Seit kurzem steht es fest: Rio de Janeiro wird der Austragungsort der Olympischen Sommerspiele 2016 sein. Aber einen besonderen Anlass, nach Rio de Janeiro zu reisen, braucht es sicher nicht. Denn sowohl das Land Brasilien als auch seine zweitgrößte Stadt haben einiges zu bieten: Samba und Zuckerhut sind da nur ein Anfang.
Zuckerhut, Ipanema und Samba – Rio de Janeiro hat viele Seiten
Wer einen ersten Blick aus dem Flugzeug auf Rio de Janeiro werfen kann, wird sicher überwältigt sein von der malerischen Lage dieser Stadt:
Der Atlantische Ozean, die Granitberge, mit dem bekanntesten Vertreter dem Zuckerhut oder Zuckerbrot wie ihn die Brasilianer nennen und langezogene weiße Strände. Da fällt die Auswahl schon schwer, welchem Highlight man sich zuerst widmen möchte.
Um 1500 entdecken Portugiesen die Guanabara Bucht und ahnen damals noch nicht, dass Rio de Janeiro im Laufe der Jahre zum zweitgrößten Handelszentrum des Landes anwachsen wird. Während der Besetzung Portugals durch Napoleon ist Rio de Janeiro für kurze Zeit sogar Portugals Hauptstadt. In Rio herrschen das ganze Jahr über angenehme Temperaturen um die zwanzig Grad Celsius, wobei die wärmste Zeit im Januar und Februar ist.
Der Zuckerhut kann bequem per Drahtseilbahn erklommen werden. Er ist 394 Meter hoch und bietet besonders bei Sonnenuntergang einen schönen Ausblick auf Rio de Janeiro, das einem zu Füßen liegt. Wem das noch nicht genügt, der kann mit einer Zahnradbahn auf den Corcovado (704 m) fahren, auf dem sich die 38 Meter hohe Christusstatue befindet, die ebenso wie der Zuckerhut ein Wahrzeichen Rios ist.
Nicht nur für Badeurlauber ist der Besuch der weltberühmten Strände Copacabana und Ipanema ein Muss. Sie liegen inmitten der Großstadt, bestehen aus feinstem Sandstrand und tragen zum besonderen Flair von Rio bei. Aber neben der Erholung bieten Ipanema und Co auch Inspiration für Künstler – der Song "The Girl from Ipanema" des brasilianischen Musikers Antonio Carlos Jobim ist zu einem weltweit erfolgreichen Hit geworden und spiegelt mit seinen typischen Bossa Nova Klängen die Kultur Brasiliens wider.
Abends kann man sich zunächst in einem der zahlreiche Restaurants Rio de Janeiros erholen. Die Vielfalt der Bevölkerung (Afrikaner, Indianer, Portugiesen, Italiener) findet sich natürlich auch in einem reichhaltigen Angebot der unterschiedlichsten Küchen wieder: Neben exklusiven italienischen und französischen Restaurants gibt es auch typisch Brasilianisches wie etwa exotische Fischgerichte Amazoniens und das Churrascarias Fleisch vom Holzkohlegrill. Danach bietet sich ein Ausklang des Abends in einer der zahlreichen Bars, Diskotheken oder Pubs an. Wer noch Lust auf kulturelle Unterhaltung hat, kann eine der legendären Showpaläste aufsuchen, die das ganze Jahr über ein Programm mit brasilianischer Musik und Tanzeinlagen – zum Beispiel Samba – anbieten.
Samba lernen in Rio?
Brasilien ist das Land des Tanzes und im Mittelpunkt steht dabei der Samba – ein Tanz, der südamerikanische Leidenschaft und Temperament zum Ausdruck bringt. Im Karneval hat der Samba seinen jährlichen Höhepunkt, aber in Rio de Janeiro spielt er das ganze Jahr eine große Rolle. Dies zeigt sich zum Beispiel an den zahlreichen Schulen, die ausschließlich Samba unterrichten. Hier wird eifrigst trainiert und so manche Samba-Tänzerin spart das ganze Jahr, um sich ein besonders aufwändiges Kostüm für den Karnevals-Umzug leisten zu können. Wer Urlaub in Rio macht, kann auch an diesem Teil der brasilianischen Kultur teilhaben, denn es gibt Samba-Kurse, die extra für Touristen angeboten werden. Hierbei kann man nicht nur den Samba erlernen oder perfektionieren, wer Glück hat, darf auch noch bei einer Probe zuschauen und so in den Genuss einer nahezu perfekten Darbietung der Samba kommen.
Autorin: Dorothee Ragg, Platinnetz-Redaktion