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Tierheim – mehr als nur eine Auffangstation für Haustiere


Träger von Tierheimen sind meist Tierschutzvereine, die sich über Beiträge der Mitglieder und Spenden finanzieren. Oft beschränkt sich der Anteil der Kommunen auf monatliche Zuschüsse oder etwa einer Beteiligung an Baukosten. Nähert man sich einem Tierheim, empfängt einen schon von weitem lautes Gebell.

Viele Menschen verbinden mit einem Tierheim die Vorstellung von engen, dunklen Zwingern, in die Hunde und Katzen eingesperrt sind. Doch die Wirklichkeit sieht heute glücklicherweise oft anders aus. Natürlich ist ein großer Platzaufwand mit der Unterbringung von Tieren verbunden, der dazu führt, dass das einzelne Tier nicht unbedingt großen Bewegungsspielraum hat. Aber darüber hinaus ist ein Tierheim weit mehr als eine bloße Verwahrstation für abgeschobene Haustiere. Manche verfügen über größere Außenanlagen, die den Tieren gelegentliches Auslaufen ermöglichen. Auch die Vorstellung, dass es in einem Tierheim nur Katzen und Hunde gibt, entspricht nicht der Realität: Darüber hinaus sind Kleintiere und Vögel in Tierheimen untergebracht.

Tierheim – ein neues Haustier finden

Wer sich auf die Suche nach einem neuen Haustier macht, ist immer gut beraten, sich zunächst in einem Tierheim umzuschauen. Hier gibt es nicht nur eine große Auswahl, sondern auch eine gute Beratung. Mitarbeiter in einem Tierheim lernen die Tiere oft über einen gewissen Zeitraum kennen und können somit gut einschätzen, ob die gewünschten Haustiere wirklich zu den neuen Besitzern passen. Zudem gibt es für Menschen, die auf der Suche nach einem neuen Haustier sind die Möglichkeit, die Tiere langsam durch regelmäßige Besuche kennenzulernen. Ein Tierheim ist auch in erster Linie an einer erfolgreichen und nicht an einer schnellen Vermittlung, die dann vielleicht scheitert, interessiert. Durch eine erfolgreiche Vermittlung findet ein Tier, das wahrscheinlich in seinem Leben schon einmal im Stich gelassen wurde, ein neues liebevolles Zuhause. Abgesehen von der Unterbringung abgegebener Tiere bieten viele Tierheime zusätzlich noch die Möglichkeit, ähnlich wie in einer Tierpension üblich, Haustiere vorübergehend in Pflege zu nehmen. In dem Fall wird das Haustier gegen einen pauschalen Tagesbeitrag genau wie in einer Tierpension versorgt. Doch auch trotz dieses Angebotes hat sich bis heute nichts an der Situation geändert, dass in Urlaubszeiten vermehrt Tiere ausgesetzt werden. Der Grund dafür sind Tierhalter, die sich vor der Anschaffung Ihres Haustieres nicht genügend mit den neuen Verpflichtungen auseinander gesetzt haben. Wird ihnen das Tier lästig, wird es einfach "entsorgt". Das "Problem" wird an die überquellenden Tierheime abgeschoben, die dann dafür sorgen müssen, dass das Tier beim nächsten Mal in verantwortungsbewussten und liebevollen Händen landet.

Tierheim und die Vermittlung von Flugpatenschaften

Tierheime sind aber nicht nur vor Ort aktiv: Seit einigen Jahren kann man seine Urlaubsreise dazu nutzen, mit Hilfe von Tierheimen, Tieren etwas Gutes zu tun. Tierschutzvereine organisieren in mehreren Ländern den Transport von verlassenen Tieren, die sich am Urlaubsort in einem Tierheim befinden, nach Deutschland, Österreich oder in die Schweiz. Dazu gibt man seine Reisedaten an und kann dann ein Tier, das von den Tierschützern ins Flugticket eingetragen wird, problemlos mit ins Heimatland nehmen. Es entstehen keine Kosten und der Transport wird von den jeweiligen Tierheimen bzw. Tierschutzvereinen organisiert. Da der Tierschutz in hiesigen Ländern einen größeren Stellenwert hat als zum Beispiel in südlichen Urlaubsländern, wird es den Tieren nach überstandener Reise sicher besser ergehen. Es gibt also unterschiedliche Möglichkeiten zu helfen: Egal ob Sie einem Tierheim-Tier ein neues Zuhause schenken, einen Hund oder eine Katze aus dem Urlaub mit nach Deutschland nehmen oder auch einen Tierschutzverein durch Ihre Mitgliedschaft oder Spende unterstützen – sowohl die Tierheime als auch die Tiere selbst, werden es Ihnen danken.

Autorin: Dorothee Ragg, Platinnetz-Redaktion
Datum: 20. August 2009