In Deutschland sind verheiratete Paare steuerlich benachteiligt, wenn beide erwerbstätig sind. Das bescheinigt eine entsprechende Studie der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD). Gemäß dieser ist die Steuerbelastung im Vergleich zu den meisten anderen Ländern nicht nur sehr hoch – das System benachteiligt zusätzlich auch noch Paare, bei denen beide berufstätig sind.
In 2008 ist zwar die Gesamtbelastung leicht gesunken. Aber Deutschland liegt nach wie vor auf Platz zwei der Rangliste der höchsten Steuern für Arbeitnehmer. Besonders die Gering- und Durchschnittsverdiener müssen im internationalen Vergleich eine der höchsten Sozialabgaben- und Steuerlasten aufbringen.
"Auch bei Paaren und Familien unterscheidet sich die Verteilung der Abgabenlast in Deutschland deutlich von der anderer OECD-Länder", heißt es im Text der Studie. Für verheiratete Paare mit nur einem Erwerbstätigen liege sie jedoch eher im Mittelfeld. Bei einem Durchschnittsverdiener mit zwei Kindern lande Deutschland sogar auf Platz zehn. Wenn hingegen beide Partner arbeiten gehen, liege Deutschland bei der Abgabenlast wieder in der Spitze. "Damit setzt das deutsche Steuer- und Abgabensystem wenig wirtschaftliche Anreize, die Erwerbsarbeit auf beide Partner zu verteilen“, so ein Fazit der Untersuchung, bei der die Steuersysteme von 30 Ländern berücksichtigt wurden.