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Schnarchen – wenn die Nächte neben dem Partner zur Qual werden


Wenn der Bettnachbar ein Schnarcher ist, kann von ruhigem Schlaf nicht mehr die Rede sein. Gerade Frauen leiden oft darunter, dass ihr Partner nachts ganze Wälder absägt. Leidet der Schnarcher selbst nicht, spricht der Experte von "einfachem Schnarchen". Und dagegen kann man auch mit einfachen Mitteln vorgehen.
"Seit einem halben Jahr kann ich nachts endlich wieder durchschlafen", erzählt Heidi (52). "Mein Mann hat schon immer ein bisschen geschnarcht, aber früher war es bei weitem nicht so laut." Bei Heidis Mann Bernd (55) wurde das zu Anfang leise Schnarchen immer lauter, bis die Geräuschkulisse vor etwa drei Jahren so laut wurde, dass sie nachts kein Auge mehr zu bekam. "Erst hab‘ ich ihn ja noch mehrmals in der Nacht geweckt, aber das hat dann später auch nichts genutzt. Er hat sofort wieder angefangen zu schnarchen, wenn er eingeschlafen ist. Zum Glück haben wir das Problem mit ein paar kleinen Kniffs und Tricks endlich in den Griff bekommen."

Enorme Belastung durch Schnarchen

Auf die Frage, warum es mehr männliche als weibliche Schnarcher gibt, haben die Experten bisher noch keine Antwort gefunden. Fest steht, dass 60 bis 80 Prozent aller Männer über 50 Jahren schnarchen. Von den Frauen tun das nur etwa halb so viele. Schlafexperten vermuten, dass das Schnarchen genetisch bedingt ist. Tatsächlich haben Männer bereits vor Uhrzeiten geschnarcht. Und zwar um durch eine imposante Geräuschkulisse nachts Feinde und wilde Tiere auf Abstand zu halten. Vielleicht könnte das sogar auch erklären, warum die meisten Frauen dem Schnarchen gegenüber so nachsichtig eingestellt sind. Denn wie auch Heidi, wecken die meisten Frauen ihren Partner nur im allergrößten Notfall, um das nervige Sägen zu unterbrechen. Dabei kann einen diese Nachsicht erstaunen, denn führt die Störung durch das Schnarchen zu vermehrtem Schlafmangel, wird es zur enormen Belastung. Hält man sich vor Augen, dass der Lautstärkepegel von einem leichten Säuseln bis hin zur Geräuschkulisse eines vorbeifahrenden LKWs (90 Dezibel) reichen kann, kann man sich die Belastung für den Schnarch-Partner vorstellen. Nacht für Nacht mit dem Ohr direkt neben einer Schnellstraße schlafen zu müssen, hält man nicht lange aus. Deshalb gibt es für Paare wie Heidi und Bernd nur eine Wahl: Endlich ein wirksames Gegenmittel finden oder in getrennte Schlafzimmer ausweichen.
Doch auch wenn die Schnarcher selbst oft keine eigene Beeinträchtigung durch ihr Schnarchen bemerken, entgeht auch ihnen ein Teil der wichtigen Erholungsphasen während des Schlafes. Außerdem steigt bei ihnen das Risiko, am Schlafapnoe-Syndrom zu erkranken. Bei dieser Form des Schnarchens, kommt es während des Schlafes immer wieder zu kurzen Atemaussetzern. Und diese Aussetzer können Folgen haben, denn sie werden nicht nur von bleierner Müdigkeit und unwillkürlichem Einnicken am Tage begleitet, sondern sie steigern auch das Risiko für Schlaganfälle und Herzinfarkte.

Schnarchen und mögliche Problemlösungen

Da das Schnarchen zur Zivilisationskrankheit geworden ist, steht längst die Industrie mit zahlreichen Wundermittelchen parat. Der Anti-Schnarch-Markt bietet von Sprays über Kräutertinkturen bis hin zu Schnullern alles, was man sich vorstellen kann. Experten wissen, dass die meisten dieser Angebote den Betroffenen einfach nur das Geld aus der Tasche ziehen. Das Problem beim Schnarchen ist nämlich, dass es viele verschiedene Gründe für die lästigen Schlafgeräusche geben kann. Nicht bei jedem Schnarcher werden die Geräusche an der gleichen Stelle des Körpers produziert. Das hängt stark vom Körperbau eines Menschen ab, so wie von dessen individuellen Eigenheiten. Einfache Mittel führen nur in Einzelfällen zum Ziel. Lässt man sein Schnarchen vom Experten untersuchen, kann dieser genau bestimmen, wo und wie sich die Geräusche bilden. Nach der Diagnose kann man dann eine sehr zielgerichtete Behandlung durchführen. Versucht man selbst mit Hausmitteln dem Problem bei zu kommen, kann es einem passieren, dass man erst lange Zeit herumprobieren muss, manchmal vielleicht sogar gar keine Lösung findet. Genau das kann aber auf Dauer teuer werden. Denn die Behandlung einfacher Schnarcher, die die nicht an Atemaussetzern leiden, wird von den Krankenkassen als "kosmetisches Problem" angesehen und Therapiekosten deswegen nicht übernommen.
Einfache Strategien, dem Schnarchen ein Ende zu setzen, können etwa sein:

  • Schlafposition ändern: Das Schlafen auf dem Rücken fördert das Schnarchen. Bei vielen Menschen ist das Problem bereits gelöst, wenn diese nur noch auf der Seite oder dem Bauch schlafen. Reicht es einem nicht, den schnarchenden Partner im Falle zu lauter Geräusche zu wecken oder auf die Seite zu drehen, kann es helfen, einen Tennisball in den Rücken seines Schlafanzuges einzunähen. Hilfreich ist es häufig auch, wenn der Schnarcher mit erhöhtem Oberkörper schläft.
  • Gewicht reduzieren: Übergewicht ist ein sehr häufiger Auslöser für das Schnarchen. Gewichtsreduktion kann in diesen Fällen eine sehr erfolgreiche Therapieform sein.
  • Alkoholkonsum nur in Maßen: Übermäßiger Alkoholgenuss und Beruhigungs- oder Schlafmittel entspannen die Muskeln und das fördert das Schnarchen ungemein.

"Bei Bernd hat eine Kombination zwischen Diät und erhöhtem Oberkörper geholfen", erzählt Heidi glücklich. "Jetzt säuselt er wieder so leise vor sich hin wie früher. Und das stört mich zum Glück überhaupt nicht. Im Gegenteil: Ich glaube ohne dieses Geräusch könnte ich auch nicht in Ruhe schlafen!"

Autorin: Anne Bartel, Platinnetz-Redaktion