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Torschlusspanik – die Angst vor dem Alleinsein


Viele Menschen kennen das Gefühl: Angst vor dem Alleinsein. Gerade wer schon einmal verheiratet war oder eine langjährige Partnerschaft aufgeben musste, bekommt im Anschluss oft Torschlusspanik. Mit 40 Plus steigt die Angst davor, den Rest seines Lebens alleine verbringen zu müssen. Doch wie geht man mit dieser Angst am besten um?

Zunächst muss man natürlich sagen, dass nicht alle Singles ab 40 von Torschlusspanik geplagt werden. Es gibt viele, die gerne alleine sind und sich nicht danach sehnen, einen neuen Partner zu finden. Doch die meisten Menschen suchen den Partner fürs Leben und engen sich oft selbst mit ihrer Angst vor dem Alleinsein ein. Das kennt auch Gerd (52), dessen Ehe nach 26 Jahren geschieden wurde, weil seine Frau sich in einen anderen Mann verliebt hatte. „Ich bin einfach kein Single-Typ. Ich bin nicht gern alleine und verbringe meine Freizeit lieber gemeinsam mit einem Partner als nur mit Freunden“, erzählt Gerd. Er war über ein Jahr lang so krampfhaft, aber erfolglos auf Partnersuche, dass er fast in Depressionen abgedriftet wäre. „Dann habe ich eine Frau kennengelernt, die mich einfach umgehauen hat. Aus uns ist zwar kein Paar geworden, aber sie hat mir als Freundin aus meinem Tief herausgeholfen. Dadurch habe ich meine jetzige Verlobte kennen gelernt“, strahlt er.

Torschlusspanik – ständig auf der Suche

Wer auf Partnersuche ist, sollte natürlich immer seine Augen für andere Menschen offen halten. Doch wer bei jedem Gespräch mit einem Vertreter des anderen Geschlechts sofort den Beziehungs-Scan ablaufen lässt, verschreckt sein Gegenüber oft. Singles sollten es locker und langsam angehen lassen. Nicht bei jedem schlägt sofort der Blitz ein, wenn er sich mit einem anderen Menschen zum ersten Mal unterhält. Auch wer auf Partnersuche ist, sollte nicht in jedem sofort den potentiellen zukünftigen Partner sehen. Denn das Gegenüber wird dies spüren und eher auf Abstand gehen als den anderen näher kennen lernen zu wollen. Hier muss der Suchende seine Einstellung überdenken und ändern. Gerd zum Beispiel hat gelernt, dass nicht jeder, so wie er, auf Partnersuche ist. Er hat eine Frau kennen gelernt, die zwar Interesse an ihm hatte, aber nur freundschaftliches. Als er dies verstanden und akzeptiert hatte, konnte er auch spätere Bekanntschaften entspannter und offener angehen.

Nicht die Hoffnung aufgeben

Wer lange Zeit erfolglos nach einer neuen Liebe Ausschau gehalten hat, neigt dazu, Schwarz zu sehen. Die Enttäuschung bringt einen dazu, nicht mehr an die Chance auf eine neue Partnerschaft zu glauben. Die Folge ist oft, dass man sich Zuhause verschanzt und keine Lust mehr hat aus zu gehen oder sich zu verabreden, weil man sich eine neue Enttäuschung ersparen will. Doch das ist genau das Falsche! Frei nach dem Motto „die neue Liebe taucht dann auf, wenn man am wenigsten damit rechnet“, darf man die Hoffnung nicht aufgeben. Man sollte weiterhin unternehmungslustig bleiben, wobei man nicht nur aus dem Haus gehen sollte, um einen Partner zu finden. Man sollte Dinge mit Freunden unternehmen, die einem Spaß machen oder auch alleine unterwegs sein, wenn man bei der Unternehmung auch alleine Freude haben kann.

Gegenmittel für Torschlusspanik – auch ohne Partner glücklich sein

Das wichtigste am Single-Dasein ist, dass man mit sich alleine glücklich sein kann. Auch wenn man sich sein Leben eigentlich anders vorgestellt hat oder sich wünschen würde, in einer Partnerschaft zu leben, sollte man sich die positiven Seiten des Single-Lebens ins Bewusstsein rufen. Wer in Selbstmitleid oder Depressionen verfällt, wird es umso schwerer haben, einen Partner zu finden, weil eine negative Ausstrahlung andere Menschen abschreckt. Wer mit positiven Gefühlen durchs Leben geht und mit sich selbst zufrieden ist, macht es sich selbst und den anderen leichter. Diese Erfahrung hat Gerd am eigenen Leibe gespürt. „Es ist eigentlich schade, dass ich solange gebraucht habe, um zu merken, dass ich mein Leben auch ohne Beziehung genießen kann. Ich brauchte erst den Anstoß durch einen anderen Menschen, aber ihr bin ich heute noch sehr dankbar dafür.“

Autorin: Anne Bartel, Platinnetz-Redaktion