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Schmuck und Kosmetik: Männliche Emanzipation auf dem Vormarsch


Der neue Mann manikürt sich die Nägel, bekämpft seine Falten und trägt Schmuck. Was mit so genannten Metrosexuellen wie David Beckham begann, ist längst auf den Durchschnittsmann übergegangen. Männerkosmetik boomt und Schmuck beschränkt sich bei Männern nicht mehr auf den Ehering.

Silberne Ringe, Armbänder und Halsketten: Schmuck findet sich immer häufiger auch an Männern. Man(n) geht zur Maniküre, rasiert oder wachst sich gar Brust und Beine und trägt morgens sorgfältig seine Anti-Falten-Creme auf. Männer, die in weit geöffneten Hemden üppigen Brustpelz präsentieren, sind out. Stattdessen ist die Emanzipation des Mannes auf dem Vormarsch: Der Mann hat seine weibliche Seite entdeckt und die lebt er jetzt auch aus. Männlichkeit und Schmuck sind dabei keine Gegensätze mehr.

Schmuck für Männer ist kein Tabu mehr

Hatte der Mann früher nur die Wahl zwischen einer besonderen Krawattennadel und schicken Manschettenknöpfen, gibt es heute eine reiche Auswahl an Schmuck für Männer. Vom Silberarmband bis zum Glitzerohrring ist für jeden Geschmack und Stil etwas Passendes dabei. Sieht man an jungen Männern eher dicke Silberringe an den Fingern und extravagante Anhänger, die an Lederbändern um den Hals getragen werden, sind es bei älteren Herren eher goldene oder silberne Panzerketten und Siegel- oder Wappenringe. Schmuckdesigner haben diesen Trend längst erkannt und bringen eigene Kollektionen für Männer heraus. Es gibt dezenten Schmuck für elegante Herren, derben Schmuck für robuste Freunde des Outdoor-Sports und Schmuck im Militär-Stil. Die Zeitschrift Men’s Health  verkündet auf ihrer Internet-Seite „In unserem Schmuck-Guide findet jeder Mann den Schmuck, der zu ihm passt.“ Oberste Regel ist dabei: Weniger ist mehr!

Schmuck und Kosmetik für alle

Auch in Kosmetikstudios und Wellness-Oasen sind Männer heute gern gesehene Gäste. Schließlich wollen Männer ja schön sein für ihre Angebetete und da stellen sie sich schon mal die Frage, ob sie vielleicht Fältchen um die Augen haben oder die grauen Schläfen doch nicht so distinguiert, sondern eher gealtert wirken. Viele Kosmetikstudios haben auf den Trend reagiert und spezielle Angebote für Männer in ihr Programm aufgenommen. In großen Städten gibt es neuerdings sogar einzelne Kosmetikstudios nur „für ihn“ wo die Herren unter sich sind. Vom Economy- bis zum First Class Pflegepaket ist dort alles dabei. In München kann sich sogar der angehende Ehemann mit einem speziellen Verwöhnprogramm auf seinen Hochzeitstag vorbereiten lassen – Make Up für den Fototermin inklusive.
Allein mit Wasser, Seife und Rasierschaum kommt heute kein Mann mehr aus. Die Zeitschrift Men’s Health  gibt sogar Tipps gegen Augenringe, für gepflegte Hände und Pflegetipps für schöne Füße und das ist bei Männern nun wirklich neu. Herrenkosmetik hat sich zu einem der größten Wachstumsbereiche der Körperpflegebranche entwickelt. Im Jahr 2008 wurden in Deutschland rund 881 Millionen Euro für Herrenkosmetik ausgegeben, während es noch 2006 nur 806 Millionen waren. Verständlich, wenn man bedenkt, dass Männerhaut 30 Prozent dicker ist und 20 Prozent mehr Hornschichtlagen hat als die der Frauen. Die Pflegecreme aus dem Schrank der Freundin ist also für die Männerhaut nicht geeignet. Spezielle Inhaltsstoffe für Frauenhaut können die Männerhaut übersättigen, was zu Pickeln und Unreinheiten führen würde. Die Gesichtshaut der Männer braucht im Gegensatz zur Haut der Frauen eher Feuchtigkeit als Fett. Durch das tägliche Rasieren ist sie besonders beansprucht und braucht daher eine milde Pflege, die die Haut beruhigt. Die Zeiten, in denen der gereizten Gesichtshaut nach der Rasur auch noch ein billiges, aggressiv stechendes After Shave zugemutet wurde, sind längst vorbei. Eine milde Waschlotion und eine feuchtigkeitsspendende Gesichtspflege speziell für den Mann ist mittlerweile Basisausstattung in den Badezimmerschränken vieler Männer. Spezielle Handcreme, getönte Tagescreme und Augencreme sind schon etwas für Mutigere. Mit dieser pflegenden Kosmetik kann sich mittlerweile auch die ältere Generation anfreunden – besonders dann, wenn die Tuben, Tiegel und Wässerchen ganz und gar männlich verpackt daher kommen. Graue Tuben statt rosa Döschen müssen schon sein. Die ganz experimentierfreudigen unter den Herren wagen sich auch an dekorative Kosmetik, folgen David Beckhams Beispiel und tragen Kajal und schwarzen Nagellack auf. An diesem Punkt hört allerdings das Verständnis der meisten Männer auf. Um Haarreif und Schmuck kombiniert mit Kajal und Nagellack tragen zu können, muss man schon sehr speziell sein.
Den meisten Frauen gefällt der männliche Trend zu Schmuck und Pflege sehr gut. Wer würde es nicht mögen, einen schmucken, gepflegten Partner an seiner Seite zu haben? Schließlich wird von Frauen schon immer erwartet, dass sie jederzeit schön und gepflegt sind. Warum sollen sich also nicht auch die Herren ein bisschen mehr Mühe geben? Und nicht vergessen: Wahre Schönheit kommt von innen!

Autorin: Elke Liermann, Platinnetz-Redaktion