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Schlager- und Popmusik aus Österreich


Seit den 60er Jahren gibt es sie: Popmusik, die sich deutlich vom Rest des deutschsprachigen Liedgutes unterscheidet. Dabei spielt mit dem unnachahmlichen Wiener Schmäh der Dialekt die entscheidende Rolle.

Namen wie Falco, EAV und Rainhard Fendrich sind heutzutage jedem ein Begriff. Der österreichische Dialekt fällt dabei sofort auf und gibt den Liedern einen ganzen eigenen Charakter. Die Ursprünge dieser als Austropop bezeichneten Stilrichtung lassen sich bis in die späten 60er Jahre zurückverfolgen. Als Gründer dieser Form von Popmusik gilt die Worried Men Skiffle Group aus Wien. Deren Lied mit dem klangvollen Titel "Glaubst i bin bled" war im Jahr 1970 ein großer Erfolg. In der nachfolgenden Zeit entschieden sich viele österreichische Künstler dafür, neben den in hochdeutsch vorgetragenen Texten auch Versionen in ihrem heimatlichen Dialekt zu veröffentlichen. Die Hochphase der im Dialekt vorgetragenen Popmusik lag zwischen 1973 und 1976 und brachte mit Marianne Mendt, Wolfgang Ambros und Wilfried Künstler hervor, die heute noch regelmäßig auf der Bühne stehen. Der Erfolg im deutschsprachigen Ausland ließ nicht lange auf sich warten. Die Band Waterloo & Robinson ist heute in der deutschen Schlagerszene ebenso bekannt wie in ihrem Heimatland.

Eigenarten österreichischer Popmusik

Oft pflegt die österreichische Popmusik einen eigenwilligen Humor, der sich von der deutschen Musiklandschaft abhebt. "Jö Schau" beispielsweise, ein enorm erfolgreiches Stück von Georg Danzer, wäre dafür ein Beispiel. Das Lied aus dem Jahr 1975 handelt von einem Flitzer, einem Nackten, der in einem bekannten Wiener Café auftaucht. Derart frivole Themen waren in der damaligen BRD wohl eher nicht zu finden. Ein Klassiker des Austropop ist auch "Da Hofa" von Wolfgang Ambros. Dieses Lied pflegt im Gegensatz zu den heiteren Liedern Danzers genau den schwarzen Humor, der in der österreichischen Kultur häufig zu finden ist. Nachdem das allgemeine Interesse an dieser Form von Popmusik in den späten 70ern immer weiter nachgelassen hatte, betrat mit Falco Anfang der 80er Jahre ein auch international enorm erfolgreicher Künstler die Bühne und verhalf der österreichischen Popmusik zu neuem Ruhm.

Autor: Edgar Naporra, Platinnetz-Redaktion