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Reha Sport – Funktionstraining und Bewegungstherapie


Der Begriff ist wohl sehr vielen Menschen geläufig. Aber was die Details angeht, tut sich schnell eine Reihe von Fragen auf: Was genau ist Reha Sport? Wem nutzen diese Maßnahmen? Welche Beschwerden werden mit welchen Übungen behandelt? Was muss geplant werden und wer übernimmt die Kosten für diese Maßnahmen?

Nach schweren Erkrankungen bleibt für die Betroffenen häufig eine Einschränkung der Aktivität zurück, nachdem das Krankenhaus längst verlassen worden ist. Solchen Patienten werden heute in der Regel nach einer ersten Behandlung für einen etwas längeren Zeitraum Übungen angeboten, die den Betroffenen beibringen sollen, den Anforderungen des täglichen Lebens zu begegnen. Im Rahmen dieser Maßnahmen wird Reha Sport heute als medizinische Nachsorgeaktion für den Betroffenen verordnet. Ein Ziel ist es dabei, krankheitsbedingte Folgeschäden zu verhindern und den Allgemeinzustand des Patienten nach Möglichkeit wieder herzustellen.

Für wen kommt Reha Sport infrage?

Dabei sind die Anforderungen für Reha Sport natürlich völlig unterschiedlich als die von normalem Sport. Reha Sport ist eine langfristig angelegte Versorgungsmaßnahme, die in erster Linie für chronisch Kranke konzipiert ist. Konventionelle Physiotherapie, Ergotherapie Bewegungstraining und bestimmte sportliche Übungen ergeben ein Programm, das den Betroffenen fördert und im Rahmen seiner Möglichkeiten auch fordert. Schlaganfallpatienten, Diabetikern, Nierenkranken, Rheumatikern und Krebskranken werden Übungen angeboten, die auf den jeweiligen Krankheitsfall abgestimmt sind. Diese Übungen sind auf bestimmte körperliche Defizite ausgerichtet und können demnach sehr unterschiedlich in Aufbau und Durchführung sein. Bewegungstherapie ist beispielsweise ein zentraler Punkt bei der Erholung nach einem Schlaganfall. Vor allem Menschen, die einen Schlaganfall erlitten haben, leiden häufig an Knie- Hüft und Schulterproblemen und werden durch orthopädisch aufgebauten Reha Sport wieder beweglich gemacht. Ausdauer, Kraft, Koordination und Belastbarkeit der Betroffenen sollen verbessert werden. Häufige Sportarten sind Schwimmen, Gymnastik und Leichtathletik. Viele Übungen finden auch im Wasser statt. Zusätzlich soll im Rahmen der Übungen auch der Umgang mit technischen Hilfsmitteln erlernt werden, sofern diese für den Betroffenen notwendig sind. Ein wichtiger Punkt ist auch, dass Reha Sport in Gruppen stattfindet und dass im Normalfall eine ärztliche Aufsicht gegenwärtig ist. Aber auch der psychologische Aspekt spielt eine große Rolle: Die Betroffenen haben bei derartigen Veranstaltungen die Möglichkeit, Erfahrungen auszutauschen und können im Dialog die eigene Situation besser verstehen lernen. Auf diese Weise wird durch Reha Sport auch das Selbstbewusstsein der Betroffenen gestärkt. Ein Ziel von Reha Sport ist dabei, die Betroffenen zu eigenständigem Üben in Zukunft zu motivieren. Damit stehen sportmethodische und pädagogische Aspekte gleichzeitig im Vordergrund.

Organisation und Finanzierung von Reha Sport

Kostenträger für Reha Sport können die Rentenversicherung, die Krankenversicherung oder auch die Unfallversicherung sein. Bei Bedarf sollte man sich zunächst an den behandelnden Arzt, also Hausarzt oder Facharzt wenden. Dieser stellt einen Verordnungsschein aus, mit dem man sich anschließend an die eigene Krankenkasse wendet. Zuletzt wird ein Beratungsgespräch mit der zuständigen Einrichtung vereinbart. Die Bundesländer haben eigene Verbände, über die man sich über Reha Sport und die Rahmenbedingungen individuell informieren kann. Der Zeitraum, in dem Reha Sport durchgeführt wird, verläuft zwischen sechs Monaten und drei Jahren. Im Normalfall handelt es sich um zwei oder drei Übungsveranstaltung pro Woche, die über einen Zeitraum von höchstens 18 Monaten durchgeführt werden. Die Gruppen bestehen dabei in der Regel aus nicht mehr als 15 Personen. Wie erfolgreich die Maßnahmen letzten Endes sind hängt dabei natürlich von der Schwere der Erkrankung und auch von der Eigeninitiative des Betroffenen ab. Inwieweit körperliche Funktionen erhalten oder verbessert werden, ist auch individuell sehr unterschiedlich. Da Reha Sport mit hohen Kosten verbunden ist und die Krankenkassen kaum Geld zur Verfügung haben, wird auch in diesem Bereich zunehmend gespart. So ist es heute nur noch bei Herzbeschwerden vorgesehen, dass ein Arzt die Gruppenübungen betreut. Für alle anderen Fälle sollen ärztliche Notdienste ausreichen, die gegebenenfalls gerufen werden können. Dass das Thema Reha Sport aber für Betroffene absolut notwendig ist, hat glücklicherweise noch niemand bezweifelt.

Autor: Edgar Naporra, Platinnetz-Redaktion