Beim Bewerbungstraining kann man so einiges lernen. Vom richtigen Auftreten beim potentiellen neuen Chef bis hin zum perfekt gestalteten Lebenslauf. An praktischen Beispielen, an den eigenen Unterlagen und mit der Unterstützung von Profis kann ein Bewerbungstraining jedem helfen, der auf Arbeitssuche ist.
In Zeiten der Wirtschaftskrise kann sie eigentlich jeden treffen: die Arbeitslosigkeit. So kann es sein, dass man überraschend eine sicher geglaubte Arbeitsstelle verliert und sich aufs Neue bewerben muss. Doch richtig bewerben ist gar nicht so einfach.
Wieso Bewerbungstraining?
Wer träumt nicht von einer perfekten Bewerbung und dem lockeren Vorstellungsgespräch ohne Nervosität und Ängste? Aber dieses hoch gesteckte Ziel zu erreichen ist gar nicht leicht. Überall lauern Fehlerquellen und beim Vorstellungsgespräch kann man auch nicht immer so auftreten, wie man es gerne hätte. Gerade wenn man sich unsicher fühlt, weil man sich zum Beispiel schon lange nicht mehr beworben hat, kann ein Bewerbungstraining Wunder wirken. Aber auch wenn man eigentlich von seinen eigenen Qualitäten überzeugt ist und meint, kein Bewerbungstraining zu brauchen, sollte man darüber nachdenken. Denn auch kleine Fehler im Auftreten oder in den Bewerbungsunterlagen können einem beim Arbeitgeber den entscheidenden Nachteil verschaffen. Daher sollte man die Chance nutzen, wenn man die Möglichkeit hat, an einem Bewerbungstraining teilzunehmen. Denn egal ob man wenig oder viel Erfahrung im Bewerben hat: Es kann nie schaden, von einem Experten gute Ratschläge zu bekommen.
Bewerbungstraining in Kursen
Wer arbeitslos ist und von der Arbeitsagentur finanziell gefördert wird, kann möglicherweise zu einem Bewerbungstraining verpflichtet werden. Das hat aber nichts damit zu tun, dass man es nicht alleine schafft. Es ist vielmehr eine Hilfestellung, die man keinesfalls ablehnen sollte. Aber man kann sich auch selbst darum kümmern und bei der Volkshochschule oder anderen Anbietern selbst ein Bewerbungstraining buchen. So vielseitig die Anbieter dieser Kurse sind, so vielseitig sind auch die Inhalte. So bietet ein Bewerbungstraining nicht nur theoretische Anleitungen und Vorlagen für das richtige Bewerbungsschreiben, sondern das Gelernte wird gleich praktisch an den mitgebrachten eigenen Bewerbungsunterlagen angewendet. Das Vorstellungsgespräch wird geübt und auch kritische Themen und mögliche Fallen, die man sich mit ungenauen Unterlagen selbst stellt, werden beim Bewerbungstraining angesprochen und ausgemerzt.
Auch beispielsweise Kameras werden eingesetzt, die das Probe-Vorstellungsgespräch filmen. So kann man sich später auf Video selbst beobachten und unbewusste Verhaltensweisen wie nervöses Zupfen an der Kleidung oder unnötig vielen „ähms“ im Gespräch erkennen und abstellen. Manchmal sind im Bewerbungstraining mehrere Teilnehmer dabei. Solche Kurse sind sehr gut, da man durch die Mitteilnehmer und aus deren Fehlern lernen und von ihren Erfahrungen profitieren kann. Richtig bewerben hat aber auch viel mit sauberen Unterlagen zu tun, die prüft man am besten im Einzelgespräch mit einem Experten.
Bewerbungstraining im Internet
Zwar ist das Bewerbungstraining von Angesicht zu Angesicht immer noch am besten, da es die reale Situation des Vorstellungsgesprächs nachstellt. Probleme wie Nervosität kann man so am besten loswerden. Aber auch über das Internet gibt es spannende Möglichkeiten, an einem Bewerbungstraining teilzunehmen, häufig sogar kostenlos. Gut gemachte Seiten warten nicht nur mit detaillierten Anleitungen zur Bewerbungsmappe auf, sondern zeigen auch etwa in Videoclips richtiges und falsches Verhalten beim Begegnen mit dem möglichen neuen Chef. Wie man bei unangenehmen Fragen reagiert, oder wem man bei Gesprächen mit mehreren Chefs zuerst die Hand gibt, wird hierbei sehr anschaulich gezeigt. Manchmal wartet das digitale Bewerbungstraining mit Tests auf, mit deren Hilfe man die eigenen Stärken und Schwächen herausfinden kann. Gute Formulierungen, die helfen, diese Schwächen bestmöglich zu verpacken, werden häufig gleich mitgeliefert. Und auch die gefürchteten Einstellungstests können auf Webseiten gut simuliert werden. Man kann dann beliebig oft üben und so die Angst vor dem Bewerbungstraining oder dem Assessment-Center langsam ablegen.
Richtig bewerben nach dem Bewerbungstraining
Natürlich garantiert das Bewerbungstraining nicht, dass beim Vorstellungsgespräch alles glatt läuft und dass sich im Lebenslauf kein Fehlerchen einschleicht. Doch grobe Schnitzer und unpassende Bewerbungsunterlagen sollten nach einem guten Bewerbungstraining nicht mehr passieren. Außerdem gewinnt man nach einer solchen Schulung an Selbstbewusstsein – für ein erfolgreiches Vorstellungsgespräch ist das essenziell. Wer sich also richtig bewerben möchte, für den kann ein Bewerbungstraining eine gute Hilfe und ein Motivationsschub sein, die perfekte Stelle zu finden und auch zu bekommen.
Autorin: Julia Heilig, Platinnetz-Redaktion