Die positiven Effekte des Sports sind uns allen mehr oder weniger bekannt: Verbesserung der Kondition, Koordination und allgemeine Fitness. Sport und Bewegung sind wichtig für die Gesundheit und das Wohlbefinden.
Der Blutdruck und die Blutfettwerte sinken und das Risiko für Herzinfarkt, Schlaganfall und Krebserkrankungen werden reduziert. Sport beugt außerdem Erkrankungen wie Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit), Arthrose (Gelenkverschleiß) und Rückenschmerzen vor. Und ein zusätzlicher Wohlfühleffekt: Das Körpergewicht bleibt im „grünen Bereich“.
Droht der Herzinfarkt? Sport im Alter?
Dass nur junge Leute Sport treiben und fit sind, ist schlichtweg falsch. Auch mit 40 Plus kann und sollte man seinen Körper noch regelmäßig fordern und fördern, um bis ins hohe Alter vital und gesund zu bleiben. Denken Sie nur an die vielen Marathonteilnehmer im fortgeschrittenen Alter! Aber es muss ja nicht gleich der Marathon sein!
Es empfiehlt sich, vor der Aufnahme des Trainingsprogramms oder einer neuen Sportart den Hausarzt aufzusuchen und sich gründlich auf „Herz und Nieren“ durchchecken zu lassen. Vor allem bei Menschen, die lange keinen Sport getrieben haben, sind eine gründliche körperliche Untersuchung, eine Blutentnahme und ein EKG vor dem Beginn ihrer „Sportlerkarriere“ sinnvoll.
Was ist gesund?
Gesundheit ist laut Definition der Weltgesundheitsorganisation WHO „ein Zustand des umfassenden körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefindens und nicht lediglich das Freisein von Krankheit und Schwäche“. Gesund ist also, wenn man sich wohl fühlt.
Wie viel Sport gesund ist, kann man pauschal nicht sagen. Es hängt von Ihrer körperlichen und seelischen Verfassung, Ihrem Trainingszustand und Ihrer Motivation ab. Ihr Arzt kann Ihnen nach dem Fitness-Check Ratschläge geben, wie viel Sport Sie treiben sollen und welche Sportart für Sie am besten geeignet ist.
Grundsätzlich sollte man nichts übertreiben – Sport muss Spaß machen, das ist die Hauptsache. Ob ein täglicher strammer Spaziergang von einer Stunde oder eine Sportart wie Schwimmen, Radfahren oder Nordic Walking – finden Sie für sich heraus, welche Art von Bewegung für Sie die richtige ist.
Tipps für ein gesundes Sportlerdasein ohne Herzinfarkt
Wenn Sie Ihr Sportprogramm aufnehmen, beherzigen Sie einige Tipps:
• Gehen Sie nicht an Ihre körperliche Grenze beim Sport, legen Sie mehr Wert auf Ausdauer als auf Kraft und Schnelligkeit. Gut geeignet sind Sportarten mit mittelschweren Belastungen wie Wandern, Laufen, Radfahren und Schwimmen. Das Trainingsprogramm sollte dem individuellen Trainingsstand angepasst sein – beratschlagen Sie sich mit Ihrem Arzt und führen gegebenenfalls ein „Trainingstagebuch“. Eine Trainingseinheit Joggen zum Beispiel liegt für Nicht-Leistungssportler zwischen zehn Minuten und einer halben Stunde.
• Achten Sie auf Ihren Puls! Anfänger sollten darauf achten, dass sie beim Sport nicht über 60 Prozent ihres Maximalpulses kommen. Trainierte Freizeitsportler können bis zu 85 Prozent ihres Maximalpulses gehen. Pulsmesser helfen Ihnen bei der Kontrolle. Nicht-Trainierte sollten vor Trainingsbeginn ihren Maximalpuls beim Sportmediziner bestimmen lassen. Allgemein gilt: Maximalpuls = 220 abzüglich des Lebensalters.
• Kein falscher Ehrgeiz! Muskelkater ist nicht erstrebenswert. Um Muskelkater vorzubeugen, sollte auf ein gründliches Aufwärmen, ein langsames Steigern der Belastung und eine entsprechende Abwärmphase geachtet werden. Machen Sie außerdem Dehnübungen, um Ihre Muskulatur nicht zu stark zu belasten! Tipps gibt es zum Beispiel beim Deutschen Olympischen Sportbund oder in der Fachliteratur (Ratgeber).
• Fitnessstudios sind nicht nur etwas für Jungspunde! Moderates Krafttraining beugt zudem einer Osteoporose (Knochenschwund) vor. Lassen Sie sich am besten in einem Fitnessstudio von einem erfahrenen Trainer geeignete Übungen zeigen. Er kann Ihnen auch einen individuell auf Sie zugeschnittenen Trainingsplan erstellen.
• Je regelmäßiger Sie Sport treiben, umso fitter werden Sie! Die Erfolgserlebnisse sind die anfängliche Mühe wert! Regelmäßigkeit schafft Routine, so wird der Sport zum Alltag und nicht notwendigen Übel.
Autor: Dr. med. Martina Waitz, Platinnetz-Redaktion