Maulwurfsgrillen können im Gemüsegarten zu einer echten Plage werden. Die unterirdisch lebenden Tiere können Wurzeln beschädigen und Jungpflanzen zerstören. Die Tiere sind andererseits aber auch vom Aussterben bedroht. Was kann man als Gärtner gegen sie unternehmen?
Maulwurfsgrillen werden auch Werren genannt und sind mit den Heuschrecken verwandt. Entgegen diesen können sie aber weder fliegen noch springen und leben fast ausschließlich unter der Erde. Ihren Namen haben sie auch deswegen, weil Maulwurfsgrillen durch ihre Schaufeln eine gewisse Ähnlichkeit mit dem Maulwurf aufweisen. Ab April kommen die Tiere ans Tageslicht und treten gehäuft in der Zeit zwischen Mai und Juni auf. Sie leben bevorzugt in feuchten und lockeren Lehmböden, häufig auch in Komposthaufen. Aber auch im Gemüsegarten nisten sie sich bevorzugt ein. Besonders Jungpflanzen werden durch Maulwurfsgrillen beschädigt. Lange Zeit vermutete man, dass sich Maulwurfsgrillen von Wurzeln ernähren, dabei zerstören sie Wurzeln in der Regel nur durch ihr Graben und ernähren sich eigentlich ausschließlich von Fleisch. Auf ihrer Speisekarte stehen hauptsächlich Maden und Würmer. Pflanzenwurzeln werden von ihnen nur dann verzehrt, wenn es keine anderen Nahrungsquellen für sie zu finden gibt. Heute stehen Maulwurfsgrillen schon seit einiger Zeit unter Naturschutz, und einige Arten von ihnen sind sogar vom Aussterben bedroht. In Norddeutschland etwa kommen heute Maulwurfsgrillen so gut wie nicht vor. Dennoch können Maulwurfsgrillen im Garten zu einer echten Plage werden, weil Beete durch ihr Graben immer wieder zerstört werden können. Die Gänge von Maulwurfsgrillen sind etwa 10 cm tief und etwa so dick wie ein Finger. Täglich können Maulwurfsgrillen Gänge von bis zu 30 Meter Länge anlegen.
Wie kann man Maulwurfsgrillen bekämpfen
Da die Tiere unter Artenschutz stehen und einige Sorten von ihnen vom Aussterben bedroht sind, sollte man nur bei wirklich großen Schäden etwas gegen die Tiere unternehmen. Eine ökologisch am wenigsten bedenkliche Maßnahme, um die Verbreitung von Maulwurfsgrillen im eigenen Garten zu verhindern, ist es, die Feinde der Tiere zu fördern: Igel, Maulwürfe und Katzen, aber auch Vögel verzehren die kleinen Tiere recht gern. Man kann gegen Maulwurfsgrillen auch Fallen auslegen, sie lebend fangen und wieder in der Natur aussetzen. Dazu gehen Sie am besten wie folgt vor: Graben Sie zwei Einmachgläser im Gemüsegarten ein und legen sie ein kleines Holzbrett bis über den Rand des Glases. Maulwurfsgrillen fallen in der Regel nachts ins Glas und können am nächsten Tag in einiger Entfernung wieder ausgesetzt werden. Man kann die Gänge ausgraben und die Nester vernichten. Eine weitere Methode ist es, Maulwurfsgrillen mit angeschnittenen Kartoffeln zu fangen: Die Knolle im Erdreich vergraben und nach zwei Wochen nachsehen, ob ein Nest darin ist. Sehr effektiv ist es, die Gänge mit einer Mischung aus einem Schuss Speiseöl und Wasser zu fluten. Das Öl blockiert die Atmung der Tiere, und in der Regel kommen sie schon nach kurzer Zeit aus ihren Gängen nach oben. Man kann bei dieser Methode alternativ auch Spülmittel verwenden. Unter Gartenfreunden gilt diese Methode als die effektivste, aber man sollte sich natürlich genau überlegen, ob man derart geschützte und vom Aussterben bedrohte Tiere wirklich umbringen will. Völlig unnütz sind Maulwurfsgrillen nämlich nicht: Immerhin ernähren sie sich von Schneckenlarven – und aus denen werden später die ärgsten Feinde des Gärtners.
Autor: Edgar Naporra, Platinnetz-Redaktion