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Rheuma – neue Methode zur Früherkennung


Rheuma ist keine Alters-Krankheit wie oft angenommen wird. Auch Kinder und jüngere Menschen haben rheumatische Schmerzen. Kein Leiden ist so vielfältig wie Rheuma – wenn verschlissene Gelenke, überreizte Muskeln und entzündete Organe schmerzen, gibt es leider keine Heilung, aber Hilfe.

Jeder vierte Arztbesuch hängt mit Rheuma zusammen. Die Deutsche Rheuma-Liga schätzt, dass etwa 15 Prozent der Deutschen wenigstens einmal pro Jahr auf Grund dieses Leidens den Arzt aufsuchen. Und nicht nur das Gesundheitssystem wird durch Rheuma belastet: Mittlerweile ist die Autoimmunerkrankung der häufigste Grund für Arbeitsunfähigkeit und frühzeitige Berentung.

Rheuma – wenn der Körper sich selbst angreift

Rheuma ist keine spezielle Krankheit, sondern der Oberbegriff vieler verschiedener oft entzündlicher Erkrankungen, die vor allem die Innenhaut der Gelenke, aber auch Blutgefäße oder innere Organe betreffen können. Rheuma ist eine Autoimmunerkrankung – das bedeutet, dass der Körper die Krankheit selbst auslöst. Im Falle von Rheuma geschieht das durch eine Störung des Immunsystems, das die Gelenkinnenhaut angreift und zerstört. Die Gründe für die Fehlfunktion des Immunsystems sind noch nicht bekannt, doch vermuten die Forscher, dass die genetische Vererbarkeit eine große Rolle spielt.
Da Rheuma sich unbehandelt immer weiter ausdehnt und zu immer mehr Schmerzen beim Betroffenen führt, ist eine frühe Diagnose und ein schneller Therapiebeginn entscheidend. Denn auch wenn sich das Leiden nicht heilen lässt, kann man doch den fortschreitenden Prozess verlangsamen oder sogar stoppen und sich damit eine weit höhere Lebensqualität bewahren.
Rheuma verläuft bei den Patienten individuell äußerst unterschiedlich. Es sind Schübe möglich, die kurzzeitig zu Beschwerden und Schmerzen führen, die schnell wieder abklingen und dann jahrelang nicht mehr auftauchen. Bei anderen Betroffenen kann Rheuma jedoch auch zu sehr schnell fortschreitenden Gelenkzerstörungen führen oder bei Beteiligung der inneren Organe sogar lebensgefährlich werden. Da ein zerstörtes Gelenk nicht mehr hergestellt werden kann, gilt es, die Krankheit frühzeitig zu erkennen und der Zerstörung entgegen zu wirken.
Der Krankheitsverlauf kann mit entzündungshemmenden Medikamenten sehr stark verlangsamt werden. Die Präparate bremsen die Zerstörung der Gelenke. Zusätzlich lässt sich den Schmerzen mit Medikamenten entgegenwirken. Das ist besonders wichtig, um die Beweglichkeit der Gelenke möglich zu machen, denn Bewegung der betroffenen Gelenke wirkt den Schmerzen auf lange Sicht entgegen. Aus diesem Grund hilft auch eine Physiotherapie bei speziellen Rheuma-Experten. Auch physikalische Anwendungen, Kuren oder eine Strahlentherapie gehen effektiv gegen Rheuma vor.

Rheuma früher entdecken mit dem Rheuma-Video

Die Deutsche Rheuma-Liga stellt fest, dass eine rheumatoide Arthritis oft erst nach ein bis zwei Jahren erkannt wird, weil Allgemeinärzte auf Grund mangelnder Erfahrung die frühen Symptome falsch interpretieren. Hinzu kommt, dass viele Betroffene bei den ersten Beschwerden gar nicht erst zum Arzt gehen, sondern die Schmerzen erst einmal ignorieren. Das ist natürlich fatal, bedenkt man, dass gerade bei Rheuma die Früherkennung von entscheidender Bedeutung für den weiteren Krankheitsverlauf ist.
Doch jetzt haben Forscher eine neue Methode entwickelt, um Rheuma früher zu erkennen, als das bisher per Röntgengerät möglich war und die Lage der Entzündungsherde genau ermitteln zu können. Das neue Rheuma-Video ist zudem preiswerter durchzuführen als eine Untersuchung per Kernspintomograph. Bei der neuen Methode wird ein Kontrastmittel injiziert, dass innerhalb weniger Minuten über das Blut beispielsweise in der ganzen Hand verteilt wird. Auf einem Monitor ist das Kontrastmittel sofort in den Gefäßen sichtbar – Patient und Arzt können beobachten wie es sich durch den Blutfluss verteilt. Sammelt sich der Farbstoff an einem Gelenk, weiß der Arzt, dass sich an dieser Stelle ein Rheumaherd befindet. Die neue Methode nimmt nur wenige Minuten in Anspruch und ist für den Patienten schmerz- und nebenwirkungsfrei. Noch steht ihr die Prüfung durch eine klinische Studie bevor, doch diese soll bald bundesweit an mehreren Kliniken gestartet werden.
Bewährt sich diese neue Form der Diagnose, ist dies nicht nur zum Vorteil der Patienten, denen die Früherkennung eine bessere Lebensqualität verschaffen kann, sondern auch für das Gesundheitssystem. Denn auf die Behandlung von chronischen Krankheiten wie Rheuma sind insgesamt 75 Prozent aller Gesundheitskosten zurückzuführen.

Autorin: Anne Bartel, Platinnetz-Redaktion