Die Wechseljahre sind keine Krankheit, sondern ein natürlicher Teil des Lebenszyklus einer jeden Frau. Etwa im Alter zwischen 47 und 52 beginnen sich die Hormone umzustellen – es wird weniger Östrogen produziert und die Eierstöcke stellen langsam ihre Arbeit ein. Diese Umstellung erleben viele Frauen als eine aufreibende und intensive Zeit, in der sowohl körperliche als auch psychische Symptome auftreten können.
Zwar existieren keine Medikamente gegen die Wechseljahre – diese können, ebenso wie der natürliche Alterungsprozess, nicht aufgehalten werden. Dennoch gibt es verschiedene Therapiemethoden, die dabei helfen können, die Beschwerden zu lindern und wohlbehalten durch diese besondere Zeit zu kommen.
Typische Wechseljahressymptome
Die Hormone steuern eine Vielzahl an Vorgängen im Körper. Daher ist es nicht verwunderlich, dass wir innerlich in Aufruhr geraten, wenn sich das hormonelle Gleichgewicht grundlegend verschiebt. Ob und welche Symptome auftreten, ebenso wie deren Intensität, ist jedoch individuell verschieden.
Das wohl häufigste Symptom der Menopause sind Hitzewallungen. Diese sind vielen Frauen sehr lästig, können allerdings gut behandelt und gelindert werden. Kaum zu beeinflussen sind hingegen die Zyklusstörungen, die oftmals die Wechseljahre ankündigen. Die Blutung wird unregelmäßig, auffallend lang, sehr stark oder fällt ganz aus. Zudem können Schlafstörungen, Schwindel und auch Kopfschmerzen lästige Begleitsymptome sein. Der Abfall des Östrogenspiegels kann außerdem zu Scheidentrockenheit, einer schlechteren Durchblutung und vermehrter Faltenbildung der Haut führen.
Östrogen hat eine stimmungsaufhellende Wirkung. Aus diesem Grund sind schwangere Frauen (sie weisen einen etwa einhundertmal höheren Östrogenspiegel als Nicht-Schwangere auf), innerlich oft so ausgeglichen. Daher ist es nicht verwunderlich, dass eine drastische Veränderung des Östrogenspiegels auch psychische Symptome mit sich bringt – viele Frauen in der Menopause fühlen sich ruhelos und gereizt oder leiden unter depressiven Verstimmungen.
Diese Ansätze verschaffen Linderung
Glücklicherweise muss keine Frau die Beschwerden, die durch die Wechseljahre verursacht werden, einfach ertragen. In vielen Fällen nämlich lassen sie sich durch einen gesunden Lebensstil und pflanzliche Präparate zumindest reduzieren. Die folgenden Dinge können helfen.
- Ausreichend Bewegung: Sport, vor allem an der frischen Luft, hebt die Stimmung und macht uns generell wacher und ausgeglichener. Durch den abfallenden Östrogenspiegel kann es zu einem erhöhten Risiko für Osteoporose kommen – insbesondere Kraftsport kann dem entgegenwirken, da dadurch die Knochendichte erhöht wird.
- Gesunde Ernährung: Eine ausgewogene Ernährungsweise unterstützt ein normales Körpergewicht. Auch Frauen neigen im Alter dazu, einen kleinen Bauch anzusetzen, da sich der Grundumsatz des Körpers verringert. Gleichzeitig werden weniger Nährstoffe über den Darm aufgenommen. Eine ausgewogene, mineral- und nährstoffhaltige Ernährung ist besonders wichtig, um ausreichend versorgt zu sein.
- Entspannungsübungen: Yoga, Meditation, Progressive Muskelentspannung und Massagen helfen dabei, in dieser wechselhaften Zeit einen kühlen Kopf zu bewahren. Sie wirken innerer Unruhe entgegen und lassen uns mehr im eigenen Körper ankommen.
- Beckenboden-Training: Ein gesunder Beckenboden beugt einer schwachen Blase vor und schützt vor Libido-Verlust. Außerdem sorgt das Training dafür, dass man eine aufrechtere und ergonomischere Körperhaltung einnimmt.
- Pflanzliche Präparate: Eine Reihe frei verkäuflicher Nahrungsergänzungsmittel sollen gute Erfolge bei der Behandlung der Beschwerden erzielen. Gegen Hitzewallungen werden Mittel auf Basis von Soja oder Rotklee angeboten, bei Stimmungsschwankungen spielt die Traubensilberkerze eine Rolle. Auch Ginseng, Nachtkerzenöl, Kava Kava oder Mönchspfeffer können regulierend wirken.
- Homöopathie: Homöopathische Mittel werden durch einen erfahrenen Homöopathen verordnet. Auch für Wechseljahresbeschwerden hat die Homöopathie etwas in petto. Wirkstoffe, die häufig eingesetzt werden, sind beispielsweise Sepia, Sanguinaria (Kanadische Blutwurzel) oder Ignatia (Ignatiusbohne).
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