Geschmackserlebnis sorgt. So werden immer ungewöhnlichere Methoden entwickelt. Soßen, die nicht wie üblich flüssig, sondern schaumig sind, Gelee, das nach gegrilltem Gemüse schmeckt oder heißes Eis, das erst im Mund schmilzt, sind nur einige der außergewöhnlich zubereiteten Lebensmittel. Um die Molekulare Küche selbst anzuwenden, braucht man allerdings einige (natürlich verträgliche) Chemikalien, die es inzwischen in Starter-Sets zu kaufen gibt. Ganz simpel kann man aber auch ohne Chemie selbst ungewöhnliche Lebensmittel zubereiten. Man kann beispielsweise jede beliebige Flüssigkeit mit Geliermittel vermischen und kalt stellen. Wenn die Masse fest geworden ist, kann man sie in Würfel schneiden und servieren – mit einem Begrüßungscocktail in Würfelform haben Ihre Gäste sicher nicht gerechnet.
Autorin: Julia Heilig, Platinnetz-Redaktion