Am Wochenende hat mich etwas sehr beeindruckt: Und zwar alle Menschen, die den Köln Marathon bestritten haben. Ich war zufällig bei Freunden, die an der Marathonstrecke wohnen und habe so überraschend viel mitbekommen.
Das Wetter war ja sehr durchwachsen, viele Inlineskater haben das Rennen kurzfristig abgesagt. Aber die, die dann auf nasser Straße um die Ecke gefegt sind, waren schon sehr beeindruckend. Mein Respekt gilt aber einfach allen Teilnehmern: Den Inlinern, Handbikern, Rollerfahrern (!) und Läufern. Besonders spannend wurde es, als das Läuferfeld angekündigt wurde und wir die Spitzengruppe sehen konnten, d.h. da haben wir schon den Sieger gesehen – ohne zu wissen, welcher der Läufer es sein wird. 😉
Später haben wir dann erfahren, dass der Kenianer Evans Ruto Kipkogei mit dem Streckenrekord von 2:08:36 Stunden gewonnen hat. Wahnsinn! Auch die Siegerin der Frauen haben wir gesehen. Die Kölnerin Sabine Mockenhaupt brauchte 2:30:12 für die Strecke. Außerdem war ich wieder begeistert vom engagierten Kölner Publikum. Da stellen sich viele Menschen stundenlang bei mitunter schlechtem Wetter an den Straßenrand – oft ohne einen Läufer zu kennen – und feuern die Marathoni an, mit Rasseln, Ratschen oder Kochtopfschlagen und immer wieder aufmunternden Worten. Toll!
Für meine Freunde und mich wurde es irgendwann immer spannender und anstrengender. Meine Freunde kannten nämlich einen Läufer und wollten ihn aus dem Wohnzimmerfenster anfeuern. Da man aber nie ganz genau weiß, wann der Betreffende vorbeikommt, muss man irgendwann anfangen, das Läuferfeld sehr genau zu beobachten, damit einem der eine, den man sucht, nicht entwischt. Ich hab ihn mir beschreiben lassen (v.a. allem hinsichtlich der verabredeten Kleidung) und mitgesucht.
Plötzlich schrie meine Freundin "da ist er". Dann ging alles ganz schnell: Meine Freundin rief winkend "Michael, Michael!", ihr Mann machte Fotos von ihm, ich winkte ebenfalls, wir riefen ihm zu, dass er es schaffen würde, er winkte fröhlich zurück – und schon war er weg! Puh! Danach haben wir uns erstmal entspannt und gefreut, dass er noch so gut und entspannt ausgesehen hatte – schließlich lagen noch über 10 Kilometer vor ihm! Das war auf jeden Fall ein aufregender und ungewöhnlicher Sonntag!
Haben Sie sich schon mal einen Marathon live angeschaut oder sind Sie selbst mitgelaufen? Wie war das für Sie?
verfasst von: Angelika Kallwass am 06.10.2009 um 11:14 Uhr, Quelle: SAT1-Website
„Zwei bei Kallwass“, Montag bis Samstag von 14 – 15 Uhr bei SAT1, produziert von der filmpool Film- und Fernsehproduktion GmbH.