Wie wichtig es ist, gute Bewerbungsunterlagen einzureichen, wird von vielen Bewerbern unterschätzt. Doch gerade wenn sich viele Menschen auf eine einzige Stelle bewerben, zählt beim Kampf um ein Vorstellungsgespräch jedes Detail. Der Lebenslauf und ein persönliches Anschreiben sind dabei von enormer Bedeutung.
Lebenslauf und Anschreiben sind die wichtigsten Unterlagen einer jeden Bewerbungsmappe. Den Arbeitgeber interessieren vor allem Ihre bisherigen Leistungen, die Sie mit Zeugnissen und Arbeitsproben nachweisen. Aber Lebenslauf und Anschreiben verraten oft mehr über einen Bewerber als man denkt. Sie entscheiden oft über Absage oder Einladung zum Vorstellungsgespräch und sollten daher besonders sorgfältig erstellt werden. Hier finden Sie Tipps, wie Sie eine möglichst gute Bewerbung schreiben.
Der Lebenslauf soll einen Überblick verschaffen
Die Aufgabe eines Lebenslaufes ist es, dem Arbeitgeber auf einen Blick Ihre berufliche und private Laufbahn zu präsentieren. Deshalb sollte er übersichtlich gestaltet sein und inhaltlich keine Lücken aufweisen. Denn im Lebenslauf ist Offenheit angesagt. Auch wenn Sie arbeitslos waren oder sich aus persönlichen Gründen eine Auszeit genommen haben, sollte das im Lebenslauf stehen. Auf Details müssen sie im Lebenslauf dabei nicht eingehen, erklären können Sie die Situation dann im Vorstellungsgespräch immer noch. Wer Stationen dagegen bereits im Lebenslauf verschweigt, könnte beim Gespräch darauf angesprochen werden und in Erklärungsnöte geraten. Seien Sie ehrlich – der Arbeitgeber darf nicht das Gefühl haben, dass Sie ihm etwas verheimlichen möchten.
Auch wie man seinen Werdegang im Lebenslauf grafisch darstellt, ist wichtig. Gerade wer schon eine längere berufliche Laufbahn und verschiedene Stationen hinter sich hat, dem wird empfohlen, den Lebenslauf in Blöcke zu unterteilen. Schulische Bildung und beruflicher Werdegang als eine eigene Kategorie anzulegen macht Sinn und sieht schöner aus. Weiteren beruflich interessanten Erfahrungen sollte man ebenfalls einen eigenen Bereich widmen. Wer beispielsweise öfters im Ausland war, der könnte einen Block „Auslandserfahrungen“ einbauen, unter dem er dann die verschiedenen Stationen auflistet. Wer dagegen berufsfremde Weiterbildungen besucht hat, die für die neue Stelle von Bedeutung sind, sollte ebenfalls einen eigenen Bereich dafür im Lebenslauf einplanen.
Das Anschreiben als persönliche Ansprache
Im Anschreiben haben Sie die Möglichkeit, sich dem Arbeitgeber anzupreisen und ihn mit der Nase darauf zu stoßen, wieso gerade Sie den Job bekommen sollten. Nutzen Sie also diese Gelegenheit und betonen Sie ihre fachlichen und persönlichen Stärken. Je besser Sie sich im Anschreiben verkaufen können, desto mehr wird der Arbeitgeber schon bereits vor dem Vorstellungsgespräch von Ihnen überzeugt sein. Natürlich gilt auch hier: Ehrlichkeit ist das oberste Kriterium. Wer Leistungen erfindet oder maßlos übertreibt, der kann im Vorstellungsgespräch entlarvt werden und Chancen verspielen. Lesen Sie dafür die Stellenbeschreibung genau durch. Welche Fähigkeiten werden gefordert? Wie stellen sich die Arbeitgeber ihren Wunschkandidaten vor? Betonen Sie dann im Anschreiben genau diejenigen ihrer Fähigkeiten und Erfahrungen, die auf die Stelle passen. Sie können dabei gerne direkt werden. Sätze wie „Deshalb glaube ich, gut in Ihre Firma zu passen“ runden das Anschreiben ab und hinterlassen einen selbstsicheren Eindruck eines Mitarbeiters, der seine Qualitäten kennt.
Eine weitere wichtige Regel beim Bewerbung schreiben ist es, sich im Anschreiben direkt an den Leser zu wenden. Wenn Sie in Ihrem Anschreiben den zuständigen Personalmitarbeiter mit dem Namen ansprechen, kommt das deutlich besser an als das anonyme „Sehr geehrte Damen und Herren“. Wenn in der Stellenanzeige kein Ansprechpartner angegeben ist, versuchen Sie bei einem Anruf oder über das Internet herauszufinden, wer Ihre Bewerbung in Empfang nehmen wird.
Tipps für die Bewerbung – Lebenslauf & Co. sollten professionell aussehen
Selbst wenn man im Beruf überhaupt nichts mit Computern zu tun hat oder die modernen Medien gar ablehnt – die Bewerbungsunterlagen sollte man auf keinen Fall handgeschrieben einreichen, sondern fein säuberlich am Computer erstellen. Nur wenn in der Stellenanzeige ausdrücklich nach handgeschriebenen Unterlagen gefragt wird, sollte man auf eine am Computer erstellte Bewerbung verzichten. Bei der Erstellung der Unterlagen gilt: Je schöner und professioneller Ihre Dokumente aussehen, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen zu werden. Wer keine Erfahrungen im Gestalten von Dokumenten hat, für den könnte es sich lohnen, sich die Unterlagen zumindest einmal von einem Profi erstellen zu lassen. Dafür muss man aber keinen Gestalter engagieren. Die eigenen Kinder oder Freunde sind oft fitter im Design von Dokumenten, als man es vielleicht vermutet und helfen sicher gerne aus.
Ihre Unterlagen sind von großer Bedeutung
Ihre Bewerbungsunterlagen sind der einzige Weg, mit dem Sie sich zunächst bei einem Arbeitgeber vorstellen. Achten Sie also einerseits darauf, die Dokumente nach dem Bewerbung schreiben genauestens auf Fehler zu überprüfen. Die Angaben sollten immer wahr und von Ihnen vertretbar sein. Denn im Vorstellungsgespräch wird besonders gerne auf Lücken oder widersprüchliche Angaben eingegangen. Auf der anderen Seite ist es wichtig, die Chance zu begreifen, die Sie mit Ihren Bewerbungsunterlagen haben. Denn ganz alleine Sie bestimmen, wie der Arbeitgeber Sie durch Ihre Unterlagen wahrnimmt. Haben Sie eine edle Bewerbungsmappe, einen klar strukturierten Lebenslauf und ein schickes Foto mitgeschickt, hinterlassen Sie einen guten Eindruck und der Arbeitgeber möchte Sie kennenlernen. Sind Fettflecken auf einer Arbeitsprobe, im Lebenslauf haben sich Tippfehler eingeschlichen und das Foto ist aus einem Urlaubsfoto ausgeschnitten, werden Sie mit Sicherheit nicht positiv auffallen.
Eine Bewerbung zu schreiben ist keine leichte Aufgabe, aber bietet eine tolle Chance, sich richtig gut zu präsentieren. Nutzen Sie diese Gelegenheit, die Sie beim Gestalten von Lebenslauf und Anschreiben selbst in der Hand haben.
Autorin: Julia Heilig, Platinnetz-Redaktion