Von einer Thrombose hört man nicht nur im Zusammenhang mit einer Operation, sondern auch einer Flugreise. Doch was genau ist eine Thrombose überhaupt? Welche Auswirkungen kann sie haben? Besteht wirklich erhöhte Gefahr während eines Fluges und wenn ja warum?
Das menschliche Blut hat einen Gerinnungsfaktor, der ein schnelles Verbluten verhindert. Dies lässt sich schon bei kleineren Verletzungen beobachten, die durch das gerinnende Blut schnell wieder verschlossen werden. Bildet sich nun ein Blutgerinnsel, aus dem ein Blutpfropf entsteht, innerhalb einer Ader, so bezeichnet man ihn als eine Thrombose. Die Gefahr einer Thrombose liegt darin, dass sich solch ein Blutpfropf, der sich zumeist in den Beinvenen bildet, löst und durch den Blutkreislauf in die Lunge transportiert wird. Dort kann es zu einer Lungenembolie kommen, einer Durchblutungsstörung der Lunge, die lebensgefährlich sein kann. Leider macht sich selbst eine massive Thrombose in den Beinen kaum bemerkbar: Lediglich Schwellungen, ein Wärmegefühl oder leichte Hautrötungen können Hinweise auf den gefährlichen Zustand geben.
Thrombose – eine Folge der besonderen klimatischen Bedingungen während eines Fluges
In einem Flugzeug ist der menschliche Körper besonders widrigen Bedingungen ausgesetzt. Der Luftdruck der Kabine muss künstlich geregelt werden, da die Luft ansonsten viel zu dünn wäre. Die Druckhöhe entspricht dann der in 2500 Metern, das heißt der Luftdruck ist für die meisten Menschen ungewohnt niedrig. Dadurch kommt es zu einer Ausdehnung der Venen, eine Folge ist dann, dass das Blut langsamer fließt und somit die Gefahr, dass es gerinnt, steigt. Außerdem beträgt die Luftfeuchtigkeit, die auch extra geregelt werden muss, nur ca. drei Prozent. Das führt dazu, dass der Körper Flüssigkeit verliert und gleichzeitig zu einer Verdickung des Blutes. Außerdem sorgt die eingeschränkte Beinfreiheit dafür, dass die Venen leicht abgeknickt werden. All diese Faktoren fördern das Entstehen einer Thrombose und der daraus eventuell resultierenden Lungenembolie. Trotzdem kein Grund in Panik zu verfallen, denn das Risiko eine Thrombose zu bekommen, ist für gesunde Menschen sehr gering. Eine australische Untersuchung geht von einer Erkrankung pro 40.000 Flügen aus. Selbst bei dem Entstehen einer Thrombose liegt die Wahrscheinlichkeit, daran zu sterben bei eins zu zwei Millionen. Doch es gibt durchaus Menschen, die erhöhte Vorsicht in Anbetracht des Thrombose-Risikos walten lassen sollten: Dies sind vor allem ältere Personen, Schwangere, Raucher, Übergewichtige und solche, die ohnehin schon an Krampfadern leiden.
Um die Thrombosegefahr in Grenzen zu halten sollten gefährdete Zielgruppen nahe Urlaubsziele wählen und einen möglichst kurzen Flug buchen.
Thrombose und andere Risiken vermeiden: Tipps und Tricks für einen gesunden Flug
Es gibt jedoch einige einfache Tricks, die neben der Vermeidung einer Thrombose auch ansonsten zu einem angenehmeren Flug verhelfen:
- Wer sich bemüht, erholt auf einen Flug zu gehen, wird von den Gegebenheiten nicht so gestresst. Das heißt zum Beispiel, im Vorfeld einer Flugreise für ausreichend Schlaf zu sorgen.
- Nicht in letzter Minute zum Flughafen hechten, sondern ausreichend Zeit für den Check-in einzuplanen, erhöht ebenfalls den stressfreien Beginn eines Flugs.
- Medikamente, die regelmäßig eingenommen werden müssen, gehören bei einem Langstreckenflug unbedingt in das Handgepäck.
- Flugreisen sind außerdem keine "Modeshows" – lieber angenehme Kleidung und vor allem bequeme Schuhe tragen, so vermeidet man Beeinträchtigungen durch eng anliegende Kleidung.
- Im Flugzeug sich nicht scheuen, es sich bequem zu machen: Das heißt, ruhig die Schuhe ausziehen, um eine Decke bitten und wenn es möglich ist, kann man sich auch selbstverständlich auf den umliegenden Sitzen ausbreiten, wenn sie nicht besetzt sind.
- Auf Langstreckenflügen in den Osten, gilt es meist eine Nacht zu überbrücken, zum einigermaßen erholsamen Schlaf kann eine Schlafbrille sehr hilfreich sein.
- Viel trinken, verhindert ein Dehydrieren aufgrund der niedrigen Luftfeuchtigkeit. Dabei sollte man vor allem Wasser, Tee oder Fruchtsäfte bevorzugen.
- Meist ist es auch wohltuend, ab und zu das Gesicht zu erfrischen. Menschen, die zu trockenen Augen neigen, können sich zusätzlich mit Augentropfen behelfen.
- Bewegung! Wer möchte, geht einfach den Gang rauf und runter (natürlich nur bei einem ruhigen Flug). Ansonsten gibt es bei diversen Fluggesellschaften Bewegungsprogramme, die auf den Monitoren laufen – nicht genieren, sondern einfach daran teilnehmen.
Wer dann nach der Landung versucht, sich möglichst schnell an die Ortszeit zu gewöhnen, eine kurze Schlaf- und Erholungspause einlegt und sich womöglich noch an der frischen Luft bewegt, ist vor negativen Folgen eines Fluges geschützt.
Autorin: Dorothee Ragg, Platinnetz-Redaktion