In Deutschland wurde die Bachblütentherapie in den 80er Jahren durch Medienberichte bekannt. Die homöopathische Methode wird von Anhängern als erfolgreich beschrieben, ihre Wirksamkeit wird aber auch von unzähligen Fachleuten und wissenschaftlichen Studien angezweifelt. Was hat es damit auf sich?
Entwickelt wurde die Bachblütentherapie um 1930 von dem britischen Arzt Edward Bach. Ihm zufolge gehen alle menschlichen Krankheiten auf ein fehlendes seelisches Gleichgewicht zurück. Bach war nicht nur ein Anhänger der Homöopathie, sondern auch von der in den damaligen Jahren enorm populären Psychoanalyse beeinflusst. So enthält die Bachblütentherapie viele Elemente des Freud-Schülers C.G. Jung. Dabei beziehen sich selbst Befürworter der Methode eher auf abstrakte Begriffe wie "Energie" und glauben in der Regel selbst nicht an einen parmakologischen Mechanismus. Bemerkenswert ist, dass die Bachblütentherapie nach dem Tod ihres Gründers zunächst schnell vergessen und erst in den 1970er Jahren wiederentdeckt wurde. Ähnlich wie die Schüßler-Salze arbeitet die Bachblütentherapie auch mit relativ wenigen ausgewählten Stoffen. Das Wiederherstellen einer geistig-seelischen Harmonie soll dabei durch bestimmte Pflanzenteile erfolgen. Dabei unterschied Bach insgesamt 38 Seelenzustände, denen die einzelnen Teile zugeordnet werden. In Form von Tinkturen werden Essenzen der Blüten gewonnen. Insgesamt handelt es sich dabei um 38 Essenzen, von denen 37 aus Blüten sowie eine aus Fels-Quellwasser bestehen. Die Essenzen werden tropfenweise mit Wasser vermischt und dann getrunken.
Die Wirksamkeit der Bachblütentherapie
Durch eine starke Verdünnung, wie sie auch in anderen homöopathischen Verfahren vorkommt, ist eine medizinische Wirksamkeit der Bachblütentherapie nahezu ausgeschlossen. Ein Argument für den in Zusammenhang mit ähnlichen Verfahren oft erwähnten Scheinwirkung ist die Tatsache, dass in mehreren klinischen Studien die Wirksamkeit der Essenzen mit Placebos gleich liegt. Allerdings werden die Kosten der Behandlung von einigen deutschen Krankenkassen übernommen, was zumindest eine psychologische Wirkung der Bachblütentherapie nicht ausschließt. Hat man aber mit einer ernsthaften Krankheit zu kämpfen, sollte auf die Bachblütentherapie auf keinen Fall in erster Linie zurückgegriffen werden. Ganz ähnlich wie im Fall der Schüßler-Salze hält auch im Fall der Bachblütentherapie die Stiftung Warentest eine Behandlung von Krankheiten durch diese Methode für unmöglich. So kann es sein, dass die Bachblütentherapie aus medizinischer Sicht nicht nur nebenwirkungs- sondern auch wirkungsfrei ist.
Autor: Edgar Naporra, Platinnetz-Redaktion